Lukrativer Lithium-Boom in den USA: Diese Aktie ist dabei!

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Schauen Sie sich einmal diese Grafik1 an:

Zu sehen sind die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des US-Chemiekonzerns Albemarle und der gigantische Boost im Jahr 2022. Der Grund ist klar: Albemarle ist inzwischen der größte Lithiumproduzent der Welt. Das Unternehmen fördert den Rohstoff und verarbeitet ihn zu batteriefähigem Material weiter. Entsprechend profitiert das Unternehmen von der hohen Nachfrage nach Batterien im Zuge der Elektromobilität, weshalb der Lithium-Preis im letzten Jahr durch die Decke schoss.

Albemarle: Lithium-Geldregen soll weitergehen

Kein Wunder also, dass es für Albemarle in 2022 Geld regnete. Der Umsatz sprang um mehr als 100 Prozent auf 7,3 Milliarden US-Dollar nach oben. Doch im Vergleich zum Gewinnwachstum waren das nur Peanuts. So lag der Nettogewinn in 2022 bei beachtlichen 2,7 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Plus von mehr als 2.000 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Und auch für 2023 und die darauffolgenden Jahre zeigte sich Albemarle höchst optimistisch. Bis 2027 erwarten die Amerikaner einen Umsatz zwischen 17,6 und 19,3 Milliarden Dollar. Zudem soll das operative Betriebsergebnis (EBITDA) bis dahin auf 7,2 bis 8,4 Milliarden Dollar steigen.

Albemarle rechnet also mit einer weiterhin sehr hohen Profitabilität – immerhin dürfte die operative Gewinnmarge über der 40-Prozent-Schwelle bleiben.

Neue Mega-Anlage in South Carolina

Damit das gelingen kann, muss der Konzern seine Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren deutlich nach oben schrauben. Nun hat Albemarle hierzu einen wichtigen Meilenstein gemeldet. Demnach hat das Management im Chester County im US-Bundesstaat South Carolina einen Standort für eine neue Lithium-Verarbeitungsanlage im Wert von 1,3 Milliarden Dollar ausgewählt.

Die Anlage soll nach Inbetriebnahme pro Jahr 50.000 Tonnen an Lithiumhydroxid in Batteriequalität hervorbringen. Damit könnte man jährlich die Akkus von schätzungsweise 2,4 Millionen Elektroautos ausstatten. Der Bau der Anlage soll Ende 2024 anlaufen. Ließen sich die Ziele in die Tat umsetzen, würde Albemarle seine Lithium-Verarbeitungskapazität in etwa verdoppeln.

Rückendeckung aus dem Weißen Haus

Interessant ist das neue Engagement in South Carolina vor allem mit Blick auf die politische Agenda der US-Regierung. Das Weiße Haus hat mit dem „Inflation Reduction Act“ ein Förderprogramm etabliert, das Subventionen für Elektroautos unter anderem von der Herkunft der Komponenten und Rohstoffe abhängig macht.

Das heißt: Nutzt ein Elektroautobauer in den USA produziertes Lithium, kann er sich für Steuergutschriften qualifizieren. Dadurch will Washington die Wertschöpfungskette rund um die Elektromobilität stärker ins eigene Land holen. Entsprechend dürfte die nun geplante Anlage von Albemarle auf großes Interesse stoßen und eine hohe Nachfrage generieren – unter anderem von Konzernen wie Tesla, Ford oder General Motors.

„Diese Anlage wird dazu beitragen, die Produktion von Lithiumressourcen in den USA zu steigern, um die Revolution der sauberen Energie voranzutreiben und uns gleichzeitig näher an unsere Kunden zu bringen, während die Lieferkette in Nordamerika ausgebaut wird“, betonte Albemarle-Chef Kent Masters.

Mein Fazit für Sie

Wollen Sie auf Lithium-Aktien setzen, kommen Sie an Albemarle nicht vorbei. Der Konzern ist nicht nur der aktuell führende Player in diesem Wachstumsmarkt, sondern auch ein Profiteur der US-Politik. Die aktuelle US-Regierung weiß um die Bedeutung des Konzerns für das Gelingen der Energiewende im eigenen Land und ist deshalb sehr wohlwollend gestimmt.

Natürlich kann sich gerade in den USA der politische Wind sehr schnell drehen – etwa wenn im nächsten Jahr ein republikanischer Kandidat zum Präsidenten gewählt werden würde. Das ist sicherlich ein Risikofaktor für Albemarle.

Die größte Unsicherheit aber liegt in der Entwicklung des Lithium-Preises. Nach der Rally in 2022 ist der Preis für das Batteriemetall im laufenden Jahr wieder zurückgegangen. So fiel etwa der wichtige Benchmark „Mineral Intelligence“ im Februar um rund 12 Prozent und im März um weitere 6 Prozent (Stand: 23.03.2023). Der Benchmark bildet die Preisentwicklung der beiden wichtigsten Lithiumverbindungen ab (Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid). Trotzdem blieb demnach der Preis auch im März 2023 immer noch deutlich über dem Niveau von Ende 2021 (+122 %).

Kurzfristige Verschiebungen beim Marktpreis sind allerdings nur die eine Seite. Für die Albemarle-Aktie zählt vor allem die langfristige Perspektive. Die starke Prognose des Konzerns setzt schließlich Lithium-Preise auf einem weiterhin hohen Niveau voraus.

Das heißt: Die Nachfrage nach Lithium bzw. nach Elektroautos muss in den nächsten Jahren massiv zunehmen. Gleichzeitig darf es nicht zu einem Überangebot am Lithium-Markt kommen.

Hiervor warnen aber einige Experten. Weil derzeit überall auf dem Globus neue Lithium-Minen und Verarbeitungsanlagen aus dem Boden schießen, könnte es auf langfristige Sicht schlicht zu viel des Batterierohstoffs geben. Das wiederum könnte in einem Preiskampf resultieren, der die Gewinnmargen von Akteuren wie Albemarle unter Druck setzen würde.

Entscheidend wird sein, wie viele Elektroautos in Zukunft tatsächlich verkauft werden. Und auch hierzu gibt es durchaus unterschiedliche Prognosen – sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht.

Als Anleger sollten Sie dieses grundlegende Risiko mit Blick auf die Albemarle-Aktie im Hinterkopf behalten. In Stein gemeißelt ist der zukünftige Erfolg des Lithium-Primus also nicht – auch wenn die Chancen meiner Meinung nach ganz gut stehen.

1 Quelle: www.aktienscreener.com