Kaffee-Aktie als spannende Investment-Möglichkeit

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„Nespresso, what else?“, als Hollywood-Star George Clooney 2006 für Kapsel-Kaffee warb, gewann er die Herzen der gesamten Kaffeewelt, aber diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen stehen der gute alte Filterkaffee, Café Crema aus dem Kaffeevollautomaten oder noch besser der perfekte Espresso mit dem Siebträger zubereitet im Fokus.

Rund um Kaffeebohnen, Kaffeemaschinen und Zubehör ist ein riesiger Markt entstanden, der natürlich auch für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant sein könnte.

Das Problem ist, dass die Börsendebuts erfolgreicher Kaffee-Startups noch auf sich warten lassen. Ein möglicher Börsengang von Blank Street Coffee könnte beispielsweise interessant sein. Die in den USA aufstrebende Café-Kette hat bereits 100 Locations und wurde von Startup Investoren mit 200 Millionen Dollar bewertet. Obwohl Blank Street Coffee noch nicht an der Börse gelistet ist, ist die Firma für Sie interessant, denn in den Stores kommen spezielle Kaffeemaschinen zum Einsatz: eine Mischung aus Vollautomat und Siebträgermaschine, also eine automatisierte Siebträgermaschine. Auf kleinem Raum kann damit mehr Kaffee mit wenig Personal gekocht werden. Das spart Geld.

Mit einem kleinen Umweg investieren

Die Spezial-Maschinen werden von der Firma Eversys in der Schweiz produziert. Eversys gehört seit 2021 zu DeLonghi (WKN: 694642) – ein Unternehmen, das Sie sicherlich kennen und das auch an der Börse gelistet ist.

DeLonghi, Quelle AktienScreener Investor Verlag

Für Kaffee-Fans ist die DeLonghi-Aktie aus zweierlei Gründen spannend, denn: Ende letzten Jahres wurde entschieden, dass Eversys und La Marzocco, ein Maschinenbauer für hochwertige Siebträger und Espressomaschinen, zu einer Firma fusionieren sollen. Der Anteil von DeLonghi liegt bei 60%. Entstanden ist ein Siebträger-Imperium mit fast 400 Millionen Euro Umsatz und einem sehr starken Wachstum. Zwischen 2018 und 2023 ist La Marzocco im Schnitt 14% pro Jahr gewachsen, bei Eversys waren es sogar fast 30%.

Dieser Teil des DeLonghi-Geschäftes ist ohne Frage enorm attraktiv, macht jedoch bei DeLonghi eben nur einen Teil aus. Mit der DeLonghi-Aktie setzten Sie nicht nur auf das Siebträger-Imperium, sondern auch auf Haushaltsgeräte von Braun, Küchengeräte von Kenwood oder Mixer von Nutri Bullet.

DeLonghi hat ein Händchen für erfolgreiche, günstige Übernahmen

DeLonghi ist in den letzten Jahren vor allem durch Übernahmen gewachsen, die meist jedoch recht günstig waren. Für Eversys legte DeLonghi beispielsweise nur 150 Millionen Euro auf den Tisch, die Markenrechte von Braun waren ähnlich günstig.

DeLonghi scheint eine gut geführte Firma mit starken Marken zu sein, die operative Gewinnmarge liegt allerdings nur bei mageren 10 %. Wachstum ist zudem vor allem, vielleicht sogar fast ausschließlich, beim Espresso-Business zu sehen. Die aktuelle Bewertung mit 4,4 Milliarden Euro ist deshalb nicht gerade günstig. Sie entspricht circa dem 16-fachen des Gewinns.

Wer jedoch denkt, dass sich der Kaffeemarkt weiterhin positiv entwickeln wird, sollte dennoch einen Blick auf das Unternehmen werfen, denn: Mit Eversys und La Marzocco an Bord könnte DeLonghi langfristig gesehen ein guter Deal sein.

Spannend: Familie hält noch über 50% der Aktien

Für das Unternehmen spricht auch, dass die DeLonghi Familie noch immer über 50% der Aktien hält und sicherlich ein hohes Interesse daran hat, dass die Firma noch viele weitere Generationen gut laufen wird.