Ist die Jahresendrallye schon wieder zu Ende?
Hoppla! Gerät die Jahresendrallye ins Stocken, bevor sie überhaupt gestartet ist? Der S&P 500 stößt sich gerade den Kopf an der wichtigsten Hürde! Vom letzten großen Hoch sind wir dazu genau am 61,8er Fibonacci Retracement angekommen. Die Zeichen mehren sich, dass wir vielleicht doch keine so starken November erleben werden.
Das hatte uns der Halloween-Effekt eigentlich versprochen. Also zumindest in den meisten Fällen. Wir waren aktuell ja schon recht schwach auf der Brust. Insofern waren die letzten Tage – und somit die ersten Tage im November überraschend stark.
Doch jetzt geht den Bullen erst einmal die Puste aus. Das muss es noch nicht gewesen sein. Es ist schließlich wenig verwunderlich, dass wir genau an der jetzigen Marke auf die Bremse treten.
S&P 500 im 4-Stunden-Chart
Der H4 zeigt deutlich, wie entscheidend das 61,8er Fibonacci Retracement sein kann: Exakt an diesem Punkt der Gegenbewegung war heute Schluss. „So ein Zufall“ meinen alle, die keine Charttechnik mögen. Dass wir kurz darüber auch noch die offene Kurslücke haben, erschwert die Lage für die Bullen zusätzlich.
(Quelle: Tradingview.com)
Allerdings muss das nicht von Dauer sein. In einem 2. Anlauf könnten die Bullen sicherlich auch die Kurslücke schließen. Vor allem, wenn wir uns daran erinnern, wie stark die Kurse die letzten Tage gestiegen waren. Da sollten 50 oder 100 Punkte mehr doch locker drin sein.
Auf dem Papier Ja. Doch der Markt sieht das vermutlich anders. Wer damals in diesem Bereich Mitte Oktober auf weiter steigende Kurse gesetzt hatte, wird jetzt vermutlich seinen Traden mit möglich wenig Verlust schließen wollen. Das erzeugt Abwärtsdruck. Den zeigt uns auch der Chart heute deutlich.
Das 61,8er Retracement der letzten Abwärtsstrecke war heute die Wand, an der Bullen gescheitert sind.
Doch ehrlich gesagt, ist das auch ein wenig Augenwischerei. Denn die Fibonacci-Strecke im Chart, die Sie sehen, ist nicht vom Sommerhoch, sondern vom Hoch im September. Sollten wir den Kollegen Fibonacci am Hoch im Juli anlegen, kommen wir bei einer ganz anderen Zahl beim 61,8er Retracement heraus: 4.418 Punkte!
Da wäre dann auch die Kurslücke geschlossen, wenn wir diese Marke erreichen. So gesehen, nehmen wir heute die kleine Korrektur in der laufenden Rallye einmal so, wie sie kommt. Doch letztlich müssen wir noch überhaupt nicht daran zweifeln, dass dieser Anstieg nicht vorgesetzt werden kann.
Höher geht immer. Das sollten Sie beim S&P 500 schon kennen. Der RSI unter dem Chart zeigt zwar einen Bruch nach unten, doch notieren wir über den Durchschnittslinien EMA 50 und EMA 200. Wir haben also keinen Rückenwind durch den Trend, was diesen möglichen Short-Trade angeht. Genau deshalb kann die aktuelle Korrektur auch nur von kurzer Dauer sein.
Abgesehen davon – nach so einer starken Vorwoche, ist es völlig legitim, wenn die Anleger heute eine Handvoll Gewinne mitnehmen. Doch vorbei ist die Jahresendrallye noch nicht!