LVMH-Aktie: Charttechnische Wende noch nicht in Sicht
Luxus geht immer! Über viele Jahre galt dies auch für Anleger. Aktien von Luxusgüter-Anbietern wie LVMH kletterten stetig nach oben. Seit einiger Zeit ist aber der Wurm drin, was vor allem am chinesischen Markt liegt.
Zuletzt machte die LVMH-Aktie einen kräftigen Sprung nach oben. Ich habe mir die Aktie einmal etwas näher für Sie angeschaut.
LVMH: weltgrößter Luxusgüter-Hersteller
Falls Sie LVMH nicht kennen, möchte ich Ihnen das Unternehmen zunächst vorstellen. LVMH („Louis Vuitton Moët Hennessy“) ist der weltgrößte Luxusgüter-Konzern. Zum Sortiment zählen Luxusartikel aus den Bereichen Wein und Spirituosen, Mode und Lederwaren, Parfüm und Kosmetik sowie Uhren und Schmuck, die rund um den Globus in eigenen Geschäften sowie über das Internet vertrieben werden.
Neben Louis Vuitton und Moët & Chandon zählen bekannte Marken wie Bulgari, Givenchy, Dior, Dom Perignon oder TAG Heuer zum Markenportfolio. Insgesamt gehören dem Konzern mehr als 70 Luxuslabels.
Darüber hinaus ist LVMH auch als Kunstauktionator sowie im Verlagswesen tätig. Seit 2021 gehört auch der bekannte amerikanische Juwelier Tiffany & Co. zum Konzern. Den teuersten Zukauf der Firmengeschichte ließen sich die Franzosen seinerzeit knapp 15,8 Mrd. Dollar (damals 12,9 Mrd. Euro) kosten.
Chinesisches Konjunkturprogramm sorgt für Kurssprung
Der chinesische Markt, der für ungefähr für ein Viertel des weltweiten Konsums an Luxuswaren verantwortlich ist, sorgte über Jahre für stetiges Wachstum. Dieses kam zuletzt allerdings ins Stocken. Die Tatsache, dass die Wirtschaft im Reich der Mitte seit Corona schwächelt, lässt sich nicht nur am Aktienkurs von LVMH ablesen, sondern auch den Geschäftszahlen.
Im ersten Halbjahr verzeichnete der französische Konzern einen Umsatzrückgang von 1% auf 41,7 Mrd. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis ging um 8% auf 10,7 Mrd. Euro zurück. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 7,3 Mrd. Euro sogar 14% weniger als im Vorjahreszeitraum.
China ist extrem wichtig für LVMH. Deshalb ist es auch nachvollziehbar, dass die Ankündigung massiver geldpolitischer Lockerungen durch die chinesische Zentralbank der LVMH-Aktie zuletzt zu einem kleinen Freudensprung von 19% in einer Woche verholfen hat.
Quelle: www.aktienscreener.com
Charttechnische Wende ist noch nicht in Sicht
Diese Euphorie ist jedoch schon wieder verflogen. Der Kurs ist wieder deutlich unter die runde 700-Euro-Marke zurückgefallen. Die Notierung liegt nach wie vor klar unter der 200-Tage-Linie, die zudem weiter im Fallen begriffen ist.
Eine charttechnische Wende zeichnet sich derzeit also noch nicht ab. Aktuell ist die LVMH-Aktie allenfalls für Turnaround-Spekulanten interessant. Nach dem Fall auf ein neues Jahrestief ist die Notierung mit dem jüngsten Kurssprung wieder über das alte Tief vom Januar bei 644 Euro geklettert. Kann sich der Aktienkurs darüber etablieren, könnte von hier aus eine Erholung starten. Für mich als Trendfolger gilt aktuell bei LVMH aber: Finger weg!
Chefanalyst Michael Kelnberger ist der Experte für Aktien. Er setzt auf die nachweislich erfolgreiche mechanische Handlungsstrategie im Ranglisten Investor. So erzielt er für seine Leser stets überdurchschnittliche Renditen. Profitieren auch Sie von seinem Know-How. Michael Kelnberger ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
