Jahresstart 2024: Der wahre Grund hinter der Korrektur

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Die Korrektur zum Jahresauftakt hat uns deutlich vor Augen geführt: 2024 wird kein einfaches Börsenjahr. Es kann sehr wohl ein erfolgreiches Börsenjahr werden. Dafür spricht die Saisonalität, nach welcher US-Wahljahre in der Vergangenheit am Ende sehr häufig sehr gute Börsenjahre waren.

Doch der Weg dorthin dürfte extrem volatil werden. Ich sage nicht, dass wir in 2024 einen Crash bekommen. Aber die Party-Zeiten der scheinbar endlosen Winter-Rallye 2023, wo wir 9 Gewinner-Wochen in Folge sahen, sind vorbei. Noch braucht uns die Jahresauftakt-Korrektur nicht sorgen. Doch wir müssen zwei Faktoren beachten.

Wall Street: Große Investoren wollten aus steuerlichen Gründen erst in 2024 verkaufen

Der erste Faktor – und der Grund, warum so viele Börsianer diese Woche auf dem falschen Fuß erwischt wurden: Normalerweise ist der Jahresauftakt eine gute Börsenzeit. Denn viele Menschen erhalten im Dezember frisches Kapital wie Weihnachtsgeld, Bargeld-Geschenke oder Bonus-Zahlungen.

Dieses frische Kapital fließt normalerweise Anfang Januar in die Märkte und sorgt für zusätzliche Kaufkraft, was die Aktienkurse oft nach oben zieht. Doch nicht in 2024. Der Grund: Ende des Jahres 2023 wollten viele große Adressen in den USA nach der Mega-Winterrallye nicht mehr verkaufen, um nicht in 2023 Steuern auf die Gewinne zahlen zu müssen. Sie warteten bis Anfang 2024 – und nahmen dann sofort die Gewinne mit.

Genau das haben wir in den vergangenen Tagen an der Börse erlebt. Es handelt sich bei den aktuellen Kursverlusten um einfache Gewinnmitnahmen, die sich aber über Wochen aufgestaut hatten, da Profis unbedingt das Jahresende abwarten wollten. So weit, so gut. Doch es gibt einen saisonalen Faktor, den wir jetzt unbedingt beachten müssen.  

Achten Sie jetzt unbedingt auf den „First Five Day“-Indikator!

Ein überraschend zuverlässiger Börsenindikator für die Börsenentwicklung eines Jahres ist die Performance der S&P 500 nach den ersten 5 Handelstagen. An der Wall Street wird dieser Indikator „First Five Days“ genannt (die ersten 5 Tage). In den vergangenen 4 Jahren lag dieser 5-Tages-Indikator jedes Mal richtig.

Selbst im Horrorjahr 2022 sagte der „Fist Five Days“-Indikator das schlechte Börsenjahr treffsicher voraus. Doch historisch ist der Indikator zuverlässiger bei der Prognose von guten Börsenjahren als von schlechten Bärenmärkten. Seit 1950 liegt die Trefferquote des „First Five Day“-Indikators für gute Börsenjahre bei rund 85 %.

Fazit:

Wir erhalten also Anfang nächster Woche den zweiten Indikator für die Richtung der Börsen in 2024. Der erste Indikator der historischen Saisonalität in US-Wahljahren ist ja positiv. Doch ein Faktor ist schon jetzt klar: Wir sehen eine auffallende Schwäche in den großen Hightech-Werten. Selbst wenn 2024 ein starkes Börsenjahr werden sollte, dürften der Anstieg von anderen Aktien getragen werden. Die Auswahl der richtigen Einzelaktien ist in 2024 entscheidend! Einfache ETF-Investments werden nicht mehr ausreichen.