NetApp – Ausblick schlägt Anleger in die Flucht
Der kalifornische Datenspeicher-Konzern NetApp meldet bei Umsatz und Gewinn ein Rekordquartal und übertrifft teilweise auch die Erwartungen. Allerdings verschreckt ein verhaltener Ausblick die Anleger massiv.
Umsatzrekord, aber etwas schwächer als gedacht
Im am 28. Oktober 2022 beendeten zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 konnte NetApp seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent auf 1,66 Milliarden US-Dollar steigern. Branchenanalysten hatten im Schnitt mit einem noch etwas höheren Wert gerechnet, dennoch handelt es sich um einen neuen Rekord in der Unternehmensgeschichte.
Der Umsatz mit Produkten erhöhte sich um 2,8 Prozent auf 837 Millionen Dollar (das siebte Wachstumsquartal in Folge), im Segment Services wurde ein deutlich höheres Plus von 9,8 Prozent auf 826 Millionen Dollar verbucht.
Der größte NetApp-Markt bleibt mit einem Anteil von 54 Prozent am Gesamtumsatz der amerikanische Kontinent. Der Anteil der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika stieg gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt leicht von 31 auf 32 Prozent, im Bereich Asien-Pazifik ging er dafür von 15 auf 14 Prozent zurück.
Gewinn übertrifft die Erwartungen
Ebenso wie beim Umsatz gelang NetApp auch beim Gewinn ein Rekordquartal. So verbesserte sich im Vorjahresvergleich das Nettoeinkommen nach der bereinigten non-GAAP-Berechnung um 21,2 Prozent auf 326 Millionen Dollar, obwohl Währungseffekte aufgrund des starken Dollars mit 47 Millionen Dollar negativ zu Buche schlugen. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 28 Cent auf 1,48 Dollar und lag damit um beachtliche 15 Cent über dem von Experten im Schnitt berechneten Wert. Die Quartalsdividende bleibt stabil bei 50 Cent und soll am 25. Januar 2023 an die Aktionäre ausgezahlt werden.
Schwächerer Ausblick bereitet Sorgen
Für das laufende dritte Quartal des Geschäftsjahres 2023 erwartet das Management des im S&P 500 notierten Konzerns einen Umsatz im Bereich von 1,525 bis 1,675 Milliarden Dollar. Damit werden die durchschnittlichen Erwartungen der Branchenanalysten von etwa 1,7 Milliarden Dollar recht klar verfehlt. Auch der angestrebte Gewinn je Aktie (non-GAAP) liegt mit 1,25 bis 1,35 Dollar niedriger als erhofft (die Analystenschätzung betrug im Schnitt 1,44 Dollar).
Zusätzlich wurde die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2023 teils erheblich gesenkt. Ging das Management bei der Vorlage der Bilanz für das erste Quartal noch von einem Umsatzanstieg im Gesamtjahr in Höhe von 6 bis 8 Prozent aus, wurde dies nun auf nur noch 2 bis 4 Prozent korrigiert. Auch beim Gewinn je Aktie (non-GAAP) ist das Management etwas vorsichtiger geworden und senkt den Ausblick um 10 Cent auf einen Wert zwischen 5,30 und 5,50 Dollar. Die Anleger quittieren den enttäuschenden Ausblick mit einer Verkaufswelle und schicken die Aktie im mittäglichen deutschen Handel um bis zu 15 Prozent oder 10 Euro auf etwa 60 Euro in den Keller.