3 innovative Start-ups unter der Lupe

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Erfolgreiche Start-ups brauchen vor allem gute Ideen und Durchhaltevermögen. Denn es zählt, sich mit mutigen Erfindungen und Visionen am Markt zu präsentieren und diese auch durchzusetzen.

Man nehme nur das Beispiel des erfolgreichen Start-ups der letzten Jahre schlechthin: Telsa Motors. Anfangs noch als „Spinnerei“ abgetan, hat sich der Wert inzwischen äußerst erfolgreich am internationalen Markt der Elektroauto-Branche positioniert.

Aber nun zu den derzeit aktiven Start-ups am deutschen Markt, wo sie es deutlich schwerer haben als die Kollegen in den USA. Bei den drei Modellen, die ich Ihnen heute vorstelle, müssen wir sicher nicht gleich ein „neues Apple“ erwarten, dennoch lohnt es sich, sich mit den innovativen und durchaus vielversprechenden Geschäftsideen auseinanderzusetzen.

Als ersten Newcomer präsentiere ich Ihnen ein Kölner Trio, das – nicht mehr ganz so jung an Jahren, aber umso kampfeslustiger – nicht weniger will, als den Onlinemarktplatz aufzumischen:

1. Crowdfox – Kampf gegen die Giganten

Die Ankündigung klingt gewagt: Die drei Kölner Unternehmensgründer Wolfgang Lang, Andreas von Oettingen und Dirk Schäfer wollen sich mit den Netzgiganten Amazon und Ebay anlegen und deren Preise um bis zu 12 % unterbieten. Haushaltsgeräte, Notebooks oder Fernseher könnten im Schnitt etwa 100 Euro billiger angeboten werden.

Möglich machen soll das eine Art Clubgebühr, die von den derzeit rund 28.000 registrierten Nutzern bezahlt wird. Sie „können entscheiden, ob sie einen Jahresbeitrag von 49,90 Euro zahlen oder uns bei jedem Einkauf einen Teil ihres gesparten Geldes als Prämie abgeben”, erklärt Crowdfox-Gründer Lang.

Für die Händler fallen bei diesem Modell keine Kosten an. Das Start-up will im laufenden Geschäftsjahr rund 50 Mio. Euro Umsatz erzielen und lockt nicht nur Kunden, sondern auch Investoren. So investierten im März 20 private Geldgeber, darunter auch Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Gleiwitz, in die Ende 2015 gegründete Firma.

2. Celonis – Ordnung im Daten-Spaghetti

Die Verbindungen riesiger Datensätze werden unter Informatikern gemeinhin als „Spaghetti-Prozess“ bezeichnet. Visualisiert sehen diese nämlich aus wie ein Haufen Pasta. Hier soll die spezielle Software des Münchner Start-ups Celonis Abhilfe schaffen. Mit ihr können Unternehmen Daten einfacher darstellen, analysieren und Prozesse optimieren.

So nutzt beispielsweise RWE diese Software, um zu ermitteln, wie kündigungswillige Kunden gehalten werden können. Weitere Börsenschwergewichte wie Siemens und Nestlé verbessern mit der Celonis-Software ihre Logistikketten. „Dem Programm ist die Branche egal”, sagt Mitgründer Alexander Rinke.

„Es versteht die Sprache zahlreicher Quelldaten.” Die Gründer starteten vor knapp fünf Jahren mit gerade einmal 12.500 Euro Eigenkapital und haben sich bisher selbst finanziert. Nun holen sie Partner ins Boot: Die US-Wagnisfinanzierer Accel Partners und 83North wollen 27,5 Mio. Dollar in Celonis stecken. Bald soll ein Büro in New York eröffnet werden, als Nächstes ist der asiatische Markt angepeilt.

3. Lostmy Name – Persönliches Buch für jedes Kind

Mehr als 1,5 Mio. Exemplare hat das britische Unternehmen Lostmy Name von seinem ersten Band verkauft. Es war damit 2015 das meistverkaufte Kinderbuch in Großbritannien und auch hierzulande wurden von dem Werk mit dem deutschen Titel „Ach du Schreck, mein Name ist weg!” mehr als 100.000 Exemplare geordert.

Ein erstaunlicher Verkaufshit für einen Erstling – und ein Hoffnungsschimmer für die angeschlagene Buchbranche. Hinter dem Erfolg steht eine großartige Idee: Das Buch erschien in 140.000 verschiedenen Versionen! Wie das geht?

Der Käufer gibt im Netz den Namen des Kindes ein, daraus entsteht eine personalisierte Geschichte. Ein Junge mit Namen Lukas etwa begegnet einem Löwen, der ihm den Buchstaben L reicht. Als nächstes trifft er auf ein Ufo, das den Buchstaben U dabei hat. So reiht sich ein Abenteuer ans andere, bis der Name L-U-K-A-S komplett ist.

Der enorme Erfolg des Verlags-Start-ups lockt nun sogar Alphabet (Google). Der Internetriese hat sich über seinen Beteiligungsarm Google Ventures an dem Jung-Unternehmen beteiligt. Aber auch hierzulande fiel Idee auf fruchtbaren Boden: Der deutsche Investor Project A steuerte gerade 4 Mio. Euro bei. Insgesamt erhielt Lostmy Name somit 12 Mio. Euro an Unterstützung.

Durch das Engagement in diesem sympathischen Bereich kämpft Google nicht zuletzt auch gegen sein Image als vermeintlicher Zerstörer des gedruckten Buchs. Außerdem kann der Internet-Gigant hier auch noch seine Datenschätze einbringen: So wie beim nächsten Band „The Incredible Intergalactic Journey Home”.