Mastercard – kein Kleingeld
Gefühlt unzählige Menschen weltweit zahlen bargeldlos mit einem handlich-rechteckigen Plastikteil. Zu den Mammuts der Kreditkartenbranche zählt Mastercard. Das Unternehmen wächst, die Aktie (WKN: A0F602) kennt scheinbar nur eine Richtung – nordwärts. Wie geht’s weiter mit der Meisterkarte?
Wer hat’s erfunden?
Wer die Kreditkarte erfunden hat lässt sich nicht genau sagen. Die im Internet zugänglichen Quellen sind da nicht eindeutig. Beispielsweise Frank McNamara könnte es sein. Im Jahr 1950 ließ er es sich in einem New Yorker Restaurant schmecken. Allerdings hatte er sein Geld vergessen. Er gab dem Kellner seine Visitenkarte mit dem Versprechen, später mit Bargeld die Rechnung zu zahlen.
Kurze Zeit später soll tatsächlich jener Mister McNamara mit seinem Anwalt Ralph Schneider die erste Kreditkarte erfunden haben namens „Diners Club Card“. Damals konnte man in knapp 30 Restaurants mit dieser Karte bezahlen.
Eine andere Quelle will wissen, dass ein Banker namens John Biggins, Chef der Flatbush National Bank aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn die Kreditkarte erfunden hat. Er führte das sogenannte Charge-It-Scheme zwischen lokalen Händlern und Bankkunden ein. Einmal mehr sehen wir: der Erfolg hat viele Väter, zumindest mehr als einen einzigen Vater.
Kreditkarten – das Milliardending
Mastercard und Visa dominieren weltweit im Markt für Kreditkarten – nahezu acht Milliarden Stück dieser Plastikdinger sind im Umlauf. American Express (Amex), die sich gern den Anstrich des Luxuriösen und des Exklusiv-Eitären geben, kommt schätzungsweise auf rund 150 Millionen Karten. Und Diners Club, vermutlich der Pionier des Plastikgeldes (siehe oben), ist eher eine Randerscheinung.
Angesichts der Marktstellung dürfte insbesondere Mastercard gleichsam eine Lizenz zum Gelddrucken haben. Dies zumindest signalisieren das Wachstum in den vergangenen Jahren sowie die Zahlen zum Geschäftsjahr 2023.
Umsatz und Gewinn auf dem Vormarsch
Im Geschäftsjahr 2023 legte der Überschuss auf 11,2 Milliarden US-Dollar zu – 13 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum. Diese vergleichsweise starke Wachstumsrate war ungefähr inline mit dem früheren Zuwachs. Dieser betrug 14 Prozent im Schnitt der vergangenen zehn Jahre.
Auch der Umsatz wuchs um 13 Prozent – von 22,2 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2022 auf nunmehr 25,1 Milliarden Dollar in 2023. Daraus ergibt sich eine beeindruckende Nettomarge von rund 45 Prozent. Eine Profitabilität, von der viele Unternehmen nur träumen können.
Das Ende der Fahnenstange scheint nicht in Sicht. Denn bei Mastercard dürfte auch in den nächsten Jahren die wilde Fahrt von Rekord zu Rekord weitergehen. Für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 sagen Branchenbeobachter und Analysten erneut zweistellige Wachstumsraten vorher. Wohl nicht die schlechtesten Vorzeichen für den weiteren Kursanstieg der Mastercard Aktie.
Mastercard Aktie jetzt kaufen?
Zuerst ein kurzer Rückblick. Falls irgendein Investor meint, die Anteilsscheine von Mastercard seien in den vergangenen Jahren kein gutes Geschäft gewesen, irrt entweder oder ist einfach ein Ignorant.
Ein paar Details: Auf Dollar-Basis summierte sich der Gewinn in den vergangenen zehn Jahren auf rund 530 Prozent. In Euro rechnende Anleger konnten sogar rund 700 Prozent Zuwachs verbuchen. Auch die kurzfristige Wertentwicklung überzeugt (erneut auf US-Dollar Basis). In den vergangenen zwölf Monaten lag die Mastercard Aktie gut 35 Prozent vorn, im laufenden Jahr sind es knapp 12 Prozent. Euch hier schneiden Euro-Investoren aufgrund der Wechselkursverschiebungen ein wenig besser ab.
Zur Bewertung: Im Geschäftsjahr 2023 betrug das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) rund 36. Der KGV-Durchschnitt bei den Analysten-Schätzungen beträgt für das laufende Geschäftsjahr knapp 34 und für 2025 rund 29. Einhellige Meinung offenbar: Das Unternehmen wird auch in den nächsten Jahren spürbar wachsen und entsprechend mehr verdienen.Meine Meinung zur Mastercard Aktie: Bei einem Kurs von nahezu 480 US-Dollar notieren die Anteilsscheine nur geringfügig unter dem historischen Höchststand von 490 Dollar, der vor wenigen Tagen erreicht wurde. Tatsächlich billige ich dem Unternehmen sehr gute Wachstumsaussichten zu und glaube auch, dass Umsatzerlöse und Gewinne spürbar wachsen werden in den nächsten Jahren. Einsteigen würde ich jedoch erst nach einer Korrektur, die die Papiere (hoffentlich) um mindestens 15 Prozent verbilligt.