Lieblingsaktien der Profis: Wer Premiere in den TOP 10 feierte
Welche Aktien erfreuen sich bei Profianlegern großer Beliebtheit? Im Ranking von Universal-Investment können Sie die zehn Lieblingsakten der Fondsprofis ganz einfach nachlesen. Meistens gibt es wenige Überraschungen, weil US-Tech-Giganten es in der Regel immer in die TOP 10 schaffen.
So werden auch im aktuellen Ranking die vorderen Plätze von bekannten Namen belegt. Mit dabei sind beispielsweise Microsoft, Alphabet, Amazon oder Apple. Als interessierter Anleger kennen Sie diese Unternehmen selbstverständlich alle, wahrscheinlich befindet sich die eine oder andere Aktie auch in Ihrem Depot.
Ein Neuer im Universal-Investment-Ranking
Im neuesten Ranking werden jedoch auch diejenigen fündig, die nach (noch) unbekannten Unternehmen mit lukrativen Gewinnchancen Ausschau halten. Es geht um das Kosmetikunternehmen L’Occitane, das es zum ersten Mal in das Universal-Investment-Ranking geschafft hat und sich in Zukunft zu einem interessanten Geheimtipp mausern könnte.
L’Occitane vertreibt Kosmetikprodukte und wird mit 4,4 Milliarden Euro an der Börse bewertet, im abgelaufenen Jahr lag der Umsatz bei 1,5 Milliarden Euro. Dreiviertel des Umsatzes fallen auf die Kernmarke L’Occitane en Provence, ein Viertel auf Elemis und Limelife, die ebenfalls zum Konzern gehören.
Das Sagen bei der französischen Firma hat ein Österreicher: Reinold Geiger, den das Forbes Magazine mit einem Vermögen von 1,3 Milliarden Dollar als sechstreichsten Österreicher listet. Er investierte schon vor 25 Jahren Millionen in das Unternehmen. Heute ist er CEO und hält 70 % der Firmenaktien.
Warum Kosmetik eine gute Wahl ist
Die Kosmetikbranche rückt bei Investorinnen und Investoren zunehmend in den Fokus, weil Kosmetik auf der ganzen Welt ein Thema ist. Für L’Occitane ist deshalb die globale Aufstellung eine Selbstverständlichkeit, maximal 17 % des Gesamtumsatzes werden in einem Land gemacht. Letztes Jahr galt China als größter Absatzmarkt, gefolgt von den USA, Japan und dem Vereinigten Königreich. In Deutschland sind die Marktanteile noch recht bescheiden, hier werden weniger als 2 % des Umsatzes generiert.
Von den 1,5 Milliarden Euro Umsatz sind 160 Millionen Euro als Ergebnis geblieben. Beeindruckend ist vor allem, dass das Ergebnis um 36 % gesteigert werden konnte, während der Umsatz um 7 % rückläufig war.
Was auf den ersten Blick paradox scheint, lässt sich nach einem genaueren Hinschauen leicht erklären: L’Occitane hat seinen Fokus auf Kosteneinsparungen sowie die Digitalisierung gelegt und hatte Erfolg.
Während die Anzahl der Stores von 3.500 aus 3.100 reduziert wurde, stieg der Online-Versand enorm. Die Erlöse sind in diesem Bereich um 70 % gestiegen, die Netto-Marge konnte von 7 % auf 10,2 % verbessert werden.
Allerdings gab es zumindest auf den ersten Blick in den USA Probleme, als die amerikanische Tochter im Januar Insolvenz in Eigenregie anmeldete. Widererwartend wurde das jedoch von der Börse positiv aufgenommen, weil die Firma so vor Gläubigerforderungen geschützt sei. Der Geschäftsbetrieb kann problemlos fortgeführt werden und bekommt die Chance, sich neu zu strukturieren.
3-facher Umsatz! 28-facher Gewinn!
Profi-Investoren sind insgesamt vom L’Occitane-Geschäftsmodell überzeugt. Die Aktien konnten sich in den vergangenen 12 Monaten mehr als verdoppeln, die Dividendenrendite liegt aktuell bei 1,3 %. An der Börse wird die Aktien mit dem 3-fachen des Umsatzes und dem 28-fachen Gewinn bewertet.