Kursexplosionen: Diese Branche boomt!!

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Welche Krise? Diese Frage stellt sich Ihnen vielleicht beim Anblick der Kursverläufe der letzten Wochen von Aktien aus dem Luxus-Sektor. Die französischen Titel haben zuletzt eine deutliche Outperformance zum breiten Gesamtmarkt gezeigt.Luxus-Aktien schlagen den Markt

So konnten beispielsweise LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy) sowie Hermès seit Mitte Juni dieses Jahres 31 bzw. 44% aufsatteln. Bei Kering lag das Kursplus „nur“ bei 16%.

Alle drei Werte haben somit klar den breiten Markt geschlagen. Der französische Leitindex CAC 40 hat im gleichen Zeitraum lediglich ca. 12% zugelegt, der EuroStoxx 50 nur rund 11%.

Quartalszahlen sorgen für Auftrieb

Rückenwind erhielten die Papiere durch die zuletzt vorgelegten Quartalsberichte. Insgesamt fielen die Zahlen der großen Luxus-Konzerne deutlich robuster aus als vom Markt angenommen.

Schauen wir uns die Zahlen kurz an: LVMH steigerte seinen Umsatz um 19% und konnte auch mit der EBIT-Marge von 41% die Schätzungen schlagen.

Bei Hermès sah es ähnlich aus: Hier stieg der Umsatz verglichen zum zweiten Quartal im Vorjahr um 19,5%, die EBIT-Marge erreichte sogar 42,1%.

Nur bei Kering sah es etwas anders aus

Lediglich bei Kering sah es etwas anders aus: Zwar konnte das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum von 12% ausweisen, was die Markterwartungen übertraf, doch enttäuschten die Franzosen mit einer EBIT-Marge von 28,4%. Kering ist stark von der Marke Gucci abhängig, welche knapp die Hälfte des Unternehmensumsatzes generiert. Doch aktuell läuft das Gucci-Geschäft nicht sonderlich rund. Vor allem aufgrund des China-Geschäfts, wo Kering von allen drei genannten Konzernen den höchsten Umsatzanteil hat.

Ohnehin bleibt China aber für alle drei wegweisend. Die Corona-Lockdowns bleiben eine Belastung.

So lauten die Einschätzungen der Branchenexperten

Analysten präsentieren sich indes am positivsten für LVMH. Laut Bloomberg haben 38 Analysten den Wert auf ihrem Zettel, davon sagen 32 bzw. 84% Kaufen. Fünf sagen Halten und nur einer rät zum Verkauf. JP Morgan rät zum „Übergewichten“ der LVMH-Anteilsscheine mit einem Kursziel von 750 Euro. Nach den Quartalszahlen hob JPMorgan die Gewinnschätzungen um 3 bis 5% an. Die Deutsche Bank lobte, dass das Unternehmen trotz des Gegenwinds aus China eine beeindruckende Performance dargelegt hatte.

Bei Kering ist der Optimismus der Experten geringer. 22 der 32 Analysten (68%) sagen Kaufen, 10 sagen Halten. Immerhin: Keiner rät zum Verkaufen. Die Bank of America hob ihr Kursziel jüngst von 625 auf 650 Euro an, Einstufung Neutral. Andere Branchenvertreter böten höheres Potenzial und es gebe Bedenken wegen der weltweiten Rezessionsrisiken.

Warum gibt es bei Hermès 4 Verkaufsempfehlungen?

Hermès hat die deutlichsten Kursgewinne verzeichnet.

Die Zahlen überzeugten auf ganzer Linie. Von 23 Analysten sagen 9 Kaufen, 10 meinen Halten und 4 geben eine Verkaufsempfehlung ab.

Für die vergleichsweise skeptischen Einstufungen ist allem voran die Bewertung der Hermès-Aktie verantwortlich. JPMorgan hat das Kursziel für die Aktie von 1.500 auf 1.550 Euro erhöht, aber das KGV von 40 per 2023 kritisiert. Eine doppelt so hohe Bewertung wie bei LVMH.

LVMH sticht insgesamt heraus

Grundsätzlich macht man mit einem Investment in die Luxusgüterbranche gar nichts verkehrt. Luxus geht immer – auch in Krisenzeiten wie man sieht. Der eine oder andere Titel ist inzwischen natürlich teils ambitioniert bewertet, wonach man hier erst einmal wieder Korrekturen abwarten sollte.

Luxus-Marktführer bleibt LVMH. Und für Anleger zahlt es sich aus, dem Unternehmen an der Börse treu zu bleiben. Die Preissetzungsmacht der Franzosen sucht nach wie vor schlichtweg ihresgleichen. LVMH schafft es immer wieder sich mit seinem enormen Wachstum neue Marktanteile zu sichern.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie Luxusgüter zuhause oder setzen Sie auch auf Luxus in Ihrem Depot? Die Titel der Branche bestechen jedenfalls nicht nur durch atemberaubende langfristige Kurszuwächse, sondern teils noch dazu mit satten Dividendenausschüttungen an ihre Aktionäre.