Nebenwerte im Aufwind – Ein Einstieg, der sich lohnen könnte
Die Unsicherheit an den Märkten nimmt zu und für risikobereite Anleger stellt sich immer wieder die Frage: Lohnt es sich jetzt, in Nebenwerte zu investieren? Diese kleinen, oft unterschätzten Unternehmen bieten enorme Chancen, bergen aber auch besondere Risiken. Warum aber gerade jetzt der richtige Zeitpunkt sein könnte, in Small Caps zu investieren, erfahren Sie im Folgenden.
Was genau sind Nebenwerte – und warum jetzt?
Nebenwerte, auch Small Caps genannt, sind Unternehmen mit einer vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung. Sie stehen oft nicht im Rampenlicht des großen Börsengeschehens, bieten aber langfristig interessante Renditechancen. Warum jetzt investieren? Die Bewertung dieser Aktien ist derzeit auf einem historischen Tiefstand, wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis zeigt. Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren weisen Small Caps keinen Bewertungsaufschlag gegenüber großen Aktienindizes wie dem MSCI World auf – eine seltene Chance.
Wer profitiert davon? Vor allem risikofreudige Anleger könnten durch Zinssenkungen belohnt werden. Kleinere Unternehmen reagieren in der Regel sensibler auf Zinsbewegungen, eine Lockerung der Geldpolitik könnte sie schneller in die Gewinnzone bringen. Doch Vorsicht: Mit den Chancen gehen auch Risiken einher.
Risiko vs. Rendite – Die Vor- und Nachteile von Smallcaps
Small Caps gelten als volatiler und weniger liquide als ihre großen Brüder in den Large-Cap-Indizes. Das bedeutet, dass ihre Kurse stärker schwanken können, was gerade in Krisenzeiten zu schmerzhaften Verlusten führen kann. Doch genau in dieser Volatilität liegt auch der Reiz: In den vergangenen 100 Jahren haben Small Caps im Durchschnitt bessere Renditen erzielt als Large Caps. Wer also langfristig investiert und Schwankungen aushalten kann, könnte am Ende die Nase vorn haben.
Ein weiterer Vorteil ist die Diversifikation. Während große Unternehmen wie Apple oder Microsoft in World-ETFs oft einen hohen Anteil haben und damit das Risiko konzentrieren, ist die Gewichtung in Smallcap-ETFs breiter gestreut. So macht das größte Unternehmen im MSCI World Smallcap nur 0,6 Prozent aus – Klumpenrisiken wie bei den großen Indizes sind also geringer.
Fazit: Der richtige Weg für risikofreudige Anleger
In der aktuellen Phase, in der Small Caps deutlich günstiger bewertet sind als in den letzten Jahrzehnten, könnte sich ein Investment für risikofreudige Anleger durchaus lohnen. Wer sich nicht zu 100 Prozent auf Nebenwerte verlassen möchte, kann diese beispielsweise mit einem ETF auf Large- und Midcaps kombinieren und so die eigene Anlagestrategie absichern.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt wie so oft in der richtigen Mischung aus Risikobereitschaft und Geduld. Denn Small Caps haben das Potenzial für eine überdurchschnittliche Performance – man muss nur bereit sein, Volatilität in Kauf zu nehmen und auf den richtigen Zeitpunkt zu setzen.