Macht das Generationenkapital die Rente sicher?

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„Die Rente ist sicher“ – im Jahr 1986 hatte Norbert Blüm, der damalige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, um Vertrauen für die Rentenversicherung geworben. Blüms Versprechen war viele Jahre Thema bei der Diskussion über die Zukunftsfähigkeit der Gesetzlichen Rentenversicherung.

Inzwischen ist klar: Die Rente ist alles andere als sicher. Die Einführung eines sogenannten Generationenkapitals soll die Rente nun modernisieren und fit für die Zukunft machen. Dabei soll überwiegend in Aktien investiert werden, der Anteil an Anleihen und nicht börsennotierten Anlagen soll gering sein. Verwaltet werden soll das Generationenkapital als dauerhafter Fonds von einer neuen Stiftung. Laut tagesschau.de plant das Bundesfinanzministerium, die Strukturen des bestehenden Staatsfonds KENFO zu nutzen. Dieser ist eigentlich zur Finanzierung der Atommüll-Entsorgung geschaffen worden.

Viele Deutsche sind kein Freund von Aktien. Deshalb besteht die Sorge, dass die Rente demnächst unsicherer denn je ist.

„Wir zocken nicht“

Anja Mikus, Vorstandsvorsitzende des Staatsfonds KENFO, betont in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“, dass nicht gezockt wird. Es gehe nicht darum, kurzfristig Geld anzulegen und die Wertpapiere schnell wieder zu verkaufen. Stattdessen soll langfristig und weltweit diversifiziert angelegt werden, um die Renditepotenziale bestmöglich auszuschöpfen. Dabei soll eine „renditeorientierte Nachhaltigkeitsstrategie“ im Fokus stehen, weil Aktienfonds, welche die sogenannten ESG-Kriterien erfüllen und deshalb als nachhaltig gelten, langfristig eine höhere Rendite bringen sollen.

Für das Generationenkapital will der Bund in den nächsten Jahren jeweils mindestens zwölf Milliarden Euro in den neuen Staatsfonds einzahlen. Mit den Erträgen soll dann ab Mitte der 2030er-Jahre ein noch stärkerer Anstieg der Rentenbeiträge verhindert werden. Arbeitsminister Hubertus Heil und Finanzminister Christian Lindner planen, bis dahin einen neuen Kapitalstock auf dem Aktienmarkt von 200 Milliarden Euro zu schaffen.

Rente auf Pump – ist das die Lösung?

Dass der Staat für das Generationenkapital einen Kredit aufnehmen will, wird häufig kritisiert. Mikus erklärt auf tagesschau.de, warum die Bundesbürgerinnen und -bürger sich keine Sorgen diesbezüglich machen sollen. „Privatanleger müssen das geliehene Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder an die Bank zurückzahlen. Fallen die Kurse kurz davor, kann das die Existenz kosten. Der Staat kann dagegen alte Schulden immer wieder durch neue ablösen.“ Zudem profitiere man von der hervorragenden Bonität Deutschlands und damit viel niedrigeren Zinsen, als sie einem Privatanleger angeboten würden.

Dass so aber der Schuldenberg, der ohnehin bereits ins Uferlose angewachsen und zunehmend gefährlich wird, weiter steigt, wird einfach ignoriert.

Was Sie tun sollten

Eine Modernisierung der gesetzlichen Rente ist ohne Frage dringend erforderlich, aber ob die Rente mit dem Generationenkapital tatsächlich sicher ist, ist fraglich. Experten üben bereits Kritik, sagen, dass das Generationenkapital nur ein Tropfen auf den heißen Stein wäre.

Wer sich ausschließlich darauf verlässt, könnte beim Renteneintritt also verlassen sein. Deshalb raten wir Ihnen, sich frühzeitig um eine eigene Altersvorsorge zu kümmern. Nur so ist der gewünschte Lebensstandard bis ins hohe Alter gesichert. Wie finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit im Rentenalter gelingt, lesen Sie in „Sicheres Geld“, einem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen.