Langfristiger DAX-Aufwärtstrend bliebt intakt

Inhaltsverzeichnis

Was für ein Wochenstart: Nach dem Kursrutsch vom Montagmorgen rappelt sich der DAX wieder auf – und wie! Vorbörslich geht es um rund zwei Prozent nach oben. Zur Erinnerung: Als ich gestern morgen für Sie das Geschehen zusammenfasse, sah es deutlich düsterer aus. Im frühen Handel wurde dann der DAX auf 18.489 Punkte durchgereicht– und es ergab sich ein Minus von mehr als 17 % innerhalb weniger Handelstage, ausgelöst durch Trumps „Zollgewitter am Liberation Day“.

Doch nun keimt Hoffnung: Der langfristige Aufwärtstrend seit 2022 bleibt intakt, Schnäppchenjäger greifen beherzt zu. Auch in Asien und den USA zeigen sich Erholungstendenzen, besonders bei den Technologiewerten. Der Nasdaq 100 legte immerhin leicht zu, während Dow Jones und S&P 500 leicht nachgaben.

Japan zeigte sich besonders mutig: Der Nikkei 225 schoss um fast 7 % nach oben, angetrieben von Tech-Aktien und einem schwächelnden Yen. Tokyo Electron, Advantest und SoftBank ließen es mit zweistelligen Kursgewinnen krachen.

Unternehmen: Von Chips bis Schnäppchenläden

Infineon greift an! Der deutsche Chipriese will für 2,5 Milliarden US-Dollar das Automotive-Ethernet-Geschäft von Marvell Technology kaufen. Das Ziel: mehr Vernetzung im Auto, mehr Umsatz im Konzern. Der Deal soll noch 2025 über die Bühne gehen – und könnte für Infineon ein echter Turbo im Automobilsektor sein.

Bei den US-Einzelwerten gab’s eine Achterbahnfahrt:

  • Alibaba -9,1 %, JD.com -5,1 % – die China-Techs geraten wegen Trumps neuer Strafzoll-Drohungen unter Druck.
  • Die glorreichen Sieben der US-Tech-Welt zeigen sich gemischt: Während Amazon, Meta, Nvidia und Alphabetleicht zulegten, verloren Microsoft, Apple und Tesla Terrain.
  • US Steel schießt über 16 % nach oben, nachdem Trump eine Überprüfung des geplatzten Nippon-Deals angeordnet hat – ein politischer Showdown mit wirtschaftlichem Zündstoff.
  • Eli Lilly hingegen bekommt die Politik zu spüren: Die US-Regierung will keine Abnehm-Medikamente über Medicare erstatten. Die Aktie verliert 2 %.
  • Gewinner des Tages: Dollar Tree +7,8 %. Die Citigroup setzt auf die Discounterkette, die von höheren Zöllen womöglich sogar profitieren könnte. Wer billig einkauft, könnte hier doppelt sparen.

Politik verunsichert weiter

Trump setzt das weiter fort, was er am besten kann: Druck machen. Seine neueste Zollandrohung gegen China: 50 % Strafzölle – wenn Peking nicht bis Dienstagabend die Gegenzölle von 34 % zurücknimmt. Die Antwort aus China ließ nicht lange auf sich warten: „Wir kämpfen bis zum Ende!“, so das Handelsministerium.

Die Märkte bleiben angespannt – auch wenn die Hoffnung auf Verhandlungen lebt. Ursula von der Leyen streckt dem Weißen Haus vorsichtig die Hand hin: Die EU bietet eine Zollfreiheit für Industriegüter an. Doch die Faust bleibt in der Tasche: Ab nächster Woche sollen EU-Vergeltungszölle auf Jeans, Whiskey und Erdnussbutter in Kraft treten. So schmeckt Transatlantikpolitik 2025.

Fazit: Die Börse bleibt ein Drahtseilakt zwischen geopolitischem Zündstoff und wirtschaftlichem Lebenswillen.