Hennes & Mauritz und Inditex: Modekonzerne zurück zu alter Stärke?
Die beiden international tätigen Textileinzelhandelsunternehmen Hennes & Mauritz (H&M) sowie die Zara-Mutter Inditex können sich zunehmend wieder von den Folgen der Corona-Pandemie erholen.
H&M treibt Wachstum mittels Online-Handel voran
Innerhalb des ersten Quartals 2022 konnte der schwedische Konzern seinen Umsatz um 23% steigern auf 49 Mrd. schwedische Kronen oder umgerechnet ca. 4,7 Mrd. Euro. Im Vorquartal waren die Erlöse um lediglich 8% gestiegen. Im abgelaufenen Gesamtjahr 2021 lagen die Erlöse bei knapp 19 Mrd. Euro.
Der Konzern hatte sich zuletzt ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt. Durch den kontinuierlichen Ausbau des Onlinehandels-Geschäfts sowie das Vordringen in neue Märkte will Hennes & Mauritz seinen Umsatz bis spätestens 2030 im Vergleich zu 2021 verdoppeln.
H&M habe sich laut Analysten in etwa wie erwartet entwickelt. Den vollständigen Quartalsbericht wird H&M am 31. März präsentieren.
Auch Inditex erholt sich und erhöht die Dividende
Der Mutterkonzern von Marken wie Zara, Massimo Dutti oder Bershka kann sich ebenfalls Stück für Stück von den Strapazen der Corona-Krise erholen.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021, welches für Inditex im Januar dieses Jahres endete, verdreifachte sich der operative Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 4,3 Mrd. Euro.
Beim Umsatz erzielte Inditex 27,7 Mrd. Euro, was verglichen mit dem schwierigen Corona-Jahr 2020 einer Steigerung von 36% entspricht und somit immer noch etwa 600 Mio. Euro unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 liegt.
Aktionäre des Konzerns sollen nun 93 Cent Dividende je Papier ausgeschüttet bekommen, was gut einem Drittel mehr entspricht als noch ein Jahr zuvor. Die Ausschüttung enthält eine Sonderdividende in Höhe von 30 Cent und wird in zwei Schritten an die Anteilseigner ausgezahlt werden. Für 2022 kündigte Inditex außerdem eine weitere Sonderdividende von 40 Cent an.
Krieg in der Ukraine belastet Inditex
Der Krieg in der Ukraine hat für den Konzern spürbare Folgen. So hat Inditex seine 502
Läden in Russland vorerst geschlossen sowie die dortigen Online-Verkäufe eingestellt.
Nach Spanien ist Russland der weltweit größte Markt der Modekette. Dort erzielte Inditex zuletzt gut 8,5% des gesamten operativen Gewinns. Klar, dass sich die Auswirkungen also deutlich bemerkbar machen.
Modeaktien kommen wieder in Mode
Abschließend kann man sagen, dass Aktien aus der Modebranche eine gute Beimischung für jedes Depot darstellen. Betrachtet man schließlich – trotz anhaltender Pandemie – die Umsätze, die mit Bekleidung und Textilien in Deutschland allein innerhalb des letzten Jahres erzielt worden sind, ist schnell erkennbar, dass diese wieder deutlich angezogen haben.
Laut einer aktuellen Hochrechnung des Handelsverbands Textil Schuhe Lederwaren haben Verbraucher:innen 2021 gut 64 Mrd. Euro für Mode, Heim- und Haustextilien ausgegeben, was einem Anstieg von gut 5% zum Vorjahr entspricht. Zum Vorkrisen-Niveau von 67 Mrd. Euro gibt es noch Nachholpotenzial.