Inflationszahlen voraus: So sollten Sie jetzt handeln
Die Börse neigt dazu in Baisse-Phasen, also Bärenmärkten, den Weg des größtmöglichen Schmerzes zu gehen. Erst wenn mehrere Bärenmarktrallys absolviert und damit potenzielle Trendwenden abgeblasen wurden, erst wenn die Stimmung dadurch in Richtung „Kapitulation“ abgedriftet ist, wird dann quasi aus dem Nichts heraus die Trendwende erfolgen.
All das geht damit einher, dass sich Analysten gegenseitig darin überbieten, die möglichst negativste Prognosen abzugeben. Und davon lesen wir derzeit zu Genüge.
Aber werfen wir einmal wieder einen Blick in die Vergangenheit
Aber zur Erinnerung: Als der DAX im März 2003 unter 2.500 Punkte fiel, überschlugen sich die Bankhäuser in Abstufungen. Einige „Experten“ avisierten gar einen Einbruch auf 1.000 Punkte und weniger. Der Optimismus erreicht damals ähnlich tiefe Niveaus wie heute. Auch damals war die Stimmung auch abseits der Börse desaströs. Die Anschläge in New York wirkten nach, die USA starteten ihren Angriff auf den Irak und die Welt hatte Angst vor einer neuen Öl- und Energiekrise. Der Glaube an eine Rückkehr zur Normalität in Bezug auf Flugverkehr und Tourismus tendierte gegen Null.
Doch siehe da: Wenige Wochen später setzte dann ein neuer Aufwärtstrend ein, der den DAX schon 5 Jahre später auf ein neues Rekordhoch von über 8.000 Punkten hievte.
Frische Inflationszahlen voraus – die Spannung steigt
heute um 14:30 Uhr wird es spannend. Dann erwarten wir – wie Sie womöglich vorab bereits mitbekommen haben – nämlich aus den USA wichtige Inflationszahlen.
Veröffentlicht wird der sogenannte Consumer Price Index (CPI). Dieser stellt die durchschnittliche Veränderung der Preise dar, welche Verbraucher für einen Warenkorb von Konsumgütern und Dienstleistungen bezahlen (müssen).
Daraus ergibt sich letztlich die US-Inflationsrate, auf die wiederrum Anleger rund um den Globus, aber insbesondere natürlich die Notenbanken genau schauen. Denn von der Inflationsrate hängt ab, wie straff die Federal Reserve ihre geldpolitischen Zügel anschließend anziehen wird.
Handel sollte heute volatil bleiben
Sollten die Zahlen besser als erwartet ausfallen, könnte dies im aktuell überverkauften Marktumfeld erneut der Startschuss einer Short-Squeeze werden, die den Markt deutlich nach oben katapultieren würden.
Bei einem deutlich höheren Preisanstieg sehen wir voraussichtlich neue Korrekturtiefs. Für Spannung ist heute also gesorgt.
Doch wie auch immer sich diese entwickelt haben: Angesichts der wegweisenden Bedeutung der Inflationszahlen erwarte ich für heute jedenfalls einen extrem volatilen Handelsverlauf.
Ruhebewahren ist weiterhin das Gebot der Stunde
Den Auslöser einer Trendwende konnte man auch in der Vergangenheit immer erst im Nachhinein identifizieren. Wobei selbst das nicht einfach ist. Denn im Grunde genommen ging es in der Vergangenheit und wird es auch in Zukunft schlicht und ergreifend nur darum gehen, wann negative Kettenreaktionen wieder positiven Kettenreaktionen weichen. Und das kann jedenfalls teils ganz banale Auslöser haben.
Fakt ist, egal welcher Auslöser oder welche Meldung die entscheidende sein wird: Wichtig ist, dass Sie als Anleger in einer solchen Phase nun unbedingt die Ruhe bewahren und vor allem eins nicht tun: Aktien verkaufen! Das kann ich nur immer wieder betonen und wiederholen.