HP – Anhaltende PC-Flaute verunsichert Anleger

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Gemischte Zahlen beim kalifornischen PC- und Druckerhersteller HP ziehen die Aktie deutlich nach unten. Zwar lag der Gewinn im abgelaufenen Quartal über den Erwartungen, das Umsatzziel wurde jedoch verfehlt.

Umsatz fällt um mehr als ein Fünftel

Nachdem HP während der Corona-Pandemie angesichts des Homeoffice-Booms zu den Gewinnern an der Börse zählte, halten sich die Konsumenten inzwischen auch wegen der hohen Inflation mit PC- und Druckerkäufen sehr zurück. Im am 30. April 2023 abgeschlossenen zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 musste HP im Vorjahresvergleich einen kräftigen Umsatzrückgang um 21,7 Prozent auf 12,91 Milliarden US-Dollar verkraften. Währungsbereinigt fiel das Minus mit 18,0 Prozent etwas niedriger aus.

Einbruch bei PC-Verkäufen

Analysten hatten im Schnitt mit 13,03 Milliarden Dollar gerechnet, doch vor allem die PC-Verkäufe (Segment Personal Systems) brachen mit einem Umsatzminus um 29 Prozent auf 8,18 Milliarden Dollar noch stärker ein als gedacht. Besser hielt sich die Druckersparte mit einem Minus von 5 Prozent auf 4,74 Milliarden Dollar, hier wurden die Erwartungen der Branchenexperten sogar leicht übertroffen.

Wichtigster Markt bleibt für HP der amerikanische Kontinent mit einem Anteil von 42 Prozent am Gesamtumsatz, obwohl die Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 22 Prozent zurückgingen. Die USA kommen dabei alleine auf 34 Prozent, während Kanada und Lateinamerika zusammen 8 Prozent des Konzernumsatzes generieren. Der Anteil der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika beträgt 34 Prozent (bei einem Umsatzrückgang um 27 Prozent), der Bereich Asien-Pazifik trägt 24 Prozent bei, wobei sich der Umsatz um 14 Prozent verringerte.

Gewinn sinkt, aber weniger als erwartet

Während die Umsatzzahlen des bis 2015 unter dem Namen Hewlett Packard Enterprises firmierenden Konzerns im zweiten Quartal unterhalb der Analysten-Berechnungen blieben, überrascht der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage positiv. Er fiel zwar gegenüber dem Vorjahresquartal von 1,08 auf 0,80 Dollar, lag damit aber über den von den Experten durchschnittlich erwarteten 0,76 Dollar.

Der bereinigte operative Gewinn fiel um 22 Prozent auf 1,12 Milliarden Dollar, das bereinigte Nettoeinkommen sank um 31 Prozent auf 797 Millionen Dollar. Positiv sticht hervor, dass die bereinigte operative Marge mit 8,7 Prozent (Vorjahr: 8,8 Prozent) beinahe stabil blieb.

Unspektakulärer Ausblick, Aktie fällt

Für das laufende dritte Quartal des Geschäftsjahres 2023 erwartet das Management des S&P 500-Konzerns einen bereinigten verwässerten Gewinn je Aktie von 0,81 bis 0,91 Dollar und trifft damit die von den Analysten im Schnitt errechneten 0,85 Dollar. Im Gesamtjahr soll das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie zwischen 3,30 und 3,50 Dollar erreichen. Zudem wird ein Free Cashflow von 3,0 bis 3,5 Milliarden Dollar anvisiert. Die HP-Aktie hat seit ihrem Hoch von etwa 37,50 Euro Ende Mai 2022 zwischenzeitlich ein Drittel an Wert verloren. Zuletzt näherte sie sich wieder der 30 Euro-Marke, doch nach den Quartalszahlen geht es heute im deutschen Mittagshandel um über 5 Prozent nach unten auf etwa 27,50 Euro.