Monster Beverage … verleiht Flügel
Monster Beverage produziert und vermarktet Energy Drinks und Erfrischungsgetränke. Die Aktie (WKN: A14U5Z) notiert auf ihrem historischen Hoch. Werden die Papiere nunmehr flügellahm, weil sie der Sonne zu nahegekommen ist? Mag sein, doch eher wohl nicht.
… weckt das Monster in dir …
Hätten wir nicht alle gern Flügel, schlummert nicht in jedem von uns ein – zumindest kleines – Monster? Sogenannte Energy Drinks befreien zwar nicht das Tier in mir, in dir, in uns. Doch den Marketingabteilungen der Hersteller ist es sehr wohl gelungen, gefühlt unzählige Verbraucher glauben zu machen, dass nur ein paar Schlückchen oder ein Döschen diverser Gesöffe vermeintlich unbändige Kräfte hervorrufen. Deshalb wächst der rote Bulle, und deshalb wächst die US‑amerikanische Firma Monster Beverage.
Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1935 gegründet – also lange bevor auch nur im Entferntesten jemand daran dachte, jene Energy Drinks zu produzieren, geschweige zu konsumieren. Zwar brauchte die Nachkriegswelt schier übermenschliche Kräfte, um aus den Ruinen aufzuerstehen. Doch Softdrinks kamen zu diesem Zweck wohl niemandem in den Sinn.
Das hat sich längst geändert. Und Unternehmen wie Monster Beverage verdienen ein Heidengeld mit all dem Flüssigem, was angeblich schön und stark, doch nicht dick macht. Dies dokumentieren einmal mehr die Zahlen der Amerikaner für das Geschäftsjahr 2023.
Monster Beverage mit starkem Wachstum in 2023
Für das Geschäftsjahr 2023 meldete die „Monster“ mit Sitz in Corona im US‑Bundesstaat Kalifornien (ja, der Ort heißt wirklich so) einen Umsatz von 7,14 Milliarden US-Dollar – deutlich mehr als im davorliegenden Jahr, als rund 6,3 Milliarden Dollar erlöst wurden. Der Nettogewinn sprang auf 1,63 Milliarden US-Dollar nach 1,19 Milliarden Dollar im Geschäftsjahr 2022.
Entsprechend stieg der Gewinn je Aktie deutlich. Nämlich „unverwässert“ auf 1,56 US-Dollar nach 1,13 Dollar und „verwässert“ auf 1,54 nach 1,12 US-Dollar.
Investoren erfreut
Schon vor Präsentation des Jahresergebnisses waren Investoren angetan von den Anteilsscheinen des Softdrink-Herstellers. Anleger hievten den Kurs auf rund 60 Dollar, somit auf ein historisches Top-Level. Sozusagen das i-Tüpfelchen auf eine erfreulich gute Performance von rund 18 Prozent in den vergangenen Monaten.
Auch langfristig zeigt sich das Monster-Investment als recht hochprozentig. Denn in den vergangenen zehn Jahren betrug der Gesamtgewinn um die 410 Prozent. Alles andere als schlecht für einen an sich defensiven Wert.
Ist das „Monster“ jetzt ein auf?
Für den Kauf der Aktie spricht beispielsweise die spürbare Ausweitung der jeweiligen Marktanteile in Großbritannien, Norwegen, Frankreich und Spanien. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt ist das starke Umsatzwachstum in China und in Lateinamerika, wo die währungsbereinigten Erlöse um gut die Hälfte zulegten. Aus Investorensicht ebenfalls positiv zu werten ist das Aktienrückkaufprogramm, wofür das Unternehmen Ende Februar 2024 noch nahezu 650 Millionen US-Dollar zur Verfügung hatte. Aus meiner Sicht ist die Aktie von Monster Beverage ein Kauf. Aber nicht unbedingt heute oder morgen. Ich erwarte eine Korrektur von 10 bis 15 Prozent, die Zuwächse in den vergangenen zwölf Monaten waren mir ein wenig zu hoch. Bei einem Kursniveau von 50 US-Dollar +/- können langfristig orientierte Investoren eine gute Basis für ein Erstinvestment legen, das sich später bei einer möglicherweise weiteren Schwäche bequem erweitern lässt.
Hajo (Heinz-Josef) Simons, Jahrgang 1956, arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist.
