Hella – Strahlend hell
Der Lippstädter Automobilzulieferer Hella – seit Februar 2022 Tochter des französischen Konzerns Faurecia, mit dem die gemeinsame Dachmarke Forvia gegründet wurde – liefert erneut überzeugende Zahlen ab. Außerhalb Europas läuft es besonders gut.
Starke Umsatz-Zuwächse dank Licht- und Elektroniksparte
In den am 30. November 2022 abgeschlossenen ersten sechs Monaten des Rumpfgeschäftsjahres 2022 gelang es Hella, den Umsatz im Vorjahresvergleich um 25,7 Prozent (davon 4,9 Prozent Währungseffekte) auf 3,82 Milliarden Euro zu steigern. Das Unternehmen stellte sein Geschäftsjahr mit dem Jahreswechsel auf das Kalenderjahr um, dementsprechend endete das Rumpfgeschäftsjahr 2022 bereits nach sieben Monaten am 31. Dezember 2022.
Zum Wachstum trugen vor allem die Segmente Elektronik und Licht bei. Während die Elektroniksparte als Folge einer hohen Nachfrage nach vielfältigen Produktlösungen um 30,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zulegte, betrug das Plus im Bereich Licht vor allem wegen höherer Produktionsvolumina in China 27,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Schwerer tat sich der kleinste Unternehmensbereich Lifecycle Solutions, der seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum lediglich um 6,5 Prozent auf 500 Millionen Euro erhöhen konnte.
Außereuropäische Märkte werden immer wichtiger
Während Europa mit einem Anteil von 53 Prozent an den gesamten Konzernumsätzen der größte Markt von Hella bleibt, holen Amerika und Asien immer stärker auf. Am kräftigsten fiel das Wachstum in den ersten sechs Monaten des Rumpfgeschäftsjahres 2022 in der Region Asien-Pazifik aus, wo die Umsätze speziell dank des China-Geschäfts um 46,3 Prozent auf 1 Milliarde Euro zulegten.
Auf dem amerikanischen Kontinent verbesserte sich Hella um 33 Prozent auf 813 Millionen Euro, besonders in Nordamerika lief es gut. Vergleichsweise bescheiden fiel das Umsatzplus in Europa aus, wo es um 15 Prozent auf 2 Milliarden Euro nach oben ging.
Gewinn steigt deutlich, Ausblick wird bestätigt
Nachdem Hella im ersten Quartal wegen Kostensteigerungen noch einen niedrigeren Gewinn verbuchen musste, hat sich die Situation inzwischen gedreht. Das operative Ergebnis (EBIT) legte in den ersten sechs Monaten um 8,9 Prozent auf 162 Millionen Euro zu, das bereinigte EBIT sogar um 29,5 Prozent auf 202 Millionen Euro.
Die bereinigte EBIT-Marge stieg leicht von 5,1 auf 5,3 Prozent. Als wesentliche Ursachen für die positive Entwicklung nennt das Management höhere Volumina, die Weitergabe von Preissteigerungen und ein effizientes Kostenmanagement.
Trotz weiterhin zahlreicher Unsicherheitsfaktoren bestätigt das Management die Prognose für den Zeitraum vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 und präzisiert sie. Demnach soll der Konzernumsatz zwischen 7,1 und 7,6 Milliarden Euro liegen, wobei inzwischen ein Wert am oberen Ende der Spanne erwartet wird. Bei der bereinigten EBIT-Marge wird nun hingegen das untere Ende der Bandbreite von 5,5 bis 7 Prozent anvisiert, jedoch stuft Unternehmenschef Michel Favre die Prognose in diesem Bereich selbst als „zurückhaltend” ein.
Die Hella-Aktie, die 2022 stark lief und beinahe ein Drittel an Wert gewann, reagiert kaum auf die Geschäftszahlen und liegt im deutschen Mittagshandel etwa ein halbes Prozent im Plus bei etwas unter 81 Euro.