Heidelberg Materials: Profiteur des Infrastruktur-Pakets
Die drohenden Handelszölle bleiben das dominierende Börsenthema. Am vergangenen Wochenende gab es jedoch diesbezüglich leicht positive Signale aus den USA. Diese führen heute zu einem freundlichen Börsenhandel mit überwiegend grünen Vorzeichen.
Ich möchte Ihnen die Aktie eines Unternehmens vorstellen, das dies- und jenseits des Atlantiks von geplanten Infrastruktur-Investitionen profitieren sollte und das aus heutiger Sicht eher nicht unter der neuen US-Handelspolitik leiden wird. Die Rede ist vom deutschen DAX-Konzern Heidelberg Materials.
Weltweit führender Baustoff-Hersteller
Vielleicht kennen Sie den Konzern noch unter dem alten Namen „HeidelbergCement“. Weil er weit mehr ist als nur ein Zementhersteller, heißt der Konzern seit 2023 „Heidelberg Materials“. Das Unternehmen beschäftigt knapp 52.000 Mitarbeiter und ist einer der weltweit führenden Baustoff-Hersteller.
Das Geschäft umfasst die Produktion und den Vertrieb von Zement, Zuschlagstoffen (Sand, Kies und Schotter), Transportbeton und Asphalt. Durch die Übernahme des italienischen Baumittelherstellers Italcementi im Jahr 2016 wurde das Unternehmen zu einem weltweit führenden Anbieter von Zuschlagstoffen und Transportbeton sowie zu einem der Hauptproduzenten von Zement weltweit.
Ende vergangenen Jahres hat sich der Baustoff-Hersteller zudem in Australien verstärkt. Ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Schweizer Konkurrenten Holcim übernimmt eine Sparte des in Perth ansässigen Familienunternehmens Buckeridge Group of Companies (BGC). Die beiden Unternehmen führen bereits Cement Australia gemeinsam.
Infrastruktur-Paket soll das Wachstum antreiben
Das Geschäftsjahr 2024 war angesichts der Bauflaute schwierig. Der Umsatz lag mit 21,2 Mrd. Euro auf dem Vorjahresniveau. Der Überschuss belief sich auf 1,8 Mrd. Euro, nach 1,9 Mrd. Euro im Vorjahr.
Die Dividende soll dennoch um 10% auf 3,30 Euro je Aktie steigen. Für dieses Jahr bestätigte das Management seine Prognose und peilt beim bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes EBIT) einen Anstieg um bis zu 11% auf 3,25 bis 3,55 Mrd. Euro an.
Diese Prognose halte ich für eher konservativ. Denn Heidelberg Materials dürfte maßgeblich vom beschlossenen Schulden-Paket zur Stärkung der Infrastruktur profitieren. Auch in den USA möchte der Konzern weiterwachsen.
Schließlich will auch US-Präsident Donald Trump die Infrastruktur stärken. „Die USA sind eine Schlüsselregion für unser Wachstum“, so Vorstandschef Dominik von Achten. Heidelberg Materials erzielt rund ein Viertel seiner Erlöse in Nordamerika und beschäftigt dort 9.000 Mitarbeiter.
Analysten erwarten für dieses Jahr ein Gewinnwachstum von rund 30%. Im Vergleich dazu ist die Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 12 moderat. Das macht die Heidelberg-Materials-Aktie aus meiner Sicht zu einem interessanten Investment.