KKR will Instructure für 4,8 Mrd. Dollar übernehmen

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Einen weiteren Mega-Deal aus der vergangenen Woche möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Am Donnerstag (25.07.20224) gab der US-amerikanische Lernsoftware-Hersteller Instructure Holdings bekannt, dass das Unternehmen eine Übernahmevereinbarung mit der US-Investmentgesellschaft KKR unterschrieben hat.

Die Investmentgesellschaft will Instructure im Rahmen eines Barangebots übernehmen und anschließend von der Börse nehmen. Bevor ich Ihnen jedoch weitere Details aus dem Mega-Deal erläutere, möchte ich die beteiligten Unternehmen kurz vorstellen.

Die beteiligten Unternehmen im Fokus                                                       

Die 2008 gegründete Instructure Holdings, Inc. ist ein führender Lernsoftware-Hersteller. Der E-Learning-Anbieter ist in Salt Lake City ansässig. Mit seiner Online-Lernplattform Canvas und weiteren Produkten unterstützt Instructure mehr als 30 Mio. Lehrende und Lernende in mehr als 100 Ländern.

Instructure beschäftigt etwa 1.700 Mitarbeiter, die im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 530 Mrd. USD und einen operativen Gewinn (EBIT) von 3,7 Mio. USD erzielt haben.

KKR & Co. Inc. (ehemals Kohlberg Kravis Roberts & Co.) ist eine führende US-Beteiligungsgesellschaft mit Hauptsitz in New York City. Das börsennotierte Unternehmen wurde 1976 gegründet.

KKR ist in über 250 Unternehmen investiert und hat weltweit 25 Niederlassungen. 2018 hat das Unternehmen mit der Kohlberg Kravis Roberts GmbH auch ein Büro in Frankfurt am Main eröffnet. Zum deutschen Unternehmensportfolio der Investmentgesellschaft gehören z.B. Axel Springer SE, GfK, Körber, Leonine Studios und Vantage Towers.

Die etwa 4.500 KKR-Mitarbeiter haben in 2023 einen Jahresumsatz von 14,3 Mrd. USD erzielt. Das EBIT lag bei 9,5 Mrd. USD.

Barangebot bewertet Instructure mit etwa 4,8 Mrd. USD

Laut Übernahmevereinbarung bietet KKR den Instructure-Aktionären 23,60 USD für jede ihrer Aktien in bar. Das Angebot beinhaltet eine Übernahmeprämie von 16% gegenüber dem Schlusskurs der Instructure-Aktie vom 17.05.2024, dem Tag, an dem erste Presseberichte über eine mögliche Übernahme aufkamen. Die Offerte bewertet Instructure mit etwa 4,8 Mrd. USD (4,43 Mrd. Euro).

KKR wird mit Beteiligung der Dragoneer Investment Group alle ausstehenden Instructure-Aktien erwerben, einschließlich der Aktien, die sich im Besitz des bisherigen Mehrheitseigentümers von Instructure, der Investmentgesellschaft Thoma Bravo, befinden.

So reagierte die Börse

Die Nachricht über das Angebot kam bei den Anlegern gut an. So legte der Kurs der Instructure-Aktie am 25.07.2024 an der New Yorker Börse NYSE um 2% zu.

Er lag bei Börsenschluss bei 23,20 USD und damit nur geringfügig unter den von KKR gebotenen 23,60 USD. Die Anleger gehen offensichtlich davon aus, dass der Deal problemlos über die Bühne gehen wird.

Auch der Kurs der KKR-Papiere legte am 25.07.2024 mit +0,8% leicht zu und lag bei Börsenschluss der NYSE bei 116,71 USD.

So soll es weitergehen

Die Transaktion wird voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres abgeschlossen werden. Zuvor müssen noch die üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich des Erhalts der erforderlichen behördlichen Genehmigungen, eingeholt werden.

KKR geht davon aus, dass die Mehrheitsaktionäre von Instructure (Anmerkung der Redaktion: gemeint ist vor allem die Investmentgesellschaft Thoma Bravo, die laut Reuters alleine 84% der ausgegebenen Instructure-Aktien hält) der Transaktion schriftlich zustimmen.

Nach Abschluss der Transaktion werden die Stammaktien von Instructure von der Börse genommen und Instructure wird zu einem Unternehmen in Privatbesitz. Der Hauptsitz des Unternehmens wird weiterhin in Salt Lake City sein.