Gewinneinbruch: Diese China-Aktie macht trotzdem Hoffnung!

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Das erste Halbjahr 2022 war für den chinesischen Autogiganten Geely nicht gerade ein Zuckerschlecken. Vielleicht haben Sie es auch schon in den Medien gelesen: Geely musste nämlich zwischen Januar und Ende Juni erhebliche Abstriche beim Profit machen.

Trotzdem gab sich das Unternehmen zuletzt alle Mühe, Zukunftsfähigkeit zu demonstrieren. Natürlich ging es dabei um die Elektromobilität, bei der die Chinesen ordentlich auf die Tube drücken wollen.

Geely im ersten Halbjahr: Umsatz rauf – Profit runter

Doch zunächst die Halbjahreszahlen für Sie: Geely konnte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres seinen Umsatz zwar um 29 Prozent auf umgerechnet 8,57 Milliarden Dollar steigern. Das Nettoergebnis aber krachte im gleichen Zeitraum um satte 35 Prozent auf rund 230 Millionen Dollar ein.

Dem Konzern fiel vor allem seine Abhängigkeit vom Heimatmarkt China auf die Füße. Dort verkauft Geely den Großteil seiner Fahrzeuge. Insbesondere die dortigen Corona-Lockdowns hätten den Profitschwund verursacht, so der Autobauer. So sei es in Q2 zu extremen Störungen in der Produktion und in den Lieferketten gekommen. Laut Geely sind auch deshalb die Materialkosten deutlich angestiegen.

Chinesen geraten beim Profit ins Hintertreffen

Zwar konnte das Unternehmen seine Fahrzeuge deutlich teurer verkaufen. Dafür spricht das enorme Umsatzwachstum bei einem nur 3-prozentigen Plus der Absätze. Doch die Belastungen waren offenbar so groß, dass man die Profitabilität nicht stabil halten konnte. So sank die Bruttomarge im ersten Halbjahr auf 14,6 Prozent (Vorjahreszeitraum: 17,2 %).

Vor allem im Vergleich zu vielen westlichen Autobauern, die teils erhebliche Profitsprünge in den ersten sechs Monaten hinlegten, geriet Geely ins Hintertreffen. Der Konzern machte trotzdem gute Miene zum bösen Spiel. So erwarte man für das Restjahr starke Erholungssignale im chinesischen Automarkt.

Geely fußt das zum einen auf die nachlassenden Restriktionen in Sachen Corona und zum anderen auf das Stimulierungsprogramm der Pekinger Zentralregierung, die der dortigen Konjunktur mit üppigen Förderungen auf die Sprünge helfen will.

Geely plant beachtliche E-Offensive

Große Ambitionen hat der Konzern zudem in Sachen Elektromobilität. So nutzte Geely die Zwischenbilanz, um seine Ziele hier festzuzurren. Demnach soll jedes zweite von Geely verkaufte Auto bereits bis 2023 ein E-Fahrzeug sein.

Tatsächlich stiegen Geelys Absatzzahlen bei reinen E-Autos und Hybriden im ersten Halbjahr um das Vierfache, trotz der Materialprobleme. Bei den Verbrenner-Modellen ging es gleichzeitig um 20 Prozent abwärts. Und schon im zweiten Halbjahr 2022 sollen die Stromer und Hybriden rund 30 Prozent der monatlichen Umsätze ausmachen.

Mein Fazit für Sie

Geely leidet schwer unter den äußeren Störfaktoren. Im Unterschied zu vielen westlichen Konkurrenten musste man zuletzt erhebliche Gewinneinbußen hinnehmen. Immerhin: Der Konzern zeigte sich in Sachen Elektromobilität zuversichtlich und dürfte von den neuen Subventionen der chinesischen Regierung (Kaufanreize für E-Autos) unterstützt werden.

Zugutekommt Geely, dass das Unternehmen längst auch in Europa einen Fuß in der Tür hat. So sind die Chinesen am deutschen Premium-Hersteller Mercedes-Benz beteiligt und besitzen den schwedischen Autobauer Volvo Cars. Dadurch kann Geely vom derzeit deutlich lukrativeren westlichen Automarkt profitieren.

Hinzu kommt, dass der Konzern auch seine eigenen Marken verstärkt ins Ausland bringen will. Neben Südostasien und dem Nahen Osten soll vor allem Europa ins Visier genommen werden. Schauen Sie: Im ersten Halbjahr konnte man die Exporte insgesamt bereits um 64 Prozent steigern und damit die Schwäche des chinesischen Marktes zumindest etwas kompensieren.

Tatsächlich hat Geely vor allem wegen seines starken Engagements bei der Elektromobilität eine durchaus verheißungsvolle Perspektive. Zudem entwickelt der Konzern zusammen mit dem chinesischen Internetriesen Baidu auch Systeme für selbstfahrende Autos. Hier könnte sich Geely zumindest in China hohe Marktanteile sichern.

Die Aktie bleibt unterm Strich meiner Meinung nach ein interessantes Investment – vor allem auf langfristige Sicht. Entsprechend viel Geduld wird Ihnen als Anleger nun abverlangt.