Machen Sie‘s wie Warren Buffett

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Heute möchte ich gern mit einem sehr weisen Zitat beginnen. Vielleicht errät sogar der ein oder andere von Ihnen, wer Folgendes von sich gegeben haben könnte: „Du musst nur sehr wenige Dinge in Deinem Leben richtig machen, solange Du nicht zu viele Dinge falsch machst.”

Richtig, diese recht einleuchtende Erkenntnis stammt aus dem Munde von keinem Geringeren als US-Börsenlegende Warren Buffett. Warren Buffett, der erfolgreichste Investor der Gegenwart, ist mit seinen 86 Jahren noch lange nicht müde, Geld zu verdienen und sein Vermögen weiter zu vermehren.

Immer wieder geht er auf Einkaufstour, um seine gigantische Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway noch weiter auszubauen, in der er quasi sein gesamtes Vermögen angelegt hat.

Doch der Starinvestor trennt sich bei Bedarf auch kurz und schmerzlos von Anteilen. Dabei beweist er stets eine ausgesprochen gute Spürnase.

Seit Kindesalter ein Händchen für‘s Geld

Am 30. August 1930 in Omaha/Nebraska als zweites Kind des Brokers und späteren Kongressabgeordneten Howard Buffett und dessen Ehefrau Leila (geb. Stahl) geboren, bewies Warren Buffett schon in frühester Kindheit ein Händchen für‘s Geldvermehren.

So verdiente er sein erstes Geld bereits im zarten Alter von sechs Jahren, als er im Sommer 1936 Coca-Cola-Sixpacks für 25 Cent kaufte und die Einzelflaschen für jeweils 5 Cent wieder verkaufte.

Später verdiente er Geld als Zeitungsbote, mit der Vermietung von Flipperautomaten und dem Verkauf gebrauchter Golfbälle.

Seine ersten Erfahrungen mit Geldanlagen und dem Aktienhandel machte er im Unternehmen seines Vaters. Dort erwarb er im Alter von nur 11 Jahren seine ersten drei Aktien.

Es handelte sich um Vorzugsaktien des Unternehmens Cities Service (der späteren Citgo Petroleum Corporation, die sich heute im Staatsbesitz von Venezuela befindet) für 38,25 Dollar, und er verkaufte sie, nachdem die Aktie zwischenzeitlich auf 27 Dollar gefallen war, für ca. 40 Dollar.

Mit 14 Jahren kaufte er eine 16 ha große Farm in Omaha für 1.200 Dollar, die er dann verpachtete. Mit 17 erwarb er gemeinsam mit einem Freund und einer Freundin einen Rolls-Royce für 350 Dollar, um diesen für 35 Dollar pro Tag zu vermieten.

Seine Karriere als erfolgreicher Großinvestor, Unternehmer und Mäzen war also irgendwie vorprogrammiert.

Neueste Shopping-Tour führt zu Apple und ins Fluggeschäft

Laut jüngsten Medienberichten befindet sich der Starinvestor nun wieder auf Shopping-Tour. Er setzt noch stärker auf die iPhone-Schmiede Apple und die US-Fluglinien American und Southwest Airlines.

Im ersten Quartal stockte er über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway den Apple-Anteil auf 129 Mio. Aktien im Wert von rund 19 Mrd. Dollar auf, wie aus einem bei der US-Börsenaufsicht eingereichten Finanzbericht hervorgeht. Damit wurde die Beteiligung mehr als verdoppelt.

Das Engagement bei American Airlines weitete Berkshire um 8% und das bei Southwest Airlines um ganze 10% aus, während der Anteil am Rivalen Delta um 8% schrumpfte. Zudem trennte sich Buffetts Firma von sämtlichen Aktien des Unterhaltungsriesen 21st Century Fox.

Der zum Konzern von Medienmogul Rupert Murdoch gehörende Sender Fox News war zuletzt wegen Berichten über sexuelle Übergriffe hochrangiger Mitarbeiter in die Schlagzeilen geraten.

Außerdem verkaufte Berkshire Hathaway in großem Stil IBM-Anteile. Buffett hatte bereits Anfang Mai im US-Sender CNBC mitgeteilt, den Anteil an dem Computer-Urgestein um rund ein Drittel verringert zu haben.

Demnach sank die Beteiligung im Auftaktquartal von rund 81 Mio. auf nur noch gut 50 Mio. Anteilsscheine.

Buffett liefert zuverlässig Milliardengewinne

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Warren Buffett kein gewöhnlicher Vorstandschef ist. Der Börsenguru macht das Investieren zum Lifestyle. Und er hat dementsprechend viele Fans, wie die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha jedes Jahr aufs Neue zeigt.

Die Anhänger feiern ihn wie einen Popstar – auch wenn es mit den Zahlen mal nicht ganz so rund läuft. Es ist jedes Jahr, auch nach über fünf Jahrzehnten, noch ein einzigartiges Ereignis, wenn der Kult-Investor zum jährlichen Aktionärstreffen seiner Beteiligungsgesellschaft lädt.

Seine Anhänger reisen dann in Massen aus aller Welt an. Mehr als 30.000 Besucher pilgerten auch dieses Jahr am ersten Mai-Wochenende zur 52. Hauptversammlung und versetzten Buffetts beschaulichen Heimatort Omaha in den Ausnahmezustand.

Die wegen ihrer Außergewöhnlichkeit auch als „Woodstock des Kapitalismus” bezeichnete Zusammenkunft ist ein buntes Treiben, bei dem die zahlreichen Firmen des Berkshire-Imperiums die Event-Halle in einen Buffett-Tempel verwandeln.

Für die Aktionäre von Berkshire Hathaway gibt es wenig Grund zur Beschwerde: Buffett liefert zuverlässig Milliardengewinne, wer früh genug auf ihn setzte, hat mit seinen Berkshire-Aktien über die Jahre selbst ein Vermögen gemacht.

Auch wenn es bei der Beteiligungsgesellschaft selbst zu Jahresbeginn nicht so rund lief wie gewohnt. Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Überschuss im ersten Quartal um 27% auf 4,06 Mrd. Dollar. Der operative Gewinn sank um 5% auf 3,56 Mrd. Dollar.

Das „Orakel von Omaha“

Buffett, der wegen seines Gespürs für lukrative Finanzgeschäfte auch das „Orakel von Omaha“ genannt wird, hat der Anlegerschaft mit seinen Deals über die Jahre hinweg schöne Kursgewinne beschert.

Auf langfristige Sicht hat sich der Aktienkurs von Berkshire Hathaway deutlich besser als der US-Standardwerteindex Dow Jones entwickelt. So stieg der Kurs der legendären A-Aktie in den vergangenen 30 Jahren um rund 8.500% und überflügelte damit den Dow Jones um ein Vielfaches.

Da die A-Aktie bereits seit Mitte der Neunziger Jahre im fünfstelligen Bereich notiert, gibt es seitdem B-Aktien, die Anfang März bei über 177 Dollar eine neue Bestmarke setzten, zuletzt aber wieder etwas zurückkamen. Aktuell notieren die B-Anteilsscheine bei 161,62 Dollar.

Zusammen kommen A- und B-Aktien auf einen Börsenwert von aktuell rund 380 Mrd. Dollar und machen damit Berkshire zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt. Buffett selbst hält nach Bloomberg-Angaben rund 38% der A-Papiere.

Buffetts Anteil ist damit derzeit rund 74 Mrd. Dollar wert. Er zählt deshalb zu den reichsten Menschen der Welt.

Wer sollte hier noch zweifeln an Warren Buffetts goldrichtiger Strategie: „Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als 50 Cent dafür.“