Mega-Potenzial: Warum der Gaming-Markt so lukrativ ist!
Hand aufs Herz: Wann haben Sie zum letzten Mal ein Videospiel gezockt? Für etwa die Hälfte der Bundesbürger ist das Zocken am Bildschirm jedenfalls längst Alltag, so das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Das war freilich nicht immer so. Noch vor rund 20 Jahren waren Videospiele allenfalls für eine Nische interessant.
Spätestens seit dem Durchbruch des Smartphones aber sind die Games ein Alltagsbegleiter, auf die wir beinahe jederzeit und überall zugreifen können. Und immer mehr Menschen nutzen diese willkommene Form der Ablenkung. Gerade die Corona-Pandemie hat dem Mark noch einmal einen ordentlichen Boost beschert.
Mobile-Games sind längst der wichtigste Umsatztreiber
Schauen Sie: Laut einer von Statista zitierten Prognose soll sich der globale Gaming-Markt im Jahr 2025 auf insgesamt rund 190 Milliarden US-Dollar belaufen. Das wäre eine Steigerung von gut 22 Prozent gegenüber 2021.
Interessant ist, dass laut der Studie vor allem das sogenannte „Casual- and Social-Gaming“ in den letzten Jahren massiv gewachsen ist. Dabei handelt es sich eben vor allem um die kurzweiligen Smartphone-Spiele. So wurden 2016 gerade einmal 44 Milliarden Dollar mit solchen Games umgesetzt. 2021 waren es schon 92 Milliarden Dollar. Inzwischen hat das „Casual- and Social-Gaming“ das traditionelle Gaming (PC oder Konsole) damit längst überflügelt.
Warum die großen Konzerne so vielversprechend sind
Für Sie als Anleger kann die Gaming-Branche jedenfalls saftige Renditechance bringen, wenn Sie auf die richtigen Aktien setzen. In den nächsten Tagen will ich Ihnen hier deshalb einige sehr vielversprechende Papiere vorstellen, die schon heute den Markt dominieren und dies wohl auch künftig tun werden.
Neben der finanziellen Stärke bieten die Big Player nämlich einen gewichtigen Vorteil: die Kundenbindung. Gerade die Gaming-Community ist traditionell sehr stark an Marken gebunden. Soll heißen: Die großen Entwicklerstudios und Publisher verfügen über zugkräftige Spieleuniversen, zu denen man immer wieder neue, heiß ersehnte Ableger auf den Markt bringt.
Und diese erweisen sich in der Regel als Cash Cows, die die Konzerne beinahe nach Belieben melken können. Das verschafft den großen Anbietern nicht nur eine Marktdominanz, sondern auch Planungssicherheit – fast schon garantierte Umsätze und Gewinne also. Hinzu kommen neue Monetarisierungsmethoden wie In-Game-Käufe, Glücksspielelemente oder DLCs (kostenpflichtige Zusatzinhalte), die die Geldmaschine am Laufen halten.
EA: Goldesel „Fifa“
Beispiel: Electronic Arts (EA). Der US-Konzern veröffentlicht jedes Jahr eine neue Vollpreisversion zum Dauerbrenner-Franchise „Fifa“. Und die Spieler reißen sich jedes Jahr aufs Neue darum. Allein „Fifa 21“ wurde von mehr als 31 Millionen Menschen gekauft und hat EA einen Mega-Umsatz beschert.
Dabei sind die Entwicklungskosten durchaus überschaubar. Obwohl es sich bei den neuen „Fifa“-Spielen immer um einen Vollpreistitel mit zusätzlichen Echtgeldoptionen handelt, unterscheiden sich die Ableger oftmals nur im Detail von den Vorgängertiteln. Klar: EA muss in Sachen „Fifa“ für die offiziellen Fußballlizenzen viel Geld ausgeben.
Hohe Margen vor allem im Mobile-Bereich
Doch das lohnt sich allemal, auch weil hier ein grundlegender Vorteil der Gaming-Industrie zum Tragen kommt. So müssen Computerspiele oder Erweiterungen in der Regel nur einmal entwickelt werden. Danach lassen sich die Games nahezu ohne Zusatzkosten beliebig oft duplizieren und im besten Falle digital vertreiben. Allenfalls die Aufwendungen für das Marketing, die Server und mögliche kostenfreie Spielverbesserungen (Patches) fallen dann noch an.
Entsprechend hoch sind die Margen der Spieleindustrie. Das gilt übrigens vor allem für den Mobile-Bereich. Jene Games sind im Vergleich zu den großen PC- und Konsolentiteln in der Regel inhaltlich sehr „dünn“ und können deshalb ohne größere Kosten entwickelt werden. Gleichzeitig ist die potenzielle Reichweite dieser Spiele wegen der Omnipräsenz von Smartphones und Tablets gigantisch.
Die Geldmaschine in der Kritik
Zudem bietet der Mobile-Bereich für die Konzerne hervorragende Bedingungen für die Monetarisierung. Viele der Handy-Spiele sind kostenlos oder zu einem sehr geringen Preis verfügbar. Das Kalkül: Solche Free-to-Play-Spiele sollen Millionen Nutzer anziehen. Dahinter steckt ein psychologischer Effekt, den man natürlich auch kritisieren kann – gerade wenn es um jüngere Spieler geht.
So sind viele Smartphone-Spiele zwar frei zugänglich und in den ersten Stunden auch umfänglich nutzbar. Doch irgendwann setzen diese Games dem Spieler eine sogenannte Paywall vor die Nase. Wenn die Nutzer dann weiterspielen wollen, ohne dabei extrem viel Zeit aufzuwenden, müssen Sie Echtgeld bezahlen. Entwicklerstudios wollen die Spieler also anfixen und bauen dann teils schwerwiegende Hindernisse ein, denen man nur mit Echtgeld ausweichen kann.
Da das Ganze oftmals über Glücksspielelemente (Stichwort: RNG, Zufallsgenerator) funktioniert, bekommt die Gaming-Branche immer mehr Gegenwind – übrigens auch von staatlicher Seite. So sind sogenannte Lootboxen zum Beispiel in Belgien verboten. Bei Lootboxen handelt es sich um virtuelle „Behälter“, in den digitale Goodies für ein Spiel enthalten sind. Zum Beispiel: kosmetische Verbesserungen des Spielercharakters oder eben Systeme, um den Spielfortschritt zu beschleunigen.
Achtung Risiko
Das Problem: Vor dem Kauf einer Lootbox per Echtgeld wissen die Spieler in der Regel nicht, was sich darin befindet. Um einen speziellen Gegenstand zu erhalten, müssen also unter Umständen viele dieser Boxen gekauft werden. Es ist somit eine Art Glücksspiel, das viele Nutzer zu Ausgaben verleiten kann, die über ihrem Budget liegen.
Für die Gaming-Branche ist das natürlich ein weiterer Goldesel. Als Anleger sollten Sie sich aber stets bewusst sein, dass die Kritik an den Lootboxen und weitere mögliche staatliche Maßnahmen große Risikofaktoren für die entsprechenden Aktien darstellen.
Morgen geht’s los
Übrigens: Schon morgen will ich Ihnen hier eine der weltweit wichtigsten Gaming-Aktien vorstellen, die im Westen häufig immer noch unterschätzt wird. Sie dürfen also gespannt sein.