Intercontinental Exchange – Hier trifft man sich

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Das Wohl und Wehe des US-Handelsplattform-Betreibers Intercontinental Exchange hängt nicht zuletzt ab von der Stimmung an den Finanzmärkten. Ist die Aktie (WKN: A1W5H0) jetzt ein Kauf?

Was macht Intercontinental Exchange?

Vorweg zur Klarstellung: Die korrekte Bezeichnung des Unternehmens lautet Intercontinental Currency Exchange – abgekürzt ICE. Daraus wurde dann die Kurzform Intercontinental Exchange. Das Unternehmen wurde im Mai des Jahres 2000 gegründet und hat seinen Verwaltungssitz in Atlanta (US‑Bundesstaat Georgia).

Auch wenn hiesigen Investoren ICE kaum bekannt sein dürfte, so handelt es sich hierbei gleichsam um kritische Börsen-Infrastruktur. Denn die Amerikaner betreiben auf ihren Plattformen den elektronischen Handel von Optionen und Futures insbesondere auf Elektrizität, Energie- und Agrarrohstoffe sowie Emissionen. Angereichert werden diese Kern-Geschäftsfelder durch Dienstleistungen in den Bereichen Daten und Informationen sowie durch Risikomanagement.

Zahlen nicht berauschend

Anfang Februar präsentierte ICE die Zahlen für das vorangegangene Geschäftsjahr sowie dessen letztes Quartal. Von Oktober bis Ende Dezember 2022 erlöste die Company 1,77 Milliarden US-Dollar. Das sind knapp 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum mit einem Umsatz von 1,84 Milliarden Dollar. Je Aktie verdiente Intercontinental Exchange 1,25 US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als noch 1,34 Dollar verdient worden waren, neun Cents weniger.

Die Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr 2022 sehen im Vergleich dazu etwas freundlicher aus. So wuchsen die Umsatzerlöse auf 7,29 Milliarden US-Dollar nach 7,15 Milliarden Dollar im davorliegenden Jahr. Der Gewinn je Aktie stellte sich auf 5,30 US-Dollar und lag somit um 0,15 Euro über dem Vorjahresniveau.

Aber: Die Analysten-Schätzungen wurden – leider – knapp unterboten. Die Glaskugel-Schauer hatten nämlich auf der Umsatzseite 7,31 Milliarden US‑Dollar erwartet sowie 5,32 US-Dollar Gewinn je Aktie. Was bedeutet dies für die Aktie?

ICE Aktie jetzt auf Einstiegsniveau?

Bevor ich diese Frage beantwortet, schauen wir am besten gemeinsam zurück. Für länger- bzw. langfristig orientierte Investoren, wie ich betonen möchte, war die Aktie im vergangenen Jahrzehnt ein gutes Investment. Denn unter dem Strich sprang alles in allem ein Gewinn von rund 250 Prozent raus.

Auch auf Sicht von drei und fünf Jahren steht ein Plus vor der Prozentzahl. Allerdings. In den vergangenen zwölf Monaten verloren die Papiere rund 14 Prozent. Was indes angesichts der bekannten Lage an den Finanzmärkten durchaus moderat scheint. Der Vollständigkeit halber: Seit Jahresbeginn liegen die Anteilsscheine von ICE gut 5 Prozent vorn.

Nun aber ein Blick in die Zukunft, sofern denn dies möglich ist. Die Lage an den weltweiten Finanzmärkten hat sich beruhigt, Investoren sind nunmehr wieder zuversichtlicher, auch die Börsenumsätze steigen. Nicht das schlechteste Umfeld für den Plattform-Betreiber Intercontinental Exchange.

Deshalb möchte ich meine Antwort vorwegnehmen: Ich glaube, dass sich die Aktie momentan auf einem durchaus attraktiven Einstiegsniveau befindet. Die Papiere notieren bei rund 109 US-Dollar und somit deutlich unter dem historischen Hoch von knapp weniger als 140 Dollar.

Auch die Bewertung scheint fair bis vernünftig. So lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 noch bei knapp 40. Für die kommenden beiden Geschäftsjahre schätzt der Analysten-Konsens ein KGV von knapp 25 sowie gut 21. Unterstellt wird somit ein erkennbares Gewinnwachstum. Mein Fazit zur ICE Aktie: Risikobewusste Langfrist-Anleger können jetzt ein paar Stücke einsammeln und eine erste Position aufbauen.