Heidelberg Pharma erhöht die Prognose kräftig
Das im baden-württembergischen Ladenburg beheimatete biopharmazeutische Unternehmen Heidelberg Pharma – bis 2017 als Wilex bekannt – überrascht und erfreut die Anleger mit einer deutlich verbesserten Jahresprognose. Für die Aktie geht es steil nach oben.
Ordentliche Aktienentwicklung in den letzten Jahren
Als die damalige in München beheimatete Wilex AG Ende 2006 den Sprung an die Börse wagte, erreichte sie bereits wenig später – Anfang 2007 – ihren historischen Höchststand bei etwa 57 Euro. Danach ging es schnell bergab. Bereits im Oktober 2007 war ein Anteilsschein nur noch 20 Euro wert, Ende 2008 wurde erstmals die 10 Euro-Marke nach unten durchbrochen und Ende 2012 dann auch die 5 Euro-Schwelle.
Im August 2016 wurde mit weniger als 1,50 Euro der historische Tiefststand markiert, ehe es 2017 zur Umbenennung in Heidelberg Pharma mitsamt Umzug des Firmensitzes von München nach Ladenburg kam.
Seitdem hat sich die Aktie wechselhaft, aber unter dem Strich gut entwickelt. Im März 2020 ging der Kurs erstmals nach etwa siebeneinhalb Jahren wieder über 5 Euro, nach zwischenzeitlichen pandemiebedingten Rückschlägen ging es im Februar 2021 hoch auf fast 9 Euro. Danach halbierte sich der Aktienkurs zwar wieder, lag mit deutlich über 4 Euro zuletzt aber immer noch etwa doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Nun bringt ein kräftiger Schub durch die Prognoseerhöhung die Aktie wieder in die Nähe der 5 Euro.
Umsatzprognose mehr als verdoppelt
Eine Woche vor der Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres überraschte Heidelberg Pharma – dessen Hauptaktionär der Unternehmer und SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp ist direkt und indirekt über 46 Prozent der Anteile verfügt – mit einer Steigerung der Prognose. Vor allem als Folge einer Lizenzvereinbarung mit dem strategischen Partner Huadong Medicine in China erwartet das Heidelberg Pharma-Management für das Geschäftsjahr 2022 nun Umsätze und sonstige Erträge in der Höhe von 18,5 bis 20,5 Millionen Euro anstelle der bisher anvisierten 7,5 bis 9,5 Millionen Euro.
Die Prognose für die betrieblichen Aufwendungen wird um sechs Millionen Euro nach unten geschraubt von 41 bis 45 Millionen Euro auf 35 bis 39 Millionen Euro. In der Konsequenz soll das Betriebsergebnis (EBIT) zwischen -16 und -20 Millionen Euro betragen statt -32,5 bis -36,5 Millionen Euro. Auch der Finanzmittelbedarf (8 bis 11 Millionen Euro statt 33 bis 37 Millionen Euro) und der monatliche Barmittelverbrauch (0,6 bis 0,9 Millionen Euro statt 2,8 bis 3,1 Millionen Euro) wurden erheblich nach unten korrigiert. Seit der Bekanntgabe der Prognoseerhöhung stieg die Heidelberg Pharma-Aktie um phasenweise über 12 Prozent bis auf 4,87 Euro, aktuell steht sie im deutschen Vormittagshandel wieder etwas niedriger bei 4,74 Euro.