Mega-Potenzial: Warum Rock Tech Lithium so wichtig ist!

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Es ist ein ambitioniertes Projekt: Die kanadisch-deutsche Firma Rock Tech Lithium will in Kanada den gleichnamigen Rohstoff fördern und ihn dann in Deutschland zu batteriefähigem Lithiumhydroxid weiterverarbeiten.

Rock Teck will Europas Autobranche unabhängiger von China machen

Rock Tech will damit dazu beitragen, ein großes Problem der deutschen und europäischen Autobranche zu lösen: die Abhängigkeit von Asien. Immer mehr deutsche Autobauer und deren Partner planen hierzulande Batteriefabriken, um ihre Pläne rund um die Elektromobilität auch ohne die Hilfe aus Asien und insbesondere aus China umsetzen zu können.

Das Ganze ergibt aber nur dann Sinn, wenn sich Europa auch beim batteriefähigen Lithium möglichst selbstständig macht. Und eben hier setzt Rock Tech an. Schauen Sie: China ist für knapp 80 Prozent des weltweit hergestellten Lithiumhydroxids verantwortlich. Die Volksrepublik könnte diese Vormachtstellung in Handelskonflikten als Druckmittel nutzen. Aus geopolitischer Sicht ist eine Herstellung in Europa somit folgerichtig. Zusätzlich verringern sich die Transportkosten, wenn der Rohstoff direkt in der Nähe der deutschen und europäischen Abnehmer weiterverarbeitet wird.

Kein Wunder also, dass Rock Tech in der Autobranche auf hohes Interesse stößt. In den letzten Tagen gab es nun zwei interessante Neuigkeiten, die die Wachstumsperspektive des noch jungen Unternehmens unterstreichen.

EIB prüft Kreditfinanzierung für Konverter in Guben

Erstens: Die Europäische Investitionsbank (EIB) prüft derzeit eine potenzielle Kreditfinanzierung von bis zu 150 Millionen für das Konverter-Projekt von Rock Tech im brandenburgischen Guben. Eben dieser Konverter soll den gesamten Raffinerieprozess von lithiumhaltigem Erz (Spodumen) bis hin zum batteriefähigen Lithiumhydroxid abwickeln.

Laut Rock Tech ist dieser geplante Konverter der erste seiner Art in Europa und soll später in der Lage sein, das Batteriemetall für jährlich 500.000 Elektroautos bereitzustellen. Das Interesse der EIB ist jedenfalls ein positives Signal dafür, dass Rock Tech bei der Umsetzung der Anlage tatsächlich vorankommt. Der Konverter soll bereits 2024 in Betrieb gehen.

Mercedes schließt Liefervertrag mit Rock Tech

Zweitens: Schon im Sommer hatte der deutsche Autokonzern Mercedes-Benz Interesse an der künftigen Lithium-Produktion von Rock Tech angemeldet. Am Donnerstag haben die Stuttgarter nun Nägel mit Köpfen gemacht. Demnach hat Mercedes mit der aufstrebenden Lithium-Firma einen Liefervertrag unterzeichnet.

Konkret wollen die Stuttgarter jährlich durchschnittlich 10.000 Tonnen an Lithiumhydroxid von dem Konverter in Guben abnehmen. Das reiche für 150.000 vollelektrische Fahrzeuge pro Jahr aus. Die Lieferungen sollen demnach im Jahr 2026 anlaufen.

„Diese beträchtliche Menge an Lithiumhydroxid von Rock Tech wird Mercedes-Benz helfen, die Lokalisierung der europäischen Produktion modernster Batteriezellen voranzutreiben“, betonte Mercedes-Technologievorstand Markus Schäfer.

Der Premium-Autobauer will, wo immer es die Marktbedingungen zulassen, bis Ende des Jahrzehnts nur noch Elektrofahrzeuge verkaufen. Durch die Partnerschaft mit Rock Tech unterstreiche man diese Elektrifizierungsstrategie, so Schäfer weiter.

Mit Verantwortung in die Zukunft

Interessant: Im Rahmen der Vereinbarung verpflichtet sich Rock Tech das Primärlithium ausschließlich aus Bergbaustandorten zu beziehen, die nach dem Standard der Initiative for Responsible Mining Assurances (IRMA) auditiert wurden. Die Initiative ist ein Bündnis unter anderem aus Autobauern, Minenfirmen und NGOs, die für bessere Bedingungen im industriellen Bergbau eintreten – sowohl aus Sicht der dort beschäftigten Arbeiter als auch mit Blick auf den Umwelt- und Klimaschutz.

Rock Tech jedenfalls will in Kanada das Lithiumerz nach eben diesem Standard fördern und beispielsweise weniger Wasser verbrauchen. Mercedes wiederum kann damit seinen ökologischen Fußabdruck verbessern und dies offensiv im Marketing nutzen.

Rock Tech-Aktie: Mein Fazit für Sie

Rock Tech ist auf dem besten Wege, für die europäische Autobranche zu einem Zünglein an der Waage zu werden. Kein Wunder also, dass die Firma inzwischen nicht nur einen Konverter auf dem Schirm hat. Man wolle bis 2029 mit dem Bau und Betrieb von fünf solcher Anlagen in Europa beginnen, hatte Rock Tech im März anlässlich einer Absichtserklärung mit der rumänischen Regierung betont.

Wichtig für Sie als Anleger: Die Rock Tech-Aktie ist eine Wette auf die Zukunft. Bislang hat das Unternehmen operativ noch keinen Umsatz erzielt und ist entsprechend hoch defizitär. Gleichzeitig ist die Aktie nicht mehr ganz so günstig. Allein die Mercedes-Meldung vom Donnerstag hat das Papier um mehr als 25 Prozent nach oben schießen lassen, nachdem es im bisherigen Jahresverlauf unterm Strich nach unten gegangen war (Stand: 20.10.2022, 12:30 Uhr).

Wollen Sie jetzt in das Papier investieren, sollten Sie also einen langfristigen Horizont mitbringen und nach lukrativen Einstiegspunkten Ausschau halten. Denn: Kurz- bis mittelfristig dürfte die Aktie vor allem ein Spekulationsobjekt bleiben – mit einer entsprechend hohen Volatilität.