LNG-Boom: Diese 3 Aktien profitieren von der Ukraine-Krise!
Würde Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts die Gaslieferungen nach Deutschland weiter zurückfahren oder gar komplett einstellen, wäre das Desaster perfekt. Nicht nur die Verbraucher, die ihre Wohnungen mit Gas heizen, wären davon betroffen.
Schauen Sie: 55 Prozent der deutschen Gasimporte stammen aus Russland. Gleichzeitig sind in Deutschland wichtige Sektoren von diesem Brennstoff abhängig. Allen voran: die Industriekonzerne. Würde Russland den Gashahn zudrehen, hätte das dramatische Auswirkungen auf deren Energieversorgung, Produktivität sowie Profitabilität und somit auf die gesamte deutsche Volkswirtschaft.
Gas: Habeck dringt auf Loslösung von Russland
Auch deshalb hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nun eine dringliche Forderung in den Raum gestellt. Deutschland müsse mit Blick auf die Spannungen in Osteuropa die Abhängigkeit von russischem Gas verringern, so der Grünen-Politiker.
Schon vor dem nächsten Winter müsse man andere Importmöglichkeiten schaffen und die Versorgung diversifizieren. Die Zeit rennt also.
Flüssigerdgas als Alternative
Aber wie genau kann das funktionieren? Experten sehen vor allem das sogenannte Flüssigerdgas (LNG) als mögliche Alternative. Dieses kann die Energiesicherheit Deutschlands nämlich zweifelsohne verbessern.
Als Anleger können Sie jetzt auf LNG setzen und sich damit vor einer weiteren Eskalation der Ukraine-Krise absichern. Einige interessante Aktien kommen hier infrage. Doch dazu gleich mehr.
LNG bringt einen wichtigen Vorteil mit
Zunächst für Sie zur Einordnung: Bei LNG („Liquefied Natural Gas“) handelt es sich um Erdgas, das durch Abkühlung verflüssigt wird und deshalb ein deutlich geringeres Volumen aufweist als im gasförmigen Zustand. Dadurch kann LNG wesentlich einfacher transportiert und gelagert werden.
Hinzu kommt, dass Flüssigerdgas im Unterschied zum gasförmigen Pendant nicht leitungsgebunden ist. Das heißt: LNG muss nicht über Pipelines transportiert werden, sondern kann in gesonderten Transportbehältern auf der Straße, der Schiene oder dem Wasser von A nach B gebracht werden.
Das ist sogleich der größte Vorteil des LNG. Denn: Staaten wie die USA können Flüssigerdgas nach Europa liefern, ohne zuvor eine extrem lange Pipeline etwa durch den Atlantik legen zu müssen. Zwar ist auch für LNG eine gewisse Infrastruktur vonnöten. Unterm Strich aber ist der Brennstoff in Sachen Transport wesentlich flexibler als das konventionelle Gas. Und das könnte aktuell wichtiger denn je sein.
Mit diesen 3 Aktien setzen Sie auf den LNG-Boom
Marktkenner erwarten deshalb, dass die Nachfrage nach LNG bereits im laufenden Jahr signifikant zunehmen wird. Und auch 2023 und darüber hinaus dürfte das Flüssigerdgas boomen.
Und jetzt kommen Sie ins Spiel, liebe Leserinnen und Leser. Der LNG-Boom schafft nämlich Wachstumsfantasie bei ganz bestimmten Aktien.
Cheniere Energy
Allen voran: Cheniere Energy. Der US-Konzern betreibt sogenannte LNG-Exportterminals entlang der US-Golfküste. In diesen küstennahen Anlagen wird konventionelles Erdgas verflüssigt, anschließend auf Schiffe verladen und über den Ozean zu den Abnehmerländern gebracht.
Bereits 2021 konnte Cheniere seine Umsätze und Gewinne deutlich steigern. Und auch für das laufende Jahr rechnet der US-Konzern mit weiteren Zuwächsen. Vor allem die angespannte Lage auf dem welteiten Gasmarkt erlaubt es dem Unternehmen mit LNG höhere Gewinnmargen zu erzielen.
Hinzu kommt die Rückendeckung aus Washington. Längst hat US-Präsident Joe Biden das Potenzial von LNG erkannt und will den Ausbau der nötigen Infrastruktur voranbringen. Der LNG-Terminal-Betreiber Cheniere darf sich also auf staatliche Förderungen einstellen.
Chevron
Eine weitere interessante Aktie in diesem Bereich ist Chevron. Der Energiekonzern aus Kalifornien besitzt eine ganze Flotte an Schiffen, die LNG transportieren können.
Chevron beliefert damit rund um den Globus bereits knapp 120 Import-Terminals. In diesen wird das Flüssigerdgas wieder in seinen gasförmigen Zustand zurückversetzt und anschließend per Pipeline in das jeweilige Gasnetz eingespeist.
Vopak
Apropos Import-Terminals: Auch hier gibt es einige aussichtreiche Aktien. So betreibt zum Beispiel das niederländische Unternehmen Vopak zusammen mit Partnern das Regasifizierungs-Terminal in Rotterdam. Dort werden pro Jahr 12 Milliarden Kubikmeter durchgesetzt – ein Drittel des gesamten niederländischen Marktes.
Vopak jedenfalls will künftig weitere Import-Terminals in Europa bauen und betreiben. Aber auch außerhalb des Kontinents halten die Niederländer Beteiligungen an solchen Anlagen – etwa in Mexiko, Pakistan und Kolumbien.
In Deutschland übrigens gibt es bis dato noch keinen Umschlagsstandort für Flüssigerdgas. Die Bundesrepublik ist in Sachen LNG somit auf Lieferungen etwa aus den Niederlanden angewiesen.
Mein Fazit für Sie
Alle drei Aktien haben meiner Meinung nach starke Chancen, um vom kommenden Flüssigerdgas-Boom zu profitieren. Vor allem Cheniere Energy dürfte mit Blick auf die staatlich verordnete LNG-Offensive der USA zu den größten Gewinnern zählen.