Laurent-Perrier: Champagnerperlen als Börsenperlen?
Mit simplem Sekt anzustoßen, können sich die Reichen und Schönen kaum vorstellen. Für sie muss es einfach Champagner sein. Zur Champagner-Fraktion gehört auch König Charles.
Der britische König hat kürzlich sogar einen französischen Champagner-Hersteller zu seinem Haus- und Hoflieferanten erklärt. Es ist das Haus Laurent-Perrier (WKN: 923069), dessen Aktien sogar an der Börse notiert sind. Bekommt das Papier nun neuen Schub, weil Charles in Zukunft ausschließlich mit Laurent-Perrier anstoßen möchte? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf das französische Unternehmen werfen.
Laurent-Perrier: Ein Champagner-Produzent mit Tradition
Laurent-Perrier wurde 1812 gegründet, der große Durchbruch gelang 1948, als Bernard de Nonancourt mit nur 28 Jahren die Geschäftsführung übernahm. Unter seiner Führung wurde Laurent-Perrier in nur 40 Jahren zu einem echten Innovator in der Champagne. Nonancourt entwickelte den sogenannten Laurent-Perrier-Stil der Frische, Eleganz und Reinheit. Heute bietet das Unternehmen 9 verschiedene Champagner an, zwei Töchter von Bernard de Nonancourt sitzen an der Spitze des Unternehmens, das an der Börse mit 700 Millionen Euro bewertet wird. Zwei Drittel der Aktien befinden sich im Besitz der Familie.
Laurent-Perrier macht um die 300 Millionen Euro Umsatz. Im letzten Jahr ist der Umsatz zwar nur leicht gestiegen, hat damit aber einen neuen Rekord erreicht. In den letzten fünf Jahren ist die Firma im Schnitt um sieben Prozent gewachsen.
Champagner von Laurent-Perrier ist über die Grenzen Frankreichs bekannt und auch gefragt. Das Unternehmen exportiert seinen edlen, teuren Tropfen in 140 Länder. Der Verkauf ins Ausland macht 87 Prozent des Umsatzes aus.
Nachhaltigkeit wird großgeschrieben
Das Unternehmen punktet auch rund um das Thema Nachhaltigkeit. Laurent-Perrier setzt sich seit den 1980er-Jahren für den Umweltschutz ein. Dabei stehen die Erhaltung und Aufwertung von Böden, die Entsorgung von Abwässern und Nebenerzeugnissen sowie die Reduzierung des CO2-Fußabdruckes im Fokus. Für König Charles waren dies Argumente, Laurent-Perrier als Hoflieferant auszuwählen. Eine nachhaltige Produktion ist ihm wichtig.
Der Aktienkurs von Laurent-Perrier hat auf Jahressicht 5 Prozent verloren. Wer das Papier jedoch bereits seit 20 Jahren im Depot liegen hat, hat seinen Einsatz mehr als vervierfacht, obwohl es während der Corona-Pandemie einen starken Einbruch gab. Der Absatz ging zurück, weil die Gastronomie geschlossen hatte.
Was Anleger wissen sollten
Die Bewertung entspricht dem 10-fachen des Gewinns. Das ist für eine Luxus-Marke nicht allzu teuer, auch wenn das Unternehmen nur langsam wächst. Problematisch ist, dass die Firma so klein ist und zu einem Großteil der Familie gehört. Für Profi-Anleger steht die Aktie deshalb nicht im Fokus, aber vielleicht haben Sie Interesse an Champagner in Ihrem Depot.
Ein Blick auf das Unternehmen lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob die Aktie zu Ihrer Investmentstrategie passen könnte oder nicht.