Indizes auf Überholspur – wegen zwei großer Z‘s
Die Party scheint auch zum Wochenschluss weiterzugehen. Die Sorgen der vergangenen Woche sind verdrängt – auch heute sieht es nach einem Plus aus. Damit könnte der deutsche Leitindex am Wochenende einen weiteren satten Wochengewinn ins Ziel bringen. Mit über 4% Plus seit Montag zeigt der DAX der Osterwoche noch einmal, wie Aufholjagd geht.
Der Markt hofft auf die zwei großen Z’s: Zinssenkungen und Zollfrieden. Die UBS bringt es auf den Punkt: „Optimismus hinsichtlich Zinssenkungen und Zöllen lässt Aktien steigen.“
Auch die Wall Street rollt weiter auf dem Party-Teppich: Nasdaq +2,79 %, S&P 500 +2,03 %, Dow Jones +1,23 %. Alphabet hat mit starken Zahlen einen freundlichen Nachtisch serviert, der noch in den asiatischen Handel durchgeschmeckt hat. Japan, Hongkong, Südkorea – alle haben sich ein Stück vom Tech-Kuchen genommen.
Von Glanzlichtern und Sorgenkindern
Die Highlights des gestrigen Abends: Alphabet meldete für das Quartal 34,5 Milliarden Dollar Gewinn – ein Plus von 46 Prozent! Google bleibt trotz KI-Konkurrenz die Cash-Maschine schlechthin. Werbung läuft. Umsatz läuft. Aktie? Nachbörslich hoch!
Texas Instruments und Lam Research feierten ebenfalls kräftig – jeweils über 6 % Kursplus, getrieben vom anhaltenden KI-Hype. Salesforce war mit +5,7 % sogar der Star im Dow.
Ganz anders dagegen der einstige Tech-Gigant IBM: Trotz besserer Zahlen als erwartet ging es für Big Blue um 6,6 % bergab. Warum? CEO Krishna warnte, dass Trumps „America First“-Zollkurs US-Firmen auf dem Weltmarkt ausbremst.
Und dann ist da noch Intel – das Sorgenkind mit Glanzvergangenheit. Gute Q1-Zahlen, aber enttäuschende Prognose für Q2. Ergebnis: Die Aktie sackte nachbörslich um 6 % ab. Und die Gerüchteküche brodelt: Bis zu 20 % der Jobs könnten gestrichen werden.
T-Mobile US überraschte mit guten Zahlen – und verlor trotzdem 5,5 %. Grund: Die Kundenzuwächse blieben hinter den Erwartungen zurück.
Springworks Therapeutics dagegen wurde gefeiert: +9 %, denn Merck KGaA steht offenbar kurz davor, den Krebsspezialisten für 3,5 Milliarden Dollar zu schlucken. Der Preis je Aktie? Rund 47 Dollar – das wäre fast schon ein Happy End à la Hollywood.
Wenn Trump die Märkte regiert
Donald Trump bleibt der Elefant im Börsenraum – diesmal mit Zollgebühren im Gepäck. Anfang April hatte er mit seiner „Zoll-Lawine“ für Schockwellen gesorgt. Nun herrscht etwas Hoffnung, dass die Tonlage zwischen den USA und China weniger konfrontativ wird – auch wenn Trump trotzig betont: „Wir verhandeln – ob Peking das will oder nicht.“
Die Fed hält derweil die Tür zu Zinssenkungen einladend offen: Christopher Waller sprach sich für geldpolitische Lockerungen aus, sollte es wegen Zöllen zu Jobverlusten kommen. Und Cleveland-Fed-Chefin Beth Hammack nannte sogar schon Juni als möglichen Termin.