Glencore – Hohe Rohstoffpreise sorgen für Rekordgewinn
Der im schweizerischen Baar beheimatete Bergbaukonzern Glencore hat vor allem dank hoher Kohlepreise ein Rekordjahr 2022 hinter sich. An den Gewinnen sollen die Anleger in Höhe von gut 7 Milliarden US-Dollar beteiligt werden.
Höherer Umsatz, Gewinn mehr als verdreifacht
Im am 31. Dezember 2022 abgeschlossenen Geschäftsjahr 2022 hat Glencore nach vorläufigen Zahlen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 256 Milliarden Dollar gesteigert. Dafür sorgte eine profitable Kombination aus hohen Rohstoffpreisen und einer starken Nachfrage. Diese wiederum setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: dem Wunsch nach Energiesicherheit angesichts des Ukraine-Krieges und dem staatlich zunehmend geförderten klimafreundlichen Umbau der Industrie.
Zusätzlich gelang es Glencore, den bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) im Vorjahresvergleich um 60 Prozent auf 34,1 Milliarden Dollar zu erhöhen. Damit wurde der Rekordgewinn des Geschäftsjahres 2021 geradezu pulverisiert, wobei die Erwartungen der Branchenanalysten ziemlich genau getroffen wurden. Der Nettogewinn lag bei 17,3 Milliarden Dollar und damit beinahe dreieinhalb Mal so hoch wie ein Jahr zuvor.
Der Gewinn je Aktie stieg von 0,38 auf 1,33 Dollar. Als Folge dieses Rekordjahres ist Glencore nun beinahe schuldenfrei, denn die Nettoverschuldung reduzierte sich binnen eines Jahres von 6 Milliarden auf nur noch 75 Millionen Dollar.
Aktionäre profitieren durch Dividende und Rückkaufprogramm
An dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2022 sollen die Glencore-Anleger angemessen, nämlich in Höhe von insgesamt 7,1 Milliarden Dollar, beteiligt werden. 5,6 Milliarden Dollar sollen als Dividenden ausgeschüttet werden: 0,40 Dollar je Aktie als Basisdividende, dazu eine Sonderdividende von 0,04 Dollar je Anteilsschein. Im Geschäftsjahr 2021 belief sich die Dividende auf 0,26 Dollar je Aktie. Die restlichen 1,5 Milliarden Dollar respektive 0,12 Dollar je Aktie beziehen sich auf ein Aktienrückkaufprogramm.
Kein konkreter Ausblick
Auf das Geschäftsjahr 2023 gibt das Management von Glencore keinen konkreten Ausblick, nennt aber Risiken und Chancen. So können die weiterhin hohe Inflation und Lieferengpässe dämpfend wirken, gleichzeitig sorgen aber die anhaltend hohe, u.a. durch Joe Bidens US Inflation Reduction Act und den Green Deal Industrial Plan der EU befeuerte Nachfrage und die Öffnung Chinas nach den Corona-Lockdowns für Optimismus. Angesichts zuletzt bereits teils kräftig gesunkener Rohstoffpreise dürfte ein weiteres Rekordjahr aber unrealistisch sein. Die Glencore-Aktie hat ihren Kurs seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 zwischenzeitlich mehr als verfünffacht, bewegt sich seit Beginn des Ukraine-Krieges aber bei hoher Volatilität eher seitwärts.