Münchener Rück bleibt in der Erfolgsspur

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Gestern konnte der deutsche Aktien-Leitindex DAX erstmals in seiner Geschichte die Marke von 21.000 Punkten überspringen. Verantwortlich für die starke DAX-Performance der vergangenen Monate waren auch die Versicherungsaktien, die 2024 erneut zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählten.

Die Aktie des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück brachte, die Dividende eingerechnet, auf Jahressicht eine Rendite von über 30%. Die verheerenden Brände in Los Angeles sorgten jedoch zuletzt für einen Rücksetzer, der sich aber als gute Einstiegsgelegenheit erweisen könnte. Zunächst aber stelle ich Ihnen das Unternehmen hier im „Schlussgong“ vor:

Weltmarktführer im Porträt

Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft wurde bereits im Jahr 1880 gegründet – als Versicherung für die Erstversicherungen. Müssen Erstversicherungen zahlen, bleibt der finanzielle Schaden häufig am Rückversicherer hängen.

Doch damit macht die „Munich Re“, wie das Unternehmen seit 2009 offiziell heißt, glänzende Geschäfte. Das Geschäftsmodell ist ausgesprochen krisensicher. Gibt es wenig Schäden, muss der Rückversicherer wenig zahlen und kann das Geld gewinnbringend anlegen.

Gibt es viele teure Schäden (wie aktuell), muss er zwar zunächst mehr zahlen, kann in der Folge aber die Preise erhöhen. Die Münchener Rück, die Nummer 1 der Branche, ist darüber hinaus mit der Tochtergesellschaft Ergo auch im Erstversicherungsgeschäft gut positioniert. Eine weitere Tochter, Meag, deckt den Bereich Vermögensverwaltung ab.

Der Gewinn soll kräftig steigen

Die katastrophalen Brände in Los Angeles haben auch für die Münchener Rück Folgen. Die Berenberg-Bank schätzt die Schäden für den weltgrößten Rückversicherer auf rund 220 Mio. Euro, was 7,8% des Schadenbudgets entspricht.

Der Nebeneffekt: Solche Schadensereignisse ermöglichen dem Konzern deutliche Preiserhöhungen und damit weiter steigende Prämieneinnahmen. Mitte Dezember stellte das Management ein höheres Ergebnis in Aussicht. So soll der Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahr einen Sprung um rund 20% von 5 auf 6 Mrd. Euro machen. Beim Versicherungsumsatz peilt das Unternehmen einen Anstieg um 5% auf 64 Mrd. Euro an.

Das stetige Wachstum sorgt für kontinuierliche Dividendenerhöhungen. Seit mittlerweile 50 Jahren hat der DAX-Konzern die Ausschüttung nie gesenkt. In diesem Jahr rechnen Analysten mit einer Dividendenerhöhung um 8%.

Auch die im Frühjahr anstehende Ausschüttung dürfte die Nachfrage nach der Aktie stärken. Somit sollte sich der kleine Rücksetzer als gute Einstiegsgelegenheit erweisen. Aus fundamentaler Sicht sind nach meinen Berechnungen Aktienkurse um 600 Euro realistisch. Hinzu kommen, falls Sie zu den langfristig orientierten Value-Anlegern gehören, die regelmäßig steigenden Dividenden-Ausschüttungen.