Japan Tobacco will sich die Vector Group krallen

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Die Übernahmeaktivität bleibt hoch und eine Welle an Deals schwappt quer durch alle Branchen. Jetzt hat es auch den Tabak-Sektor „erwischt“. Japan Tobacco will sich die Vector Group, immerhin das viertgrößte Tabak-Unternehmen aus den USA, einverleiben. Kostenpunkt immerhin 2,4 Milliarden Dollar.

Vector Group: Tabak-Konzern mit langer Tradition           

Die Vector Group ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich auf den Handel mit Tabakprodukten und Immobilien spezialisiert hat. Die Geschichte des Unternehmens reicht zurück bis ins Jahr 1865, als der tabakverarbeitende Betrieb Liggett & Myers gegründet wurde. Im Jahr 2000 wurde die Vector Group Ltd als Holdinggesellschaft für Liggett & Myers gegründet.

Das Geschäftsmodell von Vector Group beruht auf der Produktion und dem Verkauf von Tabakerzeugnissen. Das Unternehmen vertreibt Zigaretten unter verschiedenen Marken, darunter auch die bekannten Marken Grand Prix, Liggett, Eve und Pyramid. Zudem produziert Vector Group auch elektronische Zigaretten unter der Marke Zoom.

Immobilien als zweites Standbein

Darüber hinaus hat sich die Vector Group in den zurückliegenden Jahren breiter aufgestellt und die Aktivitäten auf den Immobilienmarkt ausgebaut. Der Konzern verfügt über eine Tochtergesellschaft namens New Valley LLC, die sich auf den Kauf und die Entwicklung von Immobilien im Großraum Miami spezialisiert hat. Das Unternehmen investiert in Wohn- und Gewerbeimmobilien und betreibt auch eigene Hotels.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2023 erzielte der Konzern einen Gesamtumsatz von 1,42 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 184 Millionen Dollar in den Büchern des Unternehmens.             

Japan Tobacco legt Offerte auf den Tisch

Nun bietet der japanische Tabak-Riese Japan Tobacco 15 Dollar je Vector Group-Aktie. Das entspricht einem Firmenwert von 2,4 Milliarden Dollar. Bezogen auf den Schlusskurs vor der Übernahmemeldung entspricht die Offerte einem Aufschlag von 7,2%. Auf den 60-tägigen volumengewichteten Durchschnittskurs beträgt das Premium hingegen 29,9%.

Die Vorstände beider Unternehmen haben dem Fusionsvertrag zugestimmt. Nach Abschluss der Transaktion wird die Vector Group eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der JT Group sein, teilte das Unternehmen mit.

Position in den USA soll gestärkt werden

Hinter Japan Tobacco steckt ein Konzern, der im Bereich Tabak, Pharmazeutika und verarbeitete Lebensmittel tätig ist. Das Unternehmen produziert und vertreibt einige der bekanntesten Marken der Welt in über 130 Märkten weltweit – darunter Winston und Camel (außerhalb der USA) sowie MEVIUS und LD.

Mit dem Deal soll Unternehmensangaben zufolge vor allem die Position in den USA, dem zweitgrößten Tabakmarkt (gemessen am Nettoumsatz) und einem der profitabelsten Märkte weltweit, ausgebaut werden. Die Transaktion wird den Marktanteil von Japan Tobacco in den USA auf etwa 8 % erhöhen, da das Unternehmen zwei der zehn größten Zigarettenmarken in den USA übernimmt. Es wird erwartet, dass sich die Übernahme ab dem ersten Jahr der Konsolidierung positiv auf den Gewinn je Aktie auswirkt.         

Aktie klettert über das Kaufniveau

Die Anleger freuen sich über den angekündigten Deal. Am Mittwoch ging die Vector Group-Aktie mit 15,13 Dollar aus dem Handel und notierte damit über dem Niveau der Kaufofferte (15 Dollar). Offenbar scheinen einige Anleger auf einen alternativen Bieter zu spekulieren. Ob sich das allerdings auszahlen wird, darf bezweifelt werden. Zuletzt verstärkten sich die globalen Tabakanbieter eher im Bereich der nicht Nikotin-bezogenen Produkte.