Hin und her, Taschen leer?
Buy and Hold, statt hin und her – diese Strategie zahlt sich bei Aktien-Investments oft aus. Doch bei insbesondere bei Währungen lassen sich durch flotte Trends beachtliche Gewinne einfahren. Absolute Beginners seien gewarnt – nur Übung macht den Gesellen und danach den Meister.
Geldanlage gibt’s nicht kostenlos
Banken, Sparkassen und andere Finanzdienstleister mögen fast nichts lieber als aktive, besser: hyper-aktive Kunden, die Geld anlegen möchten. Mit schnöden Tages- und Festgeldkonten verdienen die Institute zum eigenen Leidwesen nur mäßig. An Aktien- und (Aktien)Fonds-Depots schon mehr, bisweilen viel mehr. Zum Lieblingskunden wird, wer sein Depot regelmäßig umschichtet –oft und in kurzen Abständen. Daran verdienen die Geldhäuser prächtig, auch unter Berücksichtigung, dass viele Privatanleger dies längst online machen.
Kosten der Geldanlage
Es macht schon einen Unterschied, ob die Rendite eines Investments „vor Kosten“ oder „nach Kosten“ betrachtet wird. Da können 8 % Plus in 12 Monaten etwa bei einem Aktienfonds schnell auf die Hälfte zusammenschnurren. Folgende Kosten sind insbesondere bei Investmentfotos üblich:
- Ausgabeaufschlag (bis 6,5 %)
- Transaktionskosten (bis 1,0 %)
- Depotgebühren (bis 1,0 %)
- Kontoführungsgebühren (bis 1,0 %)
- Management-Fee, fix und/oder variabel (bis 3,0 %)
- Fremde Spesen (bis 0,2 %)
Es ist eine Binsenweisheit, gleichwohl wird diese leider sehr häufig von Anlegern nicht beachtet: Je aktiver sie sind, desto mehr Kosten fallen an und umso stärker wird die Brutto-Rendite geschmälert. Da haben wir noch nicht berücksichtigt, dass das Finanzamt von den Kapitaleinkünften (Abgeltungssteuer plus SoLi und ggf. Kirchensteuer), die den Sparerfreibetrag überschreiten, seinen Anteil will.
Währungen und Rohstoffe
Somit ist der Buy-and-Hold-Strategie bei Aktien- und Aktienfonds durchaus einiges abzugewinnen. Anders hingegen sieht die Sache bei Währungen und Rohstoffen (Commodities) aus. Auf diesen rasanten Märkten, bei denen der Handel nicht selten von Algorithmen geprägt ist, kann zu langes Verharren sehr viel Geld kosten. Und umgekehrt – schnelles Handeln durchaus profitabel sein.
Nach Schätzungen von Branchenverbänden betreiben rund 60.000 Anleger in Deutschland – oder sollte man sie besser Spekulanten nennen – sogenanntes Forex Trading. Was steckt dahinter und wie funktioniert das?
Foreign Exchange…
… dafür steht die Abkürzung „Forex“. Das sogenannte Forex-Trading ist also nichts anderes als der Handel mit Devisen – vorzugsweise mit den weltweit wichtigsten Währungen US-Dollar, Euro, Britischer Pfund und Japanischen Yen. Privatleute können aber nicht direkt dealen, sondern ausschließlich über zwischengeschaltete Banken und/oder Broker.
Das Attraktive am Forex-Handel ist, dass Wechselkursveränderungen in der Regel unabhängig stattfinden von den großen Trends und Entwicklungen etwa an den Aktien- und den Rentenmärkten. Profite beim Forex Trading sind also auch dann möglich, falls die Aktien in den Keller rauschen oder die Anleihekurse wegen stark steigender Zinsen ins Nirwana sinken.
Im Unterschied zu Investments in herkömmlichen Anlageformen wie Aktien oder Anleihen werden beim Forex Trading Währungspaare gehandelt – in der Hoffnung, durch Kursverschiebungen Gewinn zu machen.
Seriöse Quellen halten es für möglich, dass private Trader im Tagesschnitt 100 bis 150 Euro Gewinn machen können. Was allerdings nur so nebenher nicht funktioniert und nicht funktionieren kann. Denn Know-how, Erfahrung und auch Zeit sind nötig, um sich ein passives Einkommen in genannter Höhe zu traden. Behauptungen, in vergleichsweise kurzer Zeit könne man mit geschicktem Forex-Trading vermögend, gar zum Millionär werden, sind ausgemachter Blödsinn.
Üben, üben, üben…
Das Forex Trading ist eine hochriskante Angelegenheit. Wer als Anleger bislang keine oder nur wenig Erfahrung mit Währungen und deren Trading hat, sollte nicht blauäugig damit beginnen. Im Netz gibt es – gefühlt unzählige –kostenlose Forex Demokonten Vergleiche, bei denen man als Rookie praktisch risikolos Währungspaare handeln kann.
Das ist umso wichtiger, weil missglückte Trades auch Haus und Hof kosten können. Grund ist, dass der eigene Einsatz des Traders auf das 400Fache „gehebelt“ werden kann, so der Fachbegriff. Heißt: Wer – angenommen – 1.000 Euro eigenes Geld einsetzt, kann sich vom Broker 399.000 Euro leihen, um auf diese Weise einen möglichst hohen Gewinn bei recht wenig Einsatz zu erzielen. Aber: Fährt der Zug in die falsche Richtung und wurde die Position nicht glattgestellt, besteht „Nachschussflicht“, die schon manchen Trader ruiniert hat. Deshalb: Wer ernsthaft ins Forex Trading einsteigen möchte, sollte Geduld haben und erst einmal viel Zeit investieren, um sich die nötigen Fertigkeiten anzueignen. Mit Demokonten, die dem Anfänger die nötigen Skills vermitteln, recht gut möglich.