Logitech schraubt Ausblick nach oben

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Nach einer starken Kursentwicklung von über 50% in den letzten 12 Monaten sackten die Papiere des schweizerisch-amerikanischen Hardwarespezialisten Logitech gestern im Nachmittagshandel um rund 10% in den Keller. Dabei waren die präsentierten Geschäftsergebnisse grundsolide und konnten die Erwartungen sogar übertreffen. Ebenfalls positiv: Nach Preiserhöhungen hob das Logitech-Management die Prognose für das Gesamtjahr an.

Logitech – mit Mäusen fing alles an

Bevor wir auf die aktuellen Zahlen kommen, möchte ich Ihnen das Unternehmen erst einmal näher vorstellen: Logitech International SA ist ein schweizerisch-amerikanisches Unternehmen, das 1981 von Daniel Borel und Pierluigi Zappacosta gegründet wurde. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Lausanne und Newark (Kalifornien) und beschäftigt mehr als 8.200 Mitarbeiter weltweit.

Zu Beginn konzentrierte sich der Konzern vor allem auf Computer-Mäuse, bevor sich Logitech zu einem Weltmarktführer in der Computerperipherieindustrie entwickelte. Heute bietet Logitech eine breite Palette von Produkten an, darunter Tastaturen, Webcams, Lautsprecher, Headsets, Game-Controller und mehr. Logitech ist bekannt für seine innovativen Produkte und sein Engagement für Qualität und Kundenzufriedenheit.

Sämtliche Produkte des Unternehmens werden als letzte Schnittstelle zwischen Benutzer und dem PC, der Spielkonsole oder dem digitalen Musik- oder Unterhaltungssystem verstanden.

Leichter Umsatzrückgang im dritten Quartal

Im Weihnachtsquartal (Anm.: Logitech hat ein gebrochenes Geschäftsjahr, das am 31. März endet) hat der Computerzubehörhersteller Logitech zwar etwas weniger verkauft als im Vorjahr, aber die Erwartungen leicht übertroffen. Unter dem Strich ging ein Umsatz von 1,26 Milliarden Dollar durch die Bücher. Das lag 0,8% unter dem vergleichbaren Vorjahresquartal, aber 10 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten.

Dabei entwickelten sich die einzelnen Produktkategorien unterschiedlich: Während die Verkäufe von Gamingzubehör um 1% sanken, kletterte der Absatz bei Tastaturen und Combos um 4% nach oben. Die Nachfrage bei Video Collaboration gab derweil um 2% nach. Deutlich weniger gefragt waren auch PC-Webcams (-9%) und Headsets (-11%).

Gewinnmargen dennoch verbessert

Dabei hatte der Konzern seine Kosten fest im Griff und konnte seine Profitabilität verbessern. Der operative Gewinn verbesserte sich um 22% auf 248 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie kletterte sogar um 80% auf 1,55 Dollar je Aktie. Bereinigt um Sondereffekte (NON-GAAP) stand ein Plus von 34% auf 1,53 Dollar je Aktie in den Büchern des Unternehmens. Das wiederum übertraf die Analystenschätzungen (Quelle: Seeking Alpha) deutlich um 36 Cent.

Konzernführung hebt Prognose an

Unterdessen zeigt sich das Management zuversichtlich und hat den im Oktober erhöhten Ausblick für das Bilanzjahr 2023/24 angehoben. Vorstand Hanneke Faber stellt nun einen Umsatz von 4,2 bis 4,25 Milliarden Dollar in Aussicht. Bislang waren „lediglich“ 4,0 bis 4,15 Milliarden Dollar avisiert worden. Beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde die Messlatte von 525 bis 575 Millionen Dollar auf 610 bis 660 Millionen Dollar nach oben geschraubt.

Die neue Planung entspricht einem Umsatzrückgang zwischen 6 und 7%. Beim bereinigten Vorsteuerergebnis wird derweil ein Plus von 4 bis 12% angestrebt. Ausschlaggebend sind hier unter anderem die im Oktober nochmals angehobenen Preise des Konzerns.

Meinungen der Analysten gehen stark auseinander

Derweil zeigen sich die Analysten uneinheitlich. Laut der Finanzwebseite Marketwatch.com raten von 16 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, nur 5 zum Kauf der Papiere. Weitere 9 stufen den Titel als Halteposition ein, während 2 Banker sogar eine Verkaufsempfehlung aussprechen. Auf Basis der Konsensschätzungen für das laufende Geschäftsjahr (3,03 Dollar je Aktie) wird die Aktie derzeit mit dem rund 29-fachen der erwarteten Gewinne an der Börse bewertet. Im Durchschnitt taxieren die Analysten einen fairen Wert von 88,18 Dollar je Aktie. Das liegt nur minimal über dem Kurs, der im gestrigen Nachmittagshandel für die Papiere gezahlt wurde (Kurs 17:10 Uhr: 86,44 Dollar).