LUPA gegen FAANG…?!

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Wenn es um Wortschöpfungen bzw. Neugestaltungen und Abkürzungen geht, da sind die Börsianer seit jeher einfallsreich.

Das fängt ja schon beim Deutschen Aktienindex DAX an und geht dann weiter zu TP = Take Profit (Gewinnmitnahme), SL = Stop Loss (Stop-Kurs zur Verlustbegrenzung) und BE = Break-Even (Gewinnschwelle) – nur um mal einige aufzuführen, die Ihnen bekannt sein dürften.

In den letzten Jahren wurde dann auch noch von den sog. FAANG-Aktien gesprochen. Eine Zusammensetzung der Papiere von Facebook/ Amazon / Apple/ Netflix und Google.

Seit aber vergangene Woche der Fahrdienst LYFT an der US-Börse Nasdaq sein Debüt feierte – das übrigens sehr erfolgreich war – könnte es schon bald zu einer neuen Abkürzung kommen, die durchaus von sich Reden machen könnte.

Jede Menge aussichtsreiche IPOs auf der Agenda

Der aktuelle Hunger der Investoren auf schnell wachsende Technologiefirmen scheint immens groß zu sein und die Bewertungen erreichen jetzt schon atemberaubende Höhen.

Das zeigt nicht nur das große Interesse am Börsengang des Fahrvermittlers LYFT, der seine Aktien zu 72 Dollar in den Handel brachte und somit über der ursprünglichen Spanne von 62 bis 68 Dollar lag.

Die Bewertung des UBER-Konkurrenten liegt nach dem IPO bei knapp 25 Milliarden Dollar und das trotz tiefroter Zahlen. Der Verlust im vergangenen Jahr betrug 911 Millionen Dollar und war damit ein Drittel höher als 2017.

Als weiterer Kandidat im Wettbewerb um zahlende Fahrdienstkunden kennen wir ja auch hierzulande schon den Dienst von UBER, dem Schreckgespenst und Feindbild jedes normalen Taxi- und Mietwagendienstes in Europa.

Glaubt man hier den Analysten von Goldman Sachs und Morgan Stanley, so ist das Unternehmen jetzt schon sagenhafte 120 Milliarden Dollar wert – mehr als die drei großen US Autobauer General Motors, Ford und Fiat Chrysler zusammen auf die Waage bringen.

Fehlen noch die Börsen-Greenhorns: PINTEREST, eine soziale Plattform für Bilder und Shopping-Tipps (Börsengang im April) und der Wohnraumvermittler AirBNB, der ja auch gerne in Europa genutzt wird.

PINTEREST wurde 2010 von Ben Silbermann, Paul Sciarra und Evan Sharp gegründet und dient als soziales Netzwerk sowie visuelle Suchmaschine, mit der Nutzer Ideen für ihr Leben entdecken und sie sich auf virtuellen Pinnwänden merken können.

Der US-Konzern erreicht eigenen Angaben zufolge rund 250 Millionen Nutzer, zwei Drittel davon Frauen. Allein 2018 ist der Umsatz um 60% auf 756 Millionen Dollar gestiegen, mit einem Verlust von nur 63 Millionen Dollar, nach 130 Millionen 2017. Aktuell wird PINTEREST mit ca. 12 Milliarden Dollar bewertet.

Beim Unterkünfte- Anbieter AIRBNB gehen die Analysten von einem aktuellen Wert von etwa 31 Milliarden Dollar aus, durch die weitere Dynamik des Wachstums könnte es in diesem Jahr sogar in Richtung 40 Milliarden Dollar gehen.

Es gibt mittlerweile sogar schon Studien, wonach sich AIRBNB angeblich schon ein Fünftel des privaten Übernachtungsmarktes in den USA gesichert und den Umsatz der altehrwürdigen HILTON Kette überholt haben soll.

Aus LYFT + UBER + PINTEREST + AIRBNB wird LUPA

Und schon haben wir eine neue Wortschöpfung, meine Damen und Herren: Denn aus LYFT + UBER + PINTEREST + AIRBNB wird LUPA – ein neues Kürzel, das Sie kennen sollten.

Ob allerdings die guten alten FAANG-Werte dadurch abgelöst werden, bezweifle ich doch sehr – ABER ich muss auch gestehen, dass viele Anleger bei der nächsten Generation der Tech-Unternehmen früh einsteigen wollen, um mögliche Kursgewinne nicht zu verpassen.

Das das kann ich auf der einen Seite sehr gut verstehen, muss aber auch ein wenig warnen, denn ein Engagement bei diesen Start-Ups ist neben den immensen Chancen, auch mit erheblichen Risiken verbunden – wie das an der Börse manchmal so ist.

Also sehr geehrte Leser und Leserinnen – sollten Sie ein Engagement wagen, nehmen Sie die Werte bitte genau unter die LUP(e)A.