Halbleiter: Noch während der Krise einsteigen

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Der Mangel an Halbleiter-Chips belastete viele Monate die Produktion. Zahlreiche Branchen waren betroffen. Inzwischen melden die Tech-Firmen Entspannung. Auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas kündigte Sony beispielsweise an, dass jeder, der die bisher schwer erhältliche Spielekonsole PS5 haben will, eine bekommen könnte.

Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass mehr Chips produziert werden. Stattdessen geht schlichtweg die Nachfrage für viele Produkte, in denen Chips verbaut werden, zurück. Die Halbleiterkrise setzt sich also weiter fort – allerdings stehen nun die Produzenten selbst im Fokus. Dennoch lohnt ein Blick auf eben diese Unternehmen, da die Halbleiterindustrie trotz Krise ohne Frage Zukunft hat.

Wo großes Potenzial schlummert

Megatrends wie Künstliche Intelligenz oder Virtual Reality, die mehr und mehr an Marktmacht gewinnen, brauchen zwingend Chips. Chiphersteller mit einer guten Marktposition wie zum Beispiel ASML oder TSMC, deren Aktien wegen der Krise abgerutscht sind, könnten langfristig zum Höhenflug ansetzen und lukrative Gewinne ins Depot spülen.

Sie könnten auch einen Blick auf weniger bekannte Firmen der Branche werfen, wie zum Beispiel Synaptics (WKN: 529873), ein an der NASDAQ notiertes Unternehmen mit Sitz in San José, Kalifornien. Wahrscheinlich haben Sie den Namen noch nie gehört, aber sicher haben Sie schon einmal ein Produkt aus dem Hause Synaptics benutzt. Die Firma hat nämlich das Touchpad für Laptops erfunden und auch das Clickwheel der alten iPods entwickelt. Zudem ist Synaptics Chip-Produzent für LCD-Displays unterschiedlicher Smartphone-Hersteller.

Quelle: Aktien Screener, Investor Verlag

Neuer Kurs verspricht großen Erfolg

Die Marge für Display-Chips ist allerdings gering. Zudem geriet Synaptics in ein Abhängigkeitsverhältnis zu einigen wenigen großen Firmen, wie zum Beispiel Apple. Beides war dem neuen Chef Michael Hurlston ein Dorn im Auge. Der CEO, der seit 2019 im Amt ist, hat sich das Ziel gesetzt, die Firma neu aufzustellen. Das Display-Geschäft für Smartphones wurde kurzerhand verkauft, der Schwerpunkt auf lukrativere Bereiche gelegt, wie zum Beispiel das Internet der Dinge. Chips für Virtual Reality Brillen, Smart Home- oder Smart Speaker-Anwendungen rücken mehr und mehr in den Mittelpunkt.

55 % Bruttomarge und KGV von 13

Im letzten Jahr wurden bereits 70 % der Umsätze mit diesem Geschäft generiert, auf das klassische Chipgeschäft fielen nur noch 30 %. Interessant für Sie als Anlegerin oder Anleger ist, dass die Umstrukturierung das Unternehmen profitabler macht. Die Bruttomarge der letzten Monate lag bei 55 %, im Jahr 2018 waren es noch 29 %. Zudem punktet Synaptics mit einem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis. Während des Chipbooms war das Unternehmen noch 11 Milliarden Dollar wert, jetzt sind es gerade mal rund 4,5 Milliarden Dollar. Damit entspricht die Bewertung dem 13-fachen des erwarteten Gewinns.

Wegen der Krise könnten die Margen und auch der Umsatz in diesem Jahr noch einmal zurückgehen. Langfristig gesehen könnten Sie jedoch profitieren und lukrative Gewinnchancen mitnehmen.