Intel und Cisco: KI-Profiteure im Fokus
Auch wenn viele KI-Aktien zuletzt an der Börse korrigiert haben, bleibt das Thema Künstliche Intelligenz in aller Munde. Falls Sie noch auf den Zug aufspringen möchten, können Sie die aktuelle Schwächephase für eine zweite Einstiegs-Chance nutzen.
In den USA wurde kürzlich das KI-Projekt „Stargate“ auf den Weg gebracht, in dessen Rahmen 500 Mrd. US-Dollar in KI investiert werden sollen. Die vier US-Technologiekonzerne Alphabet (Google), Microsoft, Amazon und Meta (Facebook) wollen allein in diesem Jahr 320 Mrd. US-Dollar in KI-Infrastruktur investierten.
Darüber hinaus wurde in Paris im Rahmen eines europäischen KI-Gipfels ein Investitionsprogramm in Höhe von 150 Mrd. Euro beschlossen. Mehr als 60 Unternehmen starten eine Initiative für europäische KI-Champions. Die Botschaft: Europa ist in Sachen KI längst nicht abgehängt.
Längst nicht abgehängt sind auch die beiden amerikanischen „Technologie-Dinosaurier“, auf die wir heute hier im „Schlussgong“ blicken und die beide vom Megatrend KI profitieren.
Intel: Mögliche Übernahme als Kurstreiber
Der amerikanische Chiphersteller und KI-Profiteur Intel steht womöglich vor einer Übernahme und Aufspaltung. Der US-Halbleiterkonzern Broadcom und der taiwanesische Chip-Produzent TSMC führen entsprechende Gespräche. Dies berichtete das renommierte Wall Street Journal vor wenigen Tagen.
Broadcom soll sich für das Chipdesign- und Marketing-Geschäft von Intel interessieren. Dazu sollen bereits informelle Gespräche geführt worden sein. Der weltweit größte Chip-Produzent TSMC soll sich dafür interessieren, die Kontrolle über einige oder alle Chipwerke von Intel zu erlangen.
Die Intel-Aktie konnte im noch jungen Börsenjahr 2025 bereits zweistellig zulegen. Die jüngste positive Kursentwicklung von Intel ist aber auch darauf zurückzuführen, dass der US-Vizepräsident JD Vance versprochen hat, amerikanische KI und Halbleiter zu schützen. Dazu wurden Intel bereits im November des vergangenen Jahres Subventionen in Höhe von 7,86 Mrd. US-Dollar in Aussicht gestellt.
Cisco: Netzwerk-Ausrüster mit guten Quartalszahlen dank KI
Der amerikanische Netzwerk-Ausrüster und IT-Sicherheits-Spezialist Cisco profitiert ebenfalls vom KI-Boom. Im zurückliegenden Quartal verbuchte das Unternehmen Neuaufträge für Infrastruktur zum Betrieb Künstlicher Intelligenz in Höhe von 350 Mio. US-Dollar. Auch der Ausblick für das laufende Quartal und das Gesamtjahr können überzeugen.
Darüber hinaus hat Cisco angekündigt, weitere 15 Mrd. US-Dollar für Aktienrückkäufe ausgeben zu wollen. Positiv ist auch, dass die Dividende je Aktie auf 0,41 US-Dollar pro Quartal angehoben wurde.
Die Cisco-Aktie legte in Folge der positiven Nachrichten deutlich zu und markierte zuletzt den höchsten Stand seit dem Platzen der Dotcom-Blase.
Fazit: Beide Aktien sind nach meinen Analysen auf dem aktuellen Kurs- und Bewertungsniveau durchaus interessant. Die Intel-Aktie ist schwankungsstärker, bietet dafür aber die Zusatz-Chance auf eine kurstreibende Übernahme. Die Cisco-Aktie ist ruhiger und überzeugt mit einer im Branchenvergleich attraktiven Dividende.
Rolf Morrien ist einer der renommiertesten Börsenexperten Deutschlands und teilt seine Expertise bereits seit rund 20 Jahren als Chefredakteur von „Morriens Depot-Brief“ (für den erfolgreichen Börsenstart), dem „Depot-Optimierer“ (Vermögensaufbau mit Value-Ansatz) und von „Rolf Morriens Power Depot“ (dynamisches Trading-Depot) sowohl mit Börseneinsteigern als auch mit ambitionierten Privatanlegern. Rolf Morrien ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
