Honeywell übernimmt Pumpenhersteller Sundyne
Beim US-Mischkonzern Honeywell ist derzeit einiges los. Letzten Monat gab das Unternehmen die geplante Aufspaltung in drei neue Einheiten bekannt. Geplant ist die Abspaltung seiner Luft- und Raumfahrtsparte und eine Ausgliederung der Sparte für hochentwickelte Werkstoffe. Zeitgleich wird jetzt noch ein milliardenschwerer Zukauf in Angriff genommen: Für 2,16 Milliarden Dollar will Honeywell den Pumpen- und Gaskompressorenhersteller Sundyne schlucken und damit sein verbleibendes Kernangebot an kritischen Geräten, Automatisierungs- und Kontrollsystemen für Unternehmen stärken.
Honeywell: Mischkonzern mit langer Tradition…
Honeywell wurde im Jahr 1906 von Mark C. Honeywell unter dem Namen Honeywell Heating Specialty Company in Wabash, Indiana, gegründet. Das Unternehmen spezialisierte sich zunächst auf Heizungsregelungssysteme.
Heute ist Honeywell ein diversifiziertes Technologie- und Industrieunternehmen, das in vier Hauptsegmenten tätig ist: Luft- und Raumfahrt, Gebäudetechnologien, Performance Materials and Technologies (PMT) sowie Sicherheit und Produktivität.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Mischkonzern einen Umsatz von 10,08 Milliarden Dollar und erreichte damit ein Umsatzwachstum von 3,7%. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 1,28 Milliarden Dollar in den Büchern des Konzerns.
….plant Aufspaltung in drei Teile
Zukünftig will sich der Mischkonzern in drei eigenständige Unternehmen aufspalten. Diese werden die Geschäftsbereiche Luft- und Raumfahrt, Automatisierungstechnik sowie Advanced Materials umfassen. Der Bereich Luft- und Raumfahrt wird eigenständig agieren, während die Automatisierungstechnik und die Sparte für fortschrittliche Materialien separat geführt werden. Diese Entscheidung zielt darauf ab, die strategische Ausrichtung zu schärfen und den Unternehmenswert zu steigern. Die Aufspaltung soll bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen sein.
Der Schritt folgt dem Beispiel anderer großer Industriekonzerne wie General Electric und 3M, die ähnliche Maßnahmen ergriffen haben, um ihre Geschäftsbereiche zu fokussieren und flexibler auf Marktveränderungen reagieren zu können. Zudem stand Honeywell unter Druck von Investoren wie Elliott Management, die eine Vereinfachung der Unternehmensstruktur forderten, um die strategische Agilität zu erhöhen und den Unternehmenswert zu maximieren.
Kauf von Pumpenhersteller Sundyne
Indes gab Honeywell den Kauf von Sundyne für 2,16 Milliarden Dollar in bar bekannt. Auf steuerbereinigter Basis (2024) entspricht der Kaufpreis dem 14,5-fachen des Vorsteuerergebnis (EBITDA). Derzeit befindet sich das Unternehmen im Besitz des Private-Equity-Unternehmens Warburg Pincus.
Sundyne stellt Pumpen und Kompressoren für Kunden in Branchen wie der Petrochemie, dem Öl- und Gastransport und der Verarbeitung her. Sundyne hat seinen Hauptsitz in Arvada, Colorado, und verfügt über weitere Standorte auf der ganzen Welt. Das Unternehmen bringt rund 1.000 qualifizierte Mitarbeiter und einen bedeutenden, wiederkehrenden Umsatz auf dem Ersatzteilmarkt ein, der durch eine umfangreiche installierte Basis generiert wird.
Deal soll sich unmittelbar auswirken
Laut dem Honeywell-Management wird die installierte Basis von Sundyne in den Bereichen Raffinerie und Petrochemie, Flüssigerdgas sowie saubere und erneuerbare Kraftstoffe die Fähigkeiten des Geschäftssegments Energie- und Nachhaltigkeitslösungen erweitern. Zudem sollen Honeywells End-to-End-Lösungen für Prozesstechnologien und kritische Anlagen sowie die Automatisierungs- und Kontrollsysteme von Honeywell Forge verbessert werden.
Es wird erwartet, dass sich die Übernahme unmittelbar auf das Umsatzwachstum und die Segmentmarge von Honeywell sowie auf den bereinigten Gewinn pro Aktie im ersten vollen Jahr der Eigentümerschaft auswirken wird.