Mit dem Silicon Valley können Sie weiter rechnen

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Das Jahr 2024 geht zu Ende. Für die meisten von Ihnen dürfte es ein turbulentes, nervenaufreibendes Jahr gewesen sein.

Neuer Konflikt: Powell gegen Trump

Im Gedächtnis bleibt ein Jahr der sich überlagernden Multi-Krisen – von Klimawandel über den Krieg in der Ukraine bis hin zum Nahost-Konflikt, bei dem sich überhaupt keine politische Lösung abzeichnet. Ebenso wenig beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der unvermindert weitergeht. Wenige Tage vor Weihnachten zeichnete sich zudem in den USA eine neu-alte Konfliktlinie ab: Jerome Powell gegen Donald Trump.

Werden im nächsten Jahr überhaupt die Zinsen gesenkt?

Der Chef der US-Notenbank hat kurz vor Weihnachten den Börsen ein ungemütliches Jahresende beschert. Zwar hat er, wie erwartet, die Zinsen erneut gesenkt. Doch damit endet die Zinssenkungseuphorie fürs Erste. Die Märkte waren bisher davon ausgegangen, dass die Fed im nächsten Halbjahr mindestens zweimal die Zinsen senken wird. Nun sieht es danach aus, dass es bis Juni 2025 entweder nur Minzinsschritte oder überhaupt keine Zinssenkung geben wird. Die Börsen hat dieser vorsichtige Zinsausblick kalt erwischt – das dürfte auch für Trump gelten, der sich in seiner ersten Amtszeit mit dem Fed-Chef angelegt hat.

Trump-Zölle: Importe werden teurer

Jerome Powell ist aber keiner politischen Agenda verpflichtet, sondern der Erhaltung der geldpolitischen Stabilität. Die für Trump unerfreuliche Nachricht: Die Inflation ist im November wieder gestiegen. Und wenn dem US-Präsidenten in seiner Wirtschaftspolitik nicht viel mehr einfällt, als im großen Stil die Zölle für so gut wie alle Handelspartner zu erhöhen, werden importierte Waren für die USA teurer.

Trump-Team: Vetternwirtschaft statt Kompetenz

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sieht das geplante Minister-Kabinett von Trump nach viel Vetternwirtschaft und wenig Kompetenz aus. Ich erwarte deshalb für die Trump-Regierung einen brutalen Realitätsschock. Das gilt auch für Elon Musk, der wie gewohnt mit vollmundigen Versprechungen angetreten ist. Das Handelsblatt schreibt in seiner aktuellen Ausgabe: „Warum Musks Programm für staatliche Effizienz scheitern wird“.  Stellen Sie sich gerade in den nächsten Wochen und Monaten der neuen Trump-Regierung auf eine holprige Phase mit hoher Volatilität an den Börsen ein.

Investieren Sie weiter in Megatrends

Zu meinen Megatrend-Favoriten gehören weiterhin: Biotechnologie, Medizintechnik, künstliche Intelligenz sowie Datenspeicherung und IT-Sicherheit. Da KI immer mehr Lebens- und Arbeitsbereiche erobert, unterteilt sich der Megatrend KI mittlerweile in so viele Subtrends, dass sich Ihnen immer wieder neue Einstiegschancen bieten.

Hier entwickelt sich eine Dynamik, die auch durch Trump nicht gebremst werden kann. Es zeichnen sich mehrere Entwicklungen ab, die parallel verlaufen und sich gegenseitig beeinflussen: Zum einen haben Sie die puren KI-Player wie OpenAI aus San Francisco mit Milliarden-Unterstützung von Microsoft, zum anderen haben Sie die direkten KI-Profiteure wie Pure Storage, die vom gewaltigen Speicher- und Energiebedarf der zunehmenden KI-Anwendungen profitieren.

Übernahmekandidaten können Ihnen hohe Kursgewinne bescheren

Hinzu kommen die KI-Anwender aus den unterschiedlichsten Branchen wie Pharma, Medizintechnik, Produktion, Automation, um nur einige zu nennen. Und hier wird es auch – typisch für das Silicon Valley – immer wieder spektakuläre Firmenübernahmen aus der Techbranche geben. Gemäß dem Motto: Warum selbst entwickeln, wenn eine kleine Firma schon ein fertiges Produkt hat. So hat Apple vor über 10 Jahren gut 200 Mio. US$ für den Sprachassistenten Siri bezahlt. Das erste Angebot von  Apple-Gründer Steve Jobs soll übrigens bei 20 Mio. US$ gelegen haben.