Hella – Es bleibe Licht

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Der Lippstädter Automobilzulieferer Hella meldet für das siebenmonatige Rumpfgeschäftsjahr 2022 gute Zahlen – inklusive eines Rekords beim Auftragseingang – und erfreut die Aktionäre mit einer Sonderdividende.

China und Elektromobilität treiben Umsatz

Da Hella – seit Februar 2022 eine Tochter des französischen Konzerns Faurecia, mit dem die gemeinsame Dachmarke Forvia gegründet wurde – das Geschäftsjahr zum 1. Januar 2023 auf das Kalenderjahr umgestellt hat, sind die Zahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2022 nur schwer mit den vorangegangenen Jahren zu vergleichen. Der Umsatz belief sich auf 4,41 Milliarden Euro (währungs- und portfoliobereinigt: 4,26 Milliarden Euro) nach 6,33 Milliarden Euro im 12 Monate umfassenden Geschäftsjahr 2021/2022.

Lichtsparte dominiert weiterhin

Beinahe die Hälfte dieses Umsatzes (48 Prozent) erwirtschaftete die Licht-Sparte mit 2,14 Milliarden Euro. Vor allem in China liefen die Geschäfte sehr gut, was auch mit nachlassenden Lieferkettenproblemen zusammenhängt. Einen Anteil von 39 Prozent am Konzernumsatz erreichte das Segment Elektronik mit 1,9 Milliarden Euro, wobei sich die gestiegene Nachfrage nach Produkten für Elektromobilität und automatisiertes Fahren positiv auswirkte. Mit einem Umsatz von 575 Millionen Euro (13 Prozent des gesamten Umsatzes) bleibt Lifecycle Solutions der kleinste Unternehmensbereich. Gut lief es hier besonders im Nutzfahrzeuggeschäft, zudem brummte das Geschäft mit Ersatzteilen in Mexiko und den USA.

Im Rumpfgeschäftsjahr 2022 wuchs die Bedeutung der Region Asien-Pazifik/Rest der Welt – gegenüber dem Geschäftsjahr 2021/2022 stieg der Anteil am Gesamtumsatz mit 1,15 Milliarden Euro von 23 auf 26 Prozent. Im Gegenzug zeichnete Europa mit 2,33 Milliarden Euro nur noch für 53 nach 57 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich. Mit 931 Millionen Euro blieb der Anteil der Region Nord-, Mittel- und Südamerika konstant bei 21 Prozent.

Höhere operative Marge, Auftragseingang auf Rekordniveau

Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) betrug im Rumpfgeschäftsjahr 2022 rund 222 Millionen Euro nach 279 Millionen Euro im kompletten vorherigen Geschäftsjahr. Damit erhöhte sich die bereinigte EBIT-Marge von 4,4 auf 5,0 Prozent. Zudem gelang Hella beim bereinigten Free Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit nach minus 213 Millionen Euro im Vorjahr mit 83 Millionen Euro der Sprung in den positiven Bereich. Der Auftragseingang betrug rund 7 Milliarden Euro und stellte mit 1 Milliarde Euro pro Monat einen Unternehmensrekord auf.

Als Regeldividende schlägt das Management von Hella 0,27 Euro je Aktie vor nach 0,49 Euro im kompletten Geschäftsjahr 2021/2022. Hinzu kommt eine bereits zuvor angekündigte Sonderdividende in Höhe von 2,61 Euro als Folge des Ausstiegs aus dem Gemeinschaftsunternehmen HBPO.

Optimistischer Ausblick

Trotz vieler Unsicherheitsfaktoren blickt Unternehmenschef Michel Favre ausdrücklich optimistisch auf das Geschäftsjahr 2023. So soll der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz einen Rekordwert von 8 bis 8,5 Milliarden Euro erreichen und die bereinigte EBIT-Marge auf 5,5 bis 7,0 Prozent steigen, das Unternehmen also seine Profitabilität weiter verbessern. Die Hella-Aktie kletterte in den letzten 12 Monaten von 55 auf zeitweise über 80 Euro und liegt auch nach Vorlage der Geschäftszahlen leicht im Plus. Im deutschen Mittagsgeschäft ergibt sich ein Gewinn von etwa 1,5 Prozent auf 76,60 Euro.