GFT: IT- und Software-Spezialist mit Zukauf in Kolumbien
Das Thema künstliche Intelligenz (KI) ist momentan in aller Munde. Nach wie vor sorgt der Chip-Spezialist Nvidia an der Börse für Furore. Auch der britische Chip-Designer Arm profitierte in den vergangenen Tagen massiv vom KI-Hype. Die Arm-Aktie hat sich innerhalb kürzester Zeit in der Spitze verdoppelt und kommt damit auf völlig absurde Bewertungskennzahlen. Ein Jahresumsatz von nur gut 3 Mrd. USD trifft auf einen Börsenwert von über 120 Mrd. USD.
Die Bewertungen bei KI-Aktien sind mittlerweile häufig sehr ambitioniert und teilweise auch absurd. Es gibt jedoch auch KI-Profiteure, die nach wie vor sehr moderat bewertet sind. Dazu zählt der deutsche IT- und Software-Spezialist GFT.
Kürzlich gab der Digitalisierungs-Spezialist eine zukunftsweisende Übernahme in Kolumbien bekannt. Die GFT-Aktie legte in der Folge zweistellig zu. Mehr über den jüngsten Zukauf erfahren Sie nach einem kurzen Unternehmensportrait:
Digitalisierungs-Spezialist und KI-Profiteur
Die GFT Technologies SE ist ein IT-Dienstleister und Softwareentwickler für die Finanz- und Versicherungsbranche sowie den Industriesektor. Das 1987 gegründete und in Stuttgart ansässige Unternehmen bietet Beratung und Entwicklung zu verschiedenen Technologie-Themen und Softwareprodukten.
Dazu zählen beispielsweise Themen wie Cloud-Engineering (Anwendung von Ingenieurdisziplinen auf Cloud Computing), Künstliche Intelligenz (KI) oder Industrie 4.0 (vernetzte Fabriken). GFT beschäftigt aktuell rund 8.800 Vollzeitmitarbeiter, und die GFT-Aktie notiert seit 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse. Seit Dezember 2021 ist das Papier im Nebenwerteindex SDAX gelistet.
Zukauf in Kolumbien macht GFT noch interessanter
Blicken wir auf den Zukauf: Der IT-Dienstleister GFT schluckt das Unternehmen Sophos Solutions aus Kolumbien für umgerechnet 87 Mio. Euro. Finanziert werden soll der Kauf durch die Ausweitung bestehender Kreditlinien sowie eigene Mittel. Mit der Übernahme stärkt das Unternehmen seine Marktposition spürbar.
Sophos ist ein Spezialist für die Modernisierung von Kernbankensystemen und Cloud Computing. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete Sophos einen Jahresumsatz von 60 Mio. Euro und einen Vorsteuergewinn von 9 Mio. Euro. Damit ist Sophos mit einer Vorsteuermarge von 15% profitabler als GFT. Dort lag die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) zuletzt bei 8,8%. Somit erhöht der Zukauf die Marge von GFT. Die Mitarbeiterzahl von GFT erhöht sich durch die Übernahme um knapp 20%.
Die GFT-Aktie legte nach Ankündigung der Sophos-Übernahme deutlich zu, gab einen Teil der Gewinne später jedoch wieder ab. Die Kursziele meiner Analystenkollegen reichen aktuell bis 57 Euro. Das würde ausgehend vom derzeitigen Kursniveau ein Gewinnpotenzial von gut 80% bedeuten. Auch nach meinen Analysen hat die GFT-Aktie noch Luft nach oben.