JinkoSolar: steigende Kurse – niedrige Bewertung
Die Energiewende muss irgendwann, früher oder später, Gewinner hervorbringen. Der Umbau geht weiter voran. Jetzt scheint es – endlich – auch die Solar-Energie zu treffen. Das chinesische Unternehmen von JinkoSolar ist in den vergangenen fünf Tagen um über 5 % nach oben marschiert. Die Aktie ist nach Meinung diverser Analysten aber immer noch sehr günstig – und dies möchte ich Ihnen zumindest nicht verschweigen.
JinkoSolar: Das sind die Faktoren
Das Unternehmen ist anders als viele kleinere Konzerne in dem Segment keinesfalls klein. Es hat in den vergangenen 12 Monaten nach aktuellen Schätzungen einen Umsatz von mehr als 16 Mrd. Dollar erreicht. Im laufenden Jahr wird der Umsatz noch etwas wachsen.
Die Nettoergebnisse sind jeweils recht interessant. Im Jahr 2023 sollen es ungefähr 611 Millionen Euro Gewinn gewesen sein. Die vorsichtige Schätzung für das laufende Jahr liegt bei einem Nettogewinn von 480 Millionen Dollar. Dabei wird der Marktwert aktuell auf nur 1,5 Mrd. Dollar taxiert.
Daraus errechnet sind die günstige Bewertung: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt für 2023 bei nur 2,5. Im laufenden Jahr wird ein KGV von etwa 3,8 gemessen. Diese Zahlen sind außergewöhnlich gut – vielleicht auch zu gut. Die Börsen haben bislang an diesen Bewertungen vorbei gesehen.
Warum ist die Aktie so schlecht bewertet?
Nun könnte all das, was wir über die wirtschaftlichen Ergebnisse annehmen, ein Irrtum sein. Am 21. März schon wird die Wahrheit ans Tageslicht kommen: Das Unternehmen liefert seine Zahlen zum 4. Quartal 2023 ab. Dann werden auch die Zahlen für das vergangene Jahr konsolidiert werden können.
Ich gehe davon aus, dass sich die Schätzungen bis dato im realistischen Bereich bewegen. Die Aktie ist schlicht zu günstig. Ob Sie deshalb steigende Kurse erwarten können? Es gibt ein großes Problem: Die USA sind für den Bereich von E-Fahrzeugen und die Solar-Industrie an der Konkurrenz aus China nicht interessiert. Noch immer laufen Diskussionen darüber, ob die Zölle nicht erhöht werden können.
Das hat zum einen die Stimmung rund um JinkoSolar und Co. gesenkt. Zum anderen würden die Geschäfte auch in der Realwelt beeinträchtigt. Dennoch: Der erste Schritt zum Comeback ist jetzt vor den Quartalszahlen schon geschafft. Praktisch ansatzlos hat JinkoSolar die Wende eigenläutet. Charttechniker gehen davon aus, die nächste messbare Hürde liegt bei 30 Euro.
JinkoSolar: Die ersten 12 % sind geschafft – WKN: A0Q87R – ISIN: US47759T1007
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US47759T1007/131/jinkosolar-holding-co-ltd/data
Diplom-Ökonom Janne Jörg Kipp ist als Analyst und Publizist seit annähernd 25 Jahren an den Finanzmärkten aktiv. Dabei begründete und führte er mehr als ein Dutzend Redaktionen mit mehr als 20 Börsen-Publikationen, die durchgehend ein Ziel verfolgten: Kapitalschutz und eine messbare Überrendite für seine Leserinnen und Leser. Janne Jörg Kipp ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
