KI zündet Kursrakete: Mit dieser Aktie sind Sie dabei!
Damit haben selbst die meisten Analysten nicht gerechnet: Am Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit legte der US-Techkonzern Nvidia hervorragende Quartalszahlen vor, die weit über den Erwartungen des Marktes lagen.
Die Reaktion folgte auf dem Fuße, wie Sie im Chart sehen können (grüner Pfeil; Stand: 25.05.2023, 9:15 Uhr, Börse Stuttgart):
Allein am Donnerstagvormittag schoss die Nvidia-Aktie im deutschen Handel um mehr als 22 Prozent nach oben. Doch das ist nicht alles: Seit Jahresbeginn stand das Papier des Chipgiganten zu diesem Zeitpunkt gar mit satten 162 Prozent im Plus.
Neue Quartalszahlen: So stark lief es zuletzt für Nvidia
Nvidia hat in seinem ersten Geschäftsquartal 2023/24 (per Ende April 2023) trotz der Krise auf dem PC-Markt eine beachtliche operative Performance abgeliefert. So erzielte der Techgigant zwischen Februar und Ende April einen Umsatz von 7,2 Milliarden Dollar. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar einem Rückgang von 13 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal ging es jedoch um 19 Prozent nach oben. Ohnehin hatten die Analysten Nvidia laut Refinitiv nur 6,5 Milliarden Dollar zugetraut.
Der Nettogewinn verbesserte sich indes sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal (+26 %) als auch zum Vorquartal (44 %) auf 2,04 Milliarden Dollar. Nvidia begründet den Profitsprung und die beachtliche Gewinnmarge unter anderem mit der attraktiven Preissetzung.
Umsatzdelle im Gaming-Bereich
Wie erwartet offenbart die Quartalsbilanz Licht und Schatten. Der Umsatz im Gaming-Bereich fiel im ersten Geschäftsquartal 2023/24 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38 Prozent auf 2,24 Milliarden Dollar. Der Konzern hat über diese Sparte sein Geschäft mit klassischen Grafikkarten für Privatnutzer gebündelt.
Der PC-Markt befindet sich derzeit in einer eklatanten Schwächephase. Laut den Marktforschern von Canalys wurden auch im ersten Quartal 2023 weltweit deutlich weniger Desktop-PCs und Laptops verkauft – wohl auch wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten, die dazu führen, dass Verbraucher bei teuren Elektronikanschaffungen offenbar zurückhaltener werden. Zudem zeigt der Markt nach dem coronabedingten Gaming-Boom mittlerweile Sättigungserscheinungen.
Warum das Rechenzentren-Geschäft floriert
Dass Nvidia bei den klassischen Grafikkarten Abstriche machen muss, war am Markt deshalb erwartet worden. Wesentlich besser lief es hingegen im inzwischen deutlich größeren Geschäft mit den Rechenzentren. Hier schossen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14 Prozent auf 4,28 Milliarden Dollar nach oben.
Nvidia profitiert hier maßgeblich vom neuen Hype rund um die Künstliche Intelligenz (KI). Der Techkonzern bietet hierfür ultraschnelle Grafikprozessoren (GPU). Im Mittelpunkt steht das sogenannte „High Performance Computing“, also Rechenaufgaben mit extrem hoher Leistungsanforderung, etwa bei der Berechnung von Deep-Learning-Prozessen. Die GPUs von Nvidia helfen Computersystemen bei dieser hochkomplexen KI-Arbeit. Somit trägt der Techkonzern dazu bei, die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz hardwareseitig enorm zu beschleunigen.
Und das stößt aktuell auf rege Nachfrage. Laut Nvidia hat zum Beispiel Google kürzlich angekündigt, in seinen Rechenzentren künftig auf den „NVIDIA L4 Tensor Core GPU“ zu setzen, um generative KI-Anwendungen zu verbessern. Und auch der auf Gesundheitstechnologie spezialisierte Konzern Medtronic will nun mit Nvidia kooperieren, um eine KI-Plattform für medizinische Geräte zu etablieren.
Mega-Potenzial dank Robo-Autos
Die KI ist aber nicht nur für Rechenzentren wichtig, sondern auch für die Mobilität. Sie werden es schon ahnen: Es geht natürlich um das autonome Fahren. Auch hier braucht es ultraschnelle Prozessoren, und das innerhalb und außerhalb der Fahrzeuge. Und auch hier ist Nvidia mit seiner Produktreihe „Nvidia Drive“ einer der führenden Anbieter. Der Umsatz der entsprechenden Sparte schoss nun im Vergleich zum Vorjahresquartal um 114 Prozent auf einen Rekordwert von 296 Millionen Dollar nach oben.
Zu den Kunden zählt unter anderem der aufstrebende chinesische Elektroautobauer BYD. Nvidias 6-Jahres-Pipeline für Lösungen im Bereich des autonomen Fahrens liegt nach eigenen Angaben inzwischen bei beachtlichen 14 Milliarden Dollar. Das heißt: Der Konzern dürfte in den nächsten Jahren noch wesentlich stärker vom Robo-Auto-Trend profitieren – gerade in China, wo der Markt schon wesentlich weiter ist als etwa in Nordamerika oder Europa.
Nvidia macht Hoffnung auf mehr
Erfreulich waren aber nicht nur die Q1-Zahlen, sondern insbesondere die Prognose. Dank des starken Jahresauftakts traut sich Nvidia für das laufende Geschäftsquartal (per Ende Juli) jetzt wesentlich mehr zu.
So soll der Umsatz in diesem Zeitraum auf gigantische 11 Milliarden Dollar anwachsen. Analysten hatten laut Refinitiv nur 7,15 Milliarden Dollar für Q2 2023/24 prognostiziert.
Mein Fazit für Sie
Nvidia legt bärenstarke Zahlen vor und die Börse reagiert mit Jubelschreien. Dank des KI-Booms konnte der Techkonzern die Schwächephase im PC-Geschäft mehr als kompensieren. Und schaut man sich die Prognose an, dürfte es stark weitergehen.
Klar: Wie im Chart oben zu sehen ist, hat die Aktie in den letzten Monaten bereits massiv zugelegt. Nach dem neuen Schub am Donnerstag ist nun ziemlich viel Hoffnung im Kurs eingepreist. Das für 2023 erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei sehr hohen 117 Zählern und die Dividendenrendite bei nur mageren 0,08 Prozent. Allzu attraktiv ist das Papier also nicht mehr – zumindest auf kurzfristige Sicht.
Trotzdem: Nvidia ist eine der weltweit wichtigsten Grundsäulen, wenn es um den Fortschritt von KI-Technologien geht. Und diese stehen noch immer am Anfang. Der Konzern dürfte hiervon viele Jahre und gar Jahrzehnte mit hohen Wachstumszahlen profitieren.
Wollen Sie mit einem geduldigen und langen Investment-Horizont agieren, ist die Nvidia-Aktie meiner Meinung nach für Sie immer noch hoch interessant.