KI-PC von Lenovo: Was bedeutet das für die Aktie?
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wichtiger Trend, den Sie als Anlegerin oder Anleger unbedingt im Auge behalten sollten. Schlaue Algorithmen leisten schon jetzt Erstaunliches und da ist definitiv noch Luft nach oben.
Obwohl dieser Bereich ein so großes Potenzial hat, birgt er dennoch Risiken für Anlegerinnen und Anleger. Viele Unternehmen wollen ein Stück vom KI-Kuchen abhaben und es fällt schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Noch ist völlig unklar, wer am Ende das Rennen machen wird.
Lassen Sie uns heute gemeinsam einen Blick auf den weltweit größten PC-Hersteller Lenovo (WKN: 894983) werfen. Das Unternehmen plant, einen KI-PC herauszubringen, um so vom KI-Trend zu profitieren. Für eine eigene KI-Forschung will Lenovo in den kommenden drei Jahren eine Milliarde Dollar in die Hand nehmen.
Wo steht Lenovo heute?
Als PC-Hersteller ist Lenovo mit einem Marktanteil von 25 Prozent bereits seit Jahren die Nummer 1. Insbesondere in den Corona-Jahren 2020 und 2021 hat das Geschäft geboomt, weil viele Menschen fürs Homeoffice oder zur Freizeitbeschäftigung einen neuen PC kauften. 2022 waren dann alle ausgestattet, der Boom ließ nach, 2023 sind die Umsätze weiter gesunken, weil noch weniger Menschen einen PC brauchten.
Dennoch konnte die Aktie im vergangenen Jahr um die 70 Prozent zulegen, der Börsenwert von 17 Milliarden Dollar ist nicht mehr allzu weit vom Allzeithoch entfernt. Zudem verbessert sich die Nachfrage aktuell wieder und Lenovo geht davon aus, dass dieses Jahr Wachstum möglich ist. Der Einstieg ins KI-Geschäft sollte nach eigenen Angaben sogar für einen Extra-Schub sorgen.
Bereit für die KI-Revolution
In der Vergangenheit hatte sich Lenovo bereits einen Namen mit Servern und High-End-PCs mit sehr starker Rechenleistung einen Namen gemacht. Die Nachfrage nach solchen PCs sollte wegen des KI-Trends zunehmen, weil für deren Nutzung eine große Rechenleistung benötigt wird.
Interessant ist auch, dass Lenovo der drittgrößte Anbieter für Speichermedien für Rechenzentren ist – ebenfalls ein Zukunftsmarkt, da KI-Modelle riesige Datenmengen umfassen, die Speicherplatz benötigen. Die Nachfrage nach Speichermedien sollte deshalb ebenfalls steigen.
20 von 23 Analysten raten zum Kauf
Aufgrund dieser Basis klingt Lenovo in Ihren Ohren nach einem spannenden Investment? Das stimmt, aber Sie sollten auch bedenken, dass Lenovo ein chinesisches Unternehmen ist. Neben den üblichen Risiken im schwierigen PC-Umfeld kommen also noch politische Risiken hinzu. Das KGV von 13 ist dafür fast ein bisschen teuer.
Dennoch raten 20 von 23 Analysten zum Kauf und nur einer zum Verkauf. Ein Argument für einen Kauf kann auch die Dividendenrendite in Höhe von 3,5 Prozent sein. Entscheiden Sie selbst, ob das Lenovo-Papier in Ihr Depot sollte oder besser nicht.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
