Hensoldt-Aktie: Aufträge auf Rekordniveau
Der Kurs der Hensoldt-Aktie ist nach der Präsentation der Halbjahreszahlen zum Handelsstart um fast 4 Prozent geklettert, hat sich danach jedoch wieder auf niedrigerem Niveau eingependelt (Stand: 26. Juli 2024, ca. 10 Uhr). Auch wenn die Performance des Papiers in den letzten Monaten weniger überzeugen konnte: Seit Jahresbeginn steht weiterhin ein sattes Plus von gut 36 Prozent auf der Kurstafel.
Bei den frischen Quartalszahlen hat Hensoldt ein Umsatz- und Ergebniswachstum vermeldet. Noch überzeugender gestaltet sich die Auftragslage, die neue Rekordmarken erreicht hat. Die stark gestiegenen Verteidigungsbudgets vieler europäischer Staaten füllen die Auftragsbücher von Hensoldt und anderen Rüstungsunternehmen. Die Aussichten für die nächsten Jahre sind entsprechend sehr gut – das Unternehmen aus der Nähe von München muss nun vor allem in Sachen Profitabilität zulegen.
Der Auftragsbestand von Hensoldt klettert auf 6,55 Milliarden Euro
Nachdem Hensoldt im Auftaktquartal noch einen leichten Umsatzrückgang vermeldet hat, konnten die Erlöse im 2. Quartal zulegen. Nach 6 Monaten kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 849 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA landete bei 103 Millionen Euro (plus 26 Prozent) und die entsprechende Marge bei 12,2 Prozent nach 11,3 Prozent im Vorjahr.
Besonders hervorzuheben ist der Auftragseingang bei Hensoldt: Mit etwa 1,36 Milliarden Euro lag dieser im 1. Halbjahr nicht nur deutlich über den Erlösen, sondern auch über dem Niveau des Vorjahres (in Q1 und Q2 von 2023 waren es 1,07 Milliarden Euro). Der Auftragsbestand klettert damit auf ein neues Rekordlevel und liegt nun bei rund 6,55 Milliarden Euro.
Nach den frischen Halbjahreszahlen hat Hensoldt die – nach wie vor ambitionierten – Jahresziele bestätigt. Für das Gesamtjahr 2024 plant der Rüstungskonzern mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden Euro und einer EBITDA-Marge zwischen 18 und 19 Prozent.
Hensoldt-Aktie: Aufträge sind kein Problem, aber es bleibt Arbeit
Die Zeitenwende in der Verteidigungspolitik beschert den Rüstungskonzernen wie Hensoldt Aufträge satt. An den sehr vollen Auftragsbüchern dürfte sich in den kommenden Jahren wenig ändern, sodass Anleger trotz der Rally der vergangenen Jahre (plus 175 Prozent seit Februar 2022) auch die Hensoldt-Aktie auf dem Zettel haben sollten.
Für Hensoldt geht es nun darum, in Sachen Profitabilität zuzulegen. Denn unterm Strich hat das Unternehmen im 1. Halbjahr weiterhin einen Verlust (25 Millionen Euro) und einen – leicht verbesserten – negativen bereinigten Free-Cash-Flow vermeldet. Auch wenn die Auftragslage derzeit ein Selbstläufer zu sein scheint, gibt es für den Rüstungskonzern noch einiges zu tun. Bezüglich der Hensoldt-Aktie sollten Anleger in den kommenden Monaten die Jahresziele und die tatsächliche Marge-Entwicklung im Blick behalten.
Quelle: https://aktienscreener.com