Meta: Starke Zahlen, doch die Zukunft bleibt ungewiss
Der Social-Media Riese Meta hat mit seinen Quartalszahlen wieder einmal geliefert: Ein Umsatzwachstum von 21% auf 48,39 Mrd. USD und ein Gewinnsprung ließen die Aktie nachbörslich um 5% steigen. Besonders beeindruckend: Der operative Gewinn lag mit 23,37 Mrd. USD deutlich über den Erwartungen. Die Werbeeinnahmen kletterten auf 46,78 Mrd. USD und die Daily Active People der „Family of Apps“ stiegen um 5 % auf 3,35 Mrd. Nutzer. Trotz all dieser positiven Zahlen trübt ein verhaltener Ausblick auf das erste Quartal die Euphorie. Gleichzeitig treiben steigende Investitionen in künstliche Intelligenz die Kosten in die Höhe.
KI als Gamechanger oder Kostenfalle?
Mark Zuckerberg hebt die Fortschritte von Meta im Bereich der künstlichen Intelligenz hervor. Große Hoffnungen ruhen auf dem Open-Source-Sprachmodell „Llama“, das sich als Industriestandard etablieren könnte. Auch Reality Labs, das bisher Milliardenverluste schreibt, könnte durch neue Entwicklungen im Bereich KI und AR/VR für Wachstum sorgen. Doch der Preis ist hoch: Die erwarteten Gesamtausgaben für 2025 liegen bei bis zu 119 Mrd. USD. Zudem steigt das CapEx-Budget von 52 Mrd. USD auf bis zu 65 Mrd. USD, was Investoren skeptisch macht. Gleichzeitig könnte die Skalierung von KI-basierten Werbelösungen die Monetarisierung im Kerngeschäft von Meta deutlich verbessern.
Warum der vorsichtige Ausblick?
Meta prognostiziert für das erste Quartal 2025 einen Umsatz von 39,5 bis 41,8 Mrd. USD. Der Mittelwert liegt unter den Erwartungen der Analysten, was auf einen unsicheren Werbemarkt und Währungseffekte zurückzuführen ist. Trotz des hohen Kapitalbedarfs sieht Meta langfristig große Chancen. Neben der Werbung könnte vor allem das Metaverse langfristig Potenzial entfalten. Neue Features für VR- und AR-Technologien sollen die Nutzer stärker binden und weitere Einnahmequellen erschließen. Bislang sind diese Zukunftsvisionen jedoch eher vage und Investoren schauen genau hin, ob sich die hohen Investitionen wirklich auszahlen.
Fazit: Ist Meta noch ein Kauf?
Meta liefert starke Ergebnisse und setzt voll auf KI – eine Strategie mit hohem Potenzial, aber auch Risiken. Wer an die langfristige Story glaubt, sieht in Rücksetzern Kaufgelegenheiten. Kurzfristig bleibt die Aktie aber eine Wette auf den Erfolg der massiven Investitionen. Die entscheidende Frage für Anleger ist, ob die KI-Strategie von Meta frühzeitig Umsatzpotenziale erschließen kann oder ob die hohen Kosten das Gewinnwachstum bremsen. 2025 dürfte ein entscheidendes Jahr werden.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
