Kurs der Rexel-Aktie geht nach Übernahmeangebot steil

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Am Montagmorgen sorgte die Aktie des französischen Elektro-Großhandelskonzerns Rexel für Furore. Der Kurs des Unternehmens sprang im frühen Handel an der Pariser Börse um bis zu 14% in die Höhe.

Grund für diesen Höhenflug der Rexel-Papiere war – Sie können es sich wahrscheinlich schon denken – ein Übernahmeangebot. Der französische Elektrogroßhändler hatte am Sonntag (15. September 2024) in einer kurzen Pressemitteilung bestätigt, eine Übernahmeofferte des US-amerikanischen Unternehmens QXO erhalten zu haben.

Rexel teilte weiter mit, dass es das Angebot des US-Unternehmens kategorisch ablehne. Bevor ich aber auf weitere Details der Übernahmeofferte und deren Folgen eingehe, möchte ich Ihnen die beiden Firmen kurz vorstellen.

Rexel und QXO im Kurzporträt                                                                       

Die 1967 gegründete Rexel S.A. ist ein weltweit führendes Unternehmen im Vertrieb von Elektroinstallationsmaterial und elektrischen Komponenten. Zu den Kunden des in Paris ansässigen Elektrogroßhändlers gehören sowohl Privatleute als auch Gewerbe- und Industriekunden.

Rexel hat mehr als 1.950 Niederlassungen in 19 Ländern. Die etwa 27.000 Mitarbeiter des Unternehmens haben im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 19,2 Mrd. Euro erwirtschaftet. Der operative Gewinn (EBIT) belief sich auf 1,2 Mrd. Euro.

Die in Greenwich/Connecticut (etwa 50 km nordwestlich von New York City) ansässige QXO Inc. ist ein Investmentvehikel des US-amerikanischen Multimilliardärs Brad Jacobs, der bereits zahlreiche Unternehmen gegründet und übernommen hat.

Aktuell bietet QXO Unternehmenssoftware, Technologie und Beratungsdienstleistungen an. Kunden des Unternehmens sind kleine und mittelständische Unternehmen, die vor allem in den Bereichen Fertigung, Vertrieb und Dienstleistungen tätig sind.

Erklärtes Ziel von QXO ist es, Weltmarktführer in der 800 Mrd. US-Dollar (USD – etwa 720 Mrd. Euro) schweren Baustoffhändlerbranche zu werden. Dieses Ziel soll sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Übernahmen erreicht werden.

Die etwa 200 Mitarbeiter der QXO Inc. haben im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 54,5 Mio. USD (etwa 49 Mio. Euro) erzielt. Das EBIT lag bei -1,3 Mio. USD (etwa -1,17 Mio. Euro).

QXO bietet 8,5 Mrd. Euro…

Laut Rexel hat QXO in seinem unaufgeforderten und unverbindlichen Übernahmeangebot einen Preis von 28,40 Euro für jede Rexel-Aktie geboten. Die Offerte beinhaltet einen soliden Übernahmeaufschlag von 23,6% bezogen auf den Schlusskurs der Rexel-Papiere vom Freitag, dem letzten Börsentag vor Bekanntgabe der Offerte.

Bei knapp 300 Mio. ausgegebener Rexel-Aktien bewertet das Angebot den französischen Elektrogroßhändler mit stolzen 8,5 Mrd. Euro. Rexel hat einen Börsenwert von etwa 6 Mrd. Euro.

…Rexel lehnt Angebot ab

Rexel teilte am Sonntag mit, dass das Direktorium die Offerte eingehend geprüft und einstimmig beschlossen hat, sie nicht weiterzuverfolgen. Das Angebot unterbewerte das Unternehmen erheblich. Rexel lehne es ab, weitere Kommentare zu diesem Vorschlag abzugeben.

So kann es weitergehen

Auch wenn die Wirtschaftsagentur Reuters aus gut informierten Quellen erfahren haben will, dass QXO augenblicklich nicht beabsichtigt, ein nachgebessertes Angebot für Rexel zu unterbreiten, ist es nicht völlig unmöglich, dass das US-Unternehmen noch eine Schippe drauflegen wird.

Alternativ kann sich QXO auch nach anderen Baustoff-Konzernen umsehen. Schließlich hat das Unternehmen im Juli mitgeteilt, dass es seinen Kassenbestand auf etwa 5 Mrd. USD erhöht hat, um damit Übernahmegeschäfte zu tätigen.