Lager-Automatisierung: Wie Kion vom Boom profitieren könnte

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Mit einem Gabelstapler durch ein Lager zu düsen, klingt nach Spaß, ist jedoch ein anspruchsvoller Job. Kartons und Kisten müssen sicher gestapelt und im Lager von A nach B transportiert werden. Für diese Arbeit werden Fachkräfte benötigt, die momentan in diversen Bereichen fehlen. Laut der Logistikfirma DB Schenker sind deutschlandweit momentan rund 17.000 Stellen für Gabelstapler-Fahrer unbesetzt.

Der Mangel an Gabelstapler-Fahrern weckt Fantasien bei den Herstellern der Fahrzeuge und könnte für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant sein. Wenn Gabelstapler-Fahrer fehlen und man trotzdem Gabelstapler verkaufen will, wäre es perfekt, wenn diese ohne Fahrer führen.

Kion entwickelt autonom fahrende Gabelstapler

Die Entwicklung von autonom fahrenden Gabelstaplern steht unter anderem bei der deutschen Firma Kion (WKN: KGX888) im Fokus. Kion stellt sogenannte Flurförderzeuge her. Dazu gehören Gabelstapler, aber auch Loren, die auf Schienen fahren, oder fahrerlose Transportsysteme.

Chart Kion, Quelle Aktien Screener Investor Verlag

Fahrerlose Gabelstapler laufen bei Kion noch nicht in Serie vom Band, aber es gibt laut Handelsblatt ca. 50 Pilotprojekte mit tausenden vollautonomen Fahrzeugen. Bei zwei Millionen Flurförderzeugen, die Kion Ende 2023 weltweit im Einsatz hatte, ist das nicht viel, aber ein Anfang.

Trend könnte bis 2030 durchstarten

Kion erwartet, dass spätestens ab 2030 fahrerlose Gabelstapler serienmäßig im Einsatz sein werden. Das könnte sich für Kion lohnen, denn ein autonom fahrender Gabelstapler kostet ca. dreimal so viel wie ein Gabelstapler, der von einem Menschen gesteuert wird.

Die Automatisierung der Logistikbranche bezieht sich nicht nur auf Stapler. Roboter können bereits Artikel aus Kisten in Pakete packen. Die Software für solche Automatisierungsprozesse stellt unter anderem die Kion-Tochter Dematic her.

Starker Anstieg von Automatisierungslösungen

Wegen des Fachkräftemangels, aber auch aus anderen Gründen, steigt die Nachfrage nach Automatisierungslösungen stark an. 2023 wurden weltweit mehr als 110.000 Roboter an Transport- und Logistikunternehmen verkauft. Das war ca. ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.

Zuletzt hatte Kion wegen vereinbarter Fixpreise in langlaufenden Verträgen und den steigenden Inflationsraten Probleme. Die belastenden Altverträge laufen jetzt jedoch nach und nach aus. Kion kann neue Preise verhandeln. Das sollte die operative Marge verbessern. Diese lag 2023 bei 7 % und soll 2027 auf 10 % steigen.

Günstigen Einstiegspunkt nutzen

Noch lässt die Performance des Kion-Papiers zu wünschen übrig. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 10 % verloren. Der Einstieg könnte für neue Anlegerinnen und Anleger jetzt noch günstig sein. Kion wird mit 4,6 Milliarden Euro bewertet. Das entspricht dem Zehnfachen des erwarteten Gewinns. Obendrauf gibt es 2 % Dividendenrendite.

Sollte die Zukunft in den Lagern tatsächlich so autonom aussehen, wie Kion es erwartet, könnte eine Investition in das Unternehmen attraktive Gewinnchancen bringen.

Einen Blick verdient Kion auf jeden Fall. Sie entscheiden, ob das Papier des Unternehmens etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.