Google & KI: Warum die Alphabet Aktie jetzt rockt

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Seit Jahresbeginn hat Alphabet rund ein Viertel seines Börsenwertes verloren. Was ist passiert? Ein durchwachsener Quartalsbericht-Bericht, gefolgt von einem allgemeinen Marktabschwung – ausgelöst durch neue US-Zölle unter Donald Trump. Die jüngste Eskalation: Seit dem 9. April gelten die sogenannten Gegenzölle. Obwohl Trump noch eine 90-tägige Pause ankündigte, bleibt die Unsicherheit. Die Folge: erhöhte Volatilität, vor allem bei exportabhängigen Tech-Aktien. Alphabet scheint davon vergleichsweise wenig betroffen zu sein – trotzdem leidet der Kurs.

Ich frage mich: Ist das eine Überreaktion? Schließlich stammt der Großteil der Einnahmen von Google aus Werbung und Cloud-Diensten – zwei Geschäftsfelder, die kaum unter internationalen Handelsstreitigkeiten leiden. Anders als Apple oder Tesla ist Alphabet in China kaum operativ tätig. Kein Wunder: Bereits seit 2010 sind Googles Dienste dort blockiert.

Warum Alphabet trotz schwacher Stimmung Stabilität bietet

Was spricht also derzeit für Alphabet? Zunächst die Bewertung: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 liegt die Aktie deutlich unter dem Durchschnitt der Magnificent 7 – und auch unter dem breiten S&P 500. Gerade in Zeiten, in denen viele Tech-Werte teuer erscheinen, bietet Alphabet eine Art Sicherheitsnetz. Sollte sich das makroökonomische Umfeld weiter eintrüben – Stichwort Rezession – könnte Alphabet mit seiner hohen Preissetzungsmacht punkten. Preiserhöhungen lassen sich im Werbegeschäft von Google leichter durchsetzen als etwa im Hardware-Segment.

Zwar steht Google Cloud derzeit unter Beobachtung, denn der Investitionsbedarf bleibt hoch: Bis 2025 sind 75 Milliarden Dollar an Investitionen geplant – unter anderem für KI-Infrastruktur. Doch auch hier relativiert sich die Sorge: Ein Großteil dieser Ausgaben wird nicht sofort gewinnmindernd verbucht, sondern über Jahre abgeschrieben. Kurzfristig mag das den Free Cashflow belasten – langfristig stärkt es die Wettbewerbsposition.

Was jetzt wichtig wird – und worauf ich persönlich schaue

Bleibt die Frage: Kaufen oder abwarten? Die entscheidende Frage ist meines Erachtens nicht, ob Alphabet morgen wieder zweistellig wächst, sondern ob das Unternehmen auch unter verschärften Rahmenbedingungen stabil bleibt. Und hier ist meine Antwort eindeutig: Ja. Selbst wenn die US-Zölle auf chinesische Waren bei 125 % bleiben und die Weltwirtschaft in eine Phase der Stagflation rutscht, dürfte Alphabet zu den widerstandsfähigsten Playern gehören.

Natürlich: Die Werbeeinnahmen könnten in einer Rezession kurzfristig zurückgehen. Aber selbst bei einem hypothetischen Einbruch der Gewinnerwartungen um 20 % läge das KGV immer noch im Marktdurchschnitt. Und genau das ist der Punkt: Alphabet bietet derzeit eine seltene Mischung aus Bewertungspuffer, solider Bilanz und strukturellem Wachstum – insbesondere durch YouTube, der Suchmaschine Google und der Google Cloud.

Mein Fazit für Sie

Wer derzeit einen Tech-Titel sucht, der nicht nur von KI profitiert, sondern auch in unsicheren Zeiten Stabilität ausstrahlt, kommt an Alphabet kaum vorbei. Der jüngste Kursrückgang erscheint mir eher als Chance denn als Warnsignal – vorausgesetzt, man denkt in Quartalen und nicht in Tagen.