Jungheinrich – Die Höherstapler

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Der vor allem für seine Gabelstapler bekannte Hamburger Intralogistik-Konzern Jungheinrich startet schwungvoll ins neue Geschäftsjahr und erhöht nach deutlichen Umsatz- und Gewinnsteigerungen die Prognose für 2023.

Kräftiges Wachstum, hoher Auftragseingang

Vor allem als Folge eines brummenden Neugeschäfts gelang es Jungheinrich, im am 31. März 2023 beendeten ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 die Umsatzerlöse um 21,6 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro zu steigern. In beiden Segmenten – Intralogistik und Finanzdienstleistungen – fiel der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als ein Fünftel höher aus.

Ein auf bereits hohem Niveau um weitere 1,3 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro erhöhter Auftragseingang lässt auch für die nähere Zukunft gute Geschäfte für den MDAX-Konzern erwarten. Der Auftragsbestand sank zum Vorjahresquartal zwar leicht um 3,1 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro, lag damit aber um 12 Prozent über dem Wert von Ende 2022. Zu diesem Anstieg trug der am 15. März 2023 vollzogene Kauf der US-amerikanischen Storage Solutions-Gruppe für 352 Millionen Euro bei, einem Anbieter von Lösungen aus den Bereichen Regalsysteme und Lagerautomatisierung in den USA.

Operativer Gewinn auf Rekordhöhe

Das operative Ergebnis (EBIT) von Jungheinrich sprang zum Jahresauftakt trotz Belastungen in Höhe von 9 Millionen Euro aus dem Storage Solution-Erwerb um 54 Prozent auf 120,1 Millionen Euro nach oben – ein Wert, der noch nie zuvor in der Unternehmensgeschichte erreicht wurde. Die EBIT-Rendite verbesserte sich damit von 7,3 auf 9,3 Prozent. Sogar um 78,6 Prozent nach oben auf 88,4 Millionen Euro ging es für das Nachsteuerergebnis.

In der Folge verdoppelte sich der Gewinn je Aktie beinahe von 0,49 auf 0,88 Euro. Der Free Cashflow sank hingegen von minus 186 auf minus 232 Millionen Euro. Ohne den Kauf von Storage Solutions, der sich mit 310 Millionen Euro auf den Free Cashflow auswirkte, wäre dieser aber positiv ausgefallen.

Bessere Aussichten für das Gesamtjahr

Bereits am 24. April hat das Management von Jungheinrich die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2023 angesichts des starken ersten Quartals und der Akquisition von Storage Solutions nach oben angepasst. Demnach soll der Auftragseingang nun bei 5,0 bis 5,4 Milliarden Euro liegen anstelle der bisher anvisierten 4,8 bis 5,2 Milliarden Euro. Der Umsatz soll 5,1 bis 5,5 Milliarden Euro erreichen (zuvor: 4,9 bis 5,3 Milliarden Euro). Für das EBIT ist die Spanne von 400 bis 450 Millionen Euro die neue Zielmarke, und die EBIT-Rendite soll bei 7,8 bis 8,6 Prozent statt 7,3 bis 8,1 Prozent liegen. Da die Quartalszahlen und die Prognoseerhöhung im Grundsatz bereits seit Ende April bekannt waren, reagiert die Jungheinrich-Aktie heute kaum und liegt im späten deutschen Vormittagsgeschäft um knapp 1 Prozent im Plus bei 34 Euro. Das Kursplus seit Jahresbeginn liegt bei beachtlichen 26 Prozent.